Mecklenburgische Seenplatte: Kitas ab Mittwoch geschlossen

10. Januar 2021

Die Kindertagesstätten im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte werden ab Mittwoch geschlossen. Das geht aus der neuen Corona- Kindertagesförderungs-Verordnung des Landes hervor, die morgen in Kraft tritt. Darin sind auch Vorkehrungen getroffen worden, wenn der Inzidenzwert auf über 200 Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen je 100.000 Einwohner steigt, so wie jetzt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Auch die Empfehlungen zum Schutz von Beschäftigten und Kindern in der Kindertagesförderung im Zusammenhang mit dem Corona-Virus hat das Sozialministerium aktualisiert.

„In der Schutzphase bleiben die Kitas und Tagespflegestellen geöffnet und sollen die bestehenden Gruppenstrukturen beibehalten werden. Wir appellieren aber an alle Eltern, dieses Angebot nur in Anspruch zu nehmen, wenn es beruflich gar nicht anders geht und keine Möglichkeit besteht, ihre Kinder zu Hause zu betreuen“, verdeutlichte Sozialministerin Stefanie Drese am Wochenende.

Eltern müssen ihre Kinder zur Teilnahme an der Kindertagesförderung während der Schutzphase anmelden. Ein entsprechendes Anmeldeformular ist dieser Pressemitteilung beigefügt. Es kann zudem von der Homepage des Sozialministeriums (www.sozial-mv.de) ausgedruckt werden, oder ist in der Kita/ Tagespflegestelle erhältlich.

Im Kindergarten, in der Krippe und Kindertagespflegestelle müssen Kinder keine Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) tragen. In Horten müssen Kinder und Beschäftigte grundsätzlich eine MNB in dem Gebäude tragen. „Auf dem Außengelände des Hortes besteht für die Kinder und Beschäftigten keine Pflicht zum Tragen einer MNB“, so Drese.

Neu aufgenommen in die Verordnung wurde die Untersagung des Besuchs der Kindertageseinrichtungen ab einem Inzidenzwert von 200 Corona-Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen je 100.000 Einwohner. Drese: „Wenn zwei Werktage in Folge die Zahl der Neuinfektionen landesweit 200 oder höher ist, werden am darauf folgenden Tag die Kitas im Land geschlossen und findet nur noch eine Notfallbetreuung statt.“

Beträgt zwei Werktage in Folge die Zahl der Neuinfektionen in einem Landkreis oder in einer kreisfreien Stadt mindestens 200 ist der Besuch von Kindertageseinrichtungen in dem Gebiet dieses Landkreises oder dieser kreisfreien Stadt ab dem darauf folgenden Tag grundsätzlich für Kinder untersagt.

Drese: „Da im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dieser Wert zurzeit überschritten ist, werden dort die Kitas ab Mittwoch, den 13. Januar geschlossen und findet nur noch eine Notfallbetreuung statt. Mit zwei Übergangstagen können die Eltern nun alle Absprachen mit dem Arbeitgeber bzw. der Kita treffen und haben die Einrichtungen Zeit, sich darauf einzustellen.“

Die Notbetreuung steht nur Kindern zur Verfügung, bei denen mindestens ein Elternteil in einem Bereich der kritischen Infrastruktur tätig ist und eine private Kinderbetreuung nicht anderweitig verantwortungsvoll organisiert werden kann. Weitere Ausnahmen bestehen bei familiären Härtefällen sowie in begründeten Einzelfällen für Kinder in stationären und teilstationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und von Alleinerziehenden.

Ministerin Drese warb bei den Eltern, die vom Bund zugesagte Unterstützung für die Betreuung der Kinder zu Hause, in Anspruch zu nehmen: „Das Kinderkrankengeld wird in diesem Jahr coronabedingt um zehn Tage pro Elternteil und 20 Tage für Alleinerziehende ausgeweitet, ohne dass das Kind krank sein muss.“


4 Antworten zu “Mecklenburgische Seenplatte: Kitas ab Mittwoch geschlossen”

  1. Gitte sagt:

    Es trifft mal wieder die Kinder und die jungen Eltern am meisten. Ich würde gern einmal erfahren, wieviel Infektionen es bei Krippen- und Kindergartenkinder gibt und wieviel Personen sich über diesen Weg angesteckt haben. Diese Statistiken werden nicht veröffentlicht oder gar nicht erst erstellt. Es ist kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen von unserer Demokratie abwenden. Ich hoffe,dass die von uns gewählten Politiker das erkennen und sich bitte nicht erschrecken, wenn die Wahlergebnisse nicht so aussehen, wie sie es sich wünschen.

    • Zarni sagt:

      Es geht nicht unbedingt (nur) um die Kinder.
      Eine Kita ist zwangsläufig ein Ort, wo sich viele Menschen treffen. Auch vor dem Bringen und nach dem Abholen.
      Eltern treffen auf andere Eltern und Erzieher, Erzieher auf andere.
      Wir Erzieher haben täglich Kontakt zu sehr vielen Menschen. Und auch wir sehen im Anschluss wieder andere Menschen, die eigene Familie..
      Es geht nicht immer nur um die Kleinsten.
      Und leider werden viel mehr Kinder gebracht, als kommen müssten. Die Eltern nehmen die Bestimmungen noch nicht ernst genug.

    • Milana sagt:

      Warum sind denn die Zahlen mit offenen Kindereinrichtungen und Schulen nicht runter gegangen? Wenn das mit dem erweiterten Krankengeld tatsächlich so klappt wie es klappen soll, ist es doch gut. Oder wo ist das Problem sich um seine eigenen Kinder zu kümmern? Was nicht OK ist, dass Kinder ab 12 in so einer Situation rein rechtlich sich selbst überlassen werden sollen.

  2. Bernd Malchow sagt:

    Hm, ein Kind ohne Symptome steckt ein anderes Kind an. Dieses Kind hat widerrum auch keine Symptome, steckt aber ggf. jemanden in der Familie an. Wie soll aber zurückverfolgt werden, dass der Erkrankte genau von diesem Kind angesteckt wurde, hätte ja auch woanders passiert sein können. Ich denke, sie fordern hier eine Statistik ein, die es nicht gibt, weil man sie nicht erstellen kann, alles wären nur Vermutungen.