Mecklenburg-Vorpommern: Zuzüge können Differenz von Todesfällen und Geburten nicht ausgleichen

25. Februar 2020

Das Heilbad Waren befindet sich mit dem zuletzt wieder leichten Rückgang der Einwohnerzahlen (WsM berichtete) in Mecklenburg-Vorpommern in guter Gesellschaft. Wie WsM von den zuständigen Statistikern erfuhr, ist die Einwohnerzahl im ganzen Land  jetzt wieder leicht gesunken. Im Gegensatz zu manchen Prognosen hatte es bis 2017 dank starker Zuzüge noch ein Plus bei der MV-Bevölkerung gegeben. Gründe für den Rückgang sind der hohe Altersdurchschnitt – wie im gesamten Osten – sowie die Tatsache, dass die Abwanderung junger Menschen, die eigentlich Familien gründen könnten, wegen der hohen Arbeitslosigkeit in den 1990er und ersten 2000er Jahren noch nicht wieder ausgeglichen werden konnte.

So stehen in Mecklenburg und Vorpommern im Jahresschnitt rund 22 000 Todesfällen etwa 13 000 Geburten gegenüber. Dies kann der Zuzug, der seit Jahren schon stärker als der Wegzug ist, nicht ganz ausgleichen. Die Fachleute rechnen damit, dass die Gesamteinwohnerzahl von 1,61 Millionen Mecklenburgern und Vorpommern um knapp 1000 gesunken ist. Die genauen Zahl werden erst später veröffentlicht.

Auch an der Seenplatte ist Waren kein Einzelfall. An der Müritz war die Einwohnerzahl von 21 196 ganz leicht auf 21 190 Warenerinnen und Warener gesunken (WsM berichtete). So hat Neustrelitz derzeit 20 654 Frauen, Männer und Kinder, vor einem Jahr waren es 20 680 – also 26 Einwohner noch mehr. Es gab 157 Geburten, 339 Sterbefälle sowie 1052 Zuzüge und 895 Menschen, die aus Neustrelitz weggezogen sind. Hier hofft man unter anderem auf die Einrichtung der Ehrenamtsstiftung des Bundes, die  in ein repräsentatives Gebäude gegenüber der Orangerie einziehen soll und 75 neue Beschäftigte braucht.

In Neubrandenburg sieht es ähnlich aus. Hier sank die Einwohnerzahl nach mehreren Jahren Anstieg – vor allem durch deutlich höheren Zuzug – nun wieder. Lebten Ende 2018 knapp 65 000 Einwohner in der Stadt am Tollensesee sind es derzeit 64 738 Bewohner. Hier stehen 807 Sterbefällen im Vorjahr 549 Geburten gegenüber. 3222 Bürgerinnen und Bürger zogen aus Neubrandenburg fort und 3297 zogen in  Stadt der Vier Tore. Die Prognosen sahen allerdings noch düsterer aus – für alle Städte der Seenplatte.


3 Antworten zu “Mecklenburg-Vorpommern: Zuzüge können Differenz von Todesfällen und Geburten nicht ausgleichen”

  1. rmk sagt:

    Die Abwanderung der jungen Menschen war nicht nur wegen der hohen Arbeitslosigkei – MV ist noch immer Schlußlicht bei den Löhnen – also geht man dort hin wo es deutlich mehr an Gehalt gibt .

  2. U sagt:

    Und die fehlende Sozialkompetenz vieler Firmen und Arbeitgeber. Keine Antwort auf Bewerbungen und die Nichteinhaltung von Absprachen ( Lohn ) , die man nach dem Probearbeiten so verabredet hatte , nachdem man eingestellt werden sollte. MV ist nicht zu unrecht das Schlusslicht und das merkt man auch am Service in vielen Bereichen , da viele Arbeitnehmer unzufrieden sind. Da bringt auch die viele mediale Werbung im Nordkurier oder WsM vom schönen Land MV nichts !