Mehr Lohn und Corona-Bonus für Müritz-Milch-Mitarbeiter

3. November 2020

Gute Nachrichten für die Mitarbeiter der Müritz-Milch GmbH in Waren: Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten der ostdeutschen Molkereien steigen in zwei Stufen um 2,9 Prozent bis zum 1.5.2021. Außerdem wird ein Corona-Bonus von 240 Euro (netto) gezahlt. Darauf einigten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Milchindustrie-Verband in der zweiten Tarifverhandlung der Branche.

Demnach erhöhen sich die Löhne und Gehälter ab 1.10.2020 um 1,8 Prozent, danach ab 1.5.2021 noch einmal um 1,1 Prozent. Dazu erhalten alle Beschäftigten auch die Azubis einen Corona-Bonus von 240 Euro. Die Ausbildungsvergütungen werden um 100 Euro erhöht.

Zudem wurde vereinbart, im März 2021 Tarifverhandlungen über eine Neugestaltung des Manteltarifvertrages aufzunehmen. Noch immer wird im Osten länger als in Westdeutschland gearbeitet, während das Weihnachtsgeld nur 50Prozent statt 100 Prozent beträgt. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von einem Jahr und endet am 30.9.2021.

„Angesichts der derzeitigen Umstände ist dies ein gutes Ergebnis und der beste Tarifabschluss in der Branche. Streiks standen zwischenzeitlich im Raum. Die Beschäftigten haben dies mehr als verdient. Sie leisten nicht erst seit Corona unter schwierigen Bedingungen gute Arbeit“, erklärt Uwe Ledwig, NGG-Verhandlungsführer und Vorsitzender des Landesbezirks Ost der NGG. Ledwig weiter: „Wichtig ist, dass die Arbeitgeber sich verpflichtet haben, im nächsten Jahr den Manteltarifvertrag neu zu verhandeln. Hier sind die ostdeutschen Beschäftigten noch deutlich schlechter gestellt. So wird zwei Stunden länger in der Woche gearbeitet und es gibt weniger Ausgleichstage für Schichtarbeit. Diese Baustellen wollen wir angehen.“

In der Milchwirtschaft Ost arbeiten insgesamt ca. 7.500 Beschäftigte. Über die letzten Jahre wuchs der Umsatz der Branche in den neuen Bundesländern kontinuierlich und liegt bei ca. 5 Milliarden Euro jährlich. Im ersten Halbjahr 2020 und während der Corona-Krise war das Wachstum sogar noch stärker ausgeprägt als im Vorjahr. So wurde 0,5  Prozent mehr Milch verarbeitet als im Vorjahreszeitraum, bei Käse waren es sogar 3,4  Prozent mehr.

Zum Tarifgebiet der Milchwirtschaft Ost gehören elf Betriebe. In Mecklenburg-Vorpommern gehören die Zentralkäserei Mecklenburg-Vorpommern in Dargun, das Milchwerk Arla Foods in Uphal, das Werk des Deutschen Milchkontors (DMK) in Altentreptow, die DMK Töchter Wheyco und Euro Cheese ebenfalls in Altentreptow sowie die Müritz Milch GmbH dazu.

Foto: Archiv


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