Maskenpflicht im Unterricht und Wechselunterricht in Teilen des Landkreises Seenplatte

30. November 2020

Weitere Verschärfung der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie: Landrat Heiko Kärger hat weitere Allgemeinverfügungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erlassen. Eine erste betrifft vier Amtsbereiche im Landkreis, in denen die Infektionszahlen in den letzten 14 Tagen deutlich zugenommen haben: Woldegk, Friedland, Stargarder Land und Amt Seenlandschaft Waren. In den Schulen der vier genannten Amtsbereiche gilt ab Mittwoch, 2. Dezember, Maskenpflicht auch im Unterricht für die Schüler ab Klasse 5 und für die Lehrer. Zugleich soll es in diesen Amtsbereichen von Mittwoch an bis zum Beginn der Weihnachtsferien Wechselunterricht an den Schulen geben. Das heißt, es wird in einer Unterrichtswoche jeweils nur die Hälfte der Schüler und Lehrer in der Schule zum Unterricht kommen. Die andere Hälfte ist zur gleichen Zeit im Distanzunterricht. Nach einer Woche wird gewechselt.
Zum Amt Seenlandschaft gehören die Gemeinden Grabowhöfe, Groß Plasten, Hohen Wangelin, Jabel, Kargow, Klink, Klocksin, Moltzow, Peenehagen, Schloen-Dratow, Torgelow am See und Vollrathsruhe.

Eine weitere Allgemeinverfügung betrifft alle Beruflichen Schulen des Landkreises. Dort wird es ab dem 3. Dezember bis vorerst 8. Januar 2021 keinen Präsenzunterricht geben. Die Auszubildenden werden in den Distanzunterricht gehen. Ausgenommen von dieser Maßnahme sind berufsvorbereitende Bildungsgänge und die Abschlussklassen der Vollzeitbildungsgänge der beruflichen Schulen. „Diese Entscheidung haben wir getroffen, weil es in unseren Berufsschulen ein erhöhtes Infektionspotenzial durch das hohe Pendleraufkommen in und aus dem Landkreis gibt“, erklärte Landrat Heiko Kärger.

„Es ist bisher leider nicht gelungen, die Ausbreitung des Virus im Nordosten unseres Landkreises zu bremsen. Auch im Bereich vom Amt Seenlandschaft Waren nimmt die Zahl der Erkrankten zu“, berichtet der Landrat.

„Allein im Amtsbereich Friedland waren bis Sonntagabend innerhalb von 7 Tagen 50 Menschen erkrankt. Das würde – rein rechnerisch – einem Inzidenzwert von 595 Erkrankungen auf einhunderttausend Einwohner entsprechen. Im Amtsbereich Stargarder Land würde der Wert bei 112 Erkrankten liegen und im Amtsbereich Woldegk würde ein Wert von 93 Erkrankungen auf einhunderttausend Einwohner herauskommen. Das sind deutlich zu viele“, betonte der Landrat.

Er appellierte erneut an alle Bürger im Landkreis, dass sie alles tun mögen, um sich und andere vor Ansteckung zu schützen. „Wer in diesen Tagen auch nur erste Anzeichen einer Erkrankung an sich wahrnimmt, sollte verantwortungsbewusst zu Hause bleiben und seinen Arzt telefonisch kontaktieren“, so Heiko Kärger.

Die Ärzte bittet er, besser einmal einen Test zu viel, als einen zu wenig vorzunehmen. „Wir haben leider die Erfahrung machen müssen, dass Menschen trotz typischer Symptome weiter ihrer beruflichen Tätigkeit nachgegangen sind. Die Folge waren weitere Betroffene, vor allem Senioren, Kinder und Arbeitskollegen.“ Grundsätzlich sollte in diesen Zeiten jeder seine persönlichen, direkten Kontakte auf ein Minimum reduzieren, so der Landrat. Damit helfe man sich und anderen und verhindere die weitere Verbreitung des Virus.


15 Antworten zu “Maskenpflicht im Unterricht und Wechselunterricht in Teilen des Landkreises Seenplatte”

  1. Birgit sagt:

    Ich zitiere Herrn Kärger:

    Wir haben leider die Erfahrung machen müssen, dass Menschen trotz typischer Symptome weiter ihrer beruflichen Tätigkeit nachgegangen sind. Die Folge waren weitere Betroffene, vor allem Senioren, Kinder und Arbeitskollegen.“

    Wie vereinbart sich diese Aussage mit den Äußerungen von Gesundheitsminister Spahn, der dazu rät, dass Ärzte und Pfleger selbst mit positiven Test weiterarbeiten sollen.
    Ich möchte es gerne verstehen , nicht mehr und nicht weniger.

    • S. sagt:

      DAS hat der Spahn gesagt?? Wenn das stimmt muss man mal sehen, ob man ihn igendwie drankriegen kann. Ich kenne mich mit Strafrecht nicht so aus, aber ist es nicht eine Aufforderung zu fahrlässiger Körperverletzung? Der soll sich den Propeller einschrauben und Personal beschaffen.

    • W sagt:

      Birgit,
      sie können uns doch sicher die Quelle mitteilen. Es dürfte keine Aussage von Jens Spahn geben, die nicht mit Bild und Ton aufgezeichnet wird. Aber bitte nicht nur Gequake von irgendwem aus den sozialen…
      Bin gespannt!

      • S. sagt:

        Hallo W, ich habe gerade gegoogelt: „sollen Ärzte mit Corona weiterarbeiten“. An sechster Stelle ein Beitrag von RTL. Da steh’s. Ich habe es nur übeflogen. Aber es muss ja gesagt worden sein.

        • Stefan sagt:

          Ja ist es, aber wenn man den Satz aus dem Kontext eines Gespräches reißt, in welchem es um den absoluten Notfall, wenn das medizinische Personal völlig und restlos aufgebraucht ist und sonst einfach niemand mehr da wäre,geht, klingt er natürlich doppelt so schön und passt viel besser ins Konstrukt.
          Ich dachte eigentlich es wäre mittlerweile hinlänglich bekannt, dass viele Medien so arbeiten.
          Jede Überschrift einer deutschen Tages-Zeitschrift, für das Wort Zeitung reicht es hier nämlich inhaltlich und sachlich nicht, entsteht genau auf diese Art und Weise.

  2. Ein Warener sagt:

    Ist das alles nicht sehr kurzfristig?
    Das es Herbst bzw Winter wird, ist allen bekannt. Das sollte auch der Politik bekannt sein. Wo bleiben die seit Monaten versprochenen FFB2 Masken und die Schnelltest für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Bisher kam noch nichts an. Vor Wochen und Monaten waren die Hotels Schuld, jetzt sind es die Kinder. Wir haben 8 Monate Corona und die Politik hat immer noch nichts gelernt. Weder bei der Gesundheit ( Gesundheitsämter, Pflegepersonal), Bildung/Schulen (Lüftungsanlagen bzw einfache Standgeräte mit F14 Filter) , Digitalisierung. Die Liste ist ewig lang. Aber was die Politik gelernt hat, ist zu verbieten, statt auch mal nach oder rechts über den Tellerrand zu schauen, um evtl. Alternativen zu schaffen.
    Was mir auch fehlt, ist die Transparenz. Es gibt keine Zahlen usw. wie es in Waren, Demmin oder Neubrandenburg mit den Infektionen aussieht. In SH kann man zum Beispiel.
    Was ich noch bemängel, ist die Informationspolitik. Aber ändern tuen wir es eh nicht. Dafür sorgt ja die Politik, in dem man gleich in eine Ecke gedrängt wird. Das ist keine Demokratie in meinen Augen.

  3. Hans sagt:

    Stadt Waren zählt somit nicht dazu?
    Das wäre insgesamt allerdings etwas merkwürdig, da die Schulen in Waren ja auch einen erheblichen Teil von Schülern aus den genannten Gemeinden unterrichten.

  4. Gast sagt:

    Herr Kärger, vielen vielen Dank!! Das ist sinnvoll und alle sollten bedenken, dass ein ewiger Lockdown Light der Wirtschaft sehr viel mehr schadet.
    Ich hoffe, dass der Wechselunterricht bis Weihnachten auch für Waren beschlossen wird.

  5. Stefan sagt:

    „[…] statt auch mal nach oder rechts über den Tellerrand zu schauen […]“

    Natürlich würden wir Sie nie in eine Ecke drängen.
    Dafür brauchen Sie uns nicht.

    Nach alternativen Vorschlägen aus dieser Richtung sucht man leider vergeblich. Ich meine Vorschläge – nicht das Schüren von Unmut und Panik.
    Natürlich könnte man auch einen Parteitag verschieben, oder digital abhalten, aber wo wäre da der Spaß und denkt doch an die Transparenz.

  6. micha sagt:

    Bevor hier Schnappatmung ausbricht.

    Das Amt Seenlandschaft hat folgende Schulen:

    Grundschule Groß Plasten
    Grundschule Moltzow
    Grundschule „Uns lütt Schaul“ Kargow
    Peeneschule Groß Gievitz
    Privates Internatsgymnasium Schloss Torgelow

    Die Grundschulen sind von den Maßnahmen ausgenommen.
    Torgelow hat eh Maskenpflicht, schon vorher.
    Die meisten Schüler sind Internatsschüler und isoliert.
    Peeneschule weiß ich nicht.

    Bleibt die Frage nach dem Nutzen?
    Amt Seenlandschaft in diese Verordnung aufzunehmen hat also einen kaum messbaren Effekt.

    Ich will damit nicht die Verordnung an sich kritisieren, aber für das Amt Seenlandschaft ist diese – in meinen Augen – nutzlos.

    Oder habe ich einen Denkfehler?

  7. East West sagt:

    An den Warener. Die Infektionszahlen für Ihre genannten Städte, sind sehr wohl und auch gut im Internet nach zu verfolgen,und täglich aktualisiert. Aber erstmal rum meckern. Das sagt ja schon wieder alles, über den Kommentar.

    • Gast sagt:

      Ich vermisse auch die Transparenz bzgl der einzelnen Gemeinden und Städten. Vom Lagus gibt es lediglich Informationen und Zahlen zu den Landkreisen. Auf der Homepage der Stadt findet sich nur ein Verweis zum Lagus.

      Wo finden Sie die Infos zu den Städten und Gemeinden?

      • Elimar sagt:

        Zahlen zu einzelnen Städten, Straßen und Hausnummern, Etagen, Wohnungen sind nicht signifikant, stellen aber die dort lebenden Menschen je tiefer man geht, immer konkreter bloß. Wollen Sie das, Herr Gast? Mei Tipp: einfach die Regeln einhalten, egal wie genau die Informationslage zum greifbaren Umfeld ist. Außerdem gibt es eine riesige Dunkelziffer. Bleiben Sie, egal wie sie es sehen, gesund.

        Wenn das endlich alle begriffen, hätten viele Menschen eine höhere Überlebenschance. Denn bis genug Impfstoff für alle verfügbar ist, dürfte die Zahl Tote weiter anwachsen, teils durch Unvernunft, sich nicht sogen zu müssen, bei Betrachtung eines immer kleineren Biotops, in dem ja noch nichts ist.

  8. Anja sagt:

    Die Politik ist für den A….
    Machen eine riesen Welle um nichts. Corona gibt es seit mindestens 20 Jahren und es hat da keinen interessiert.
    Die meisten sind alt und haben Vorerkrankungen, ist doch klar das die sterben an Covid-19 ( Lungenentzündung), weil das Immunsystem im Keller ist.
    Der Politik hat auch nicht interessiert das zig tausend Menschen an Influenza B sterben. Das ist ja harmlos für die.