Metallgusswerk macht 20 000 Euro für Flüchtlingshilfe locker

25. September 2015

Solche Mails bekommt Landrat Heiko Kärger nicht oft, wünscht er sich aber sicher häufiger: Denn vor wenigen Tagen hat ihm der Geschäftsführer des Mecklenburger Metallgusswerkes, Manfred Urban, geschrieben, dass sein Unternehmen helfen möchte, dass die Flüchtlinge, die an der Müritz ankommen, ordentlich betreut und vor allem integriert werden. Damit das gelingt, stellt das MMG 20 000 Euro zur Verfügung. Mit diesem Geld wird jetzt ein so genannter Integrationslotse finanziert.

„Die Flüchtlinge unterbringen ist das eine, doch die eigentliche Arbeit beginnt danach. Denn diese Menschen müssen schnell Fuß fassen – in Vereinen, in Wohnsiedlungen, sie müssen die Sprache können und vor allem müssen sie die deutsche Kultur lernen und akzeptieren. Das ist sehr wichtig“, so Heiko Kärger. Doch mit dem vorhandenen Personal in den Verwaltungen lässt sich das kaum machen. Auch die freiwilligen Helfer kommen da an ihre Grenzen. Deshalb habe er Bürgermeister Norbert Möller vorgeschlagen, mit den 20 000 Euro eine Halbtagsstelle für einen Integrationslotsen zu finanzieren.

Hilfsangebote koordinieren

„Wir möchten damit ein Zeichen setzen für die Wirtschaft der Region“, so Manfred Urban. Er weiß bei dieser sehr großzügigen Spende die Mehrzahl seiner 261 Mitarbeiter hinter sich. Das sei sehr wichtig, denn schließlich würden sie das Geld erarbeiten.
„Ich habe unsere Spendenabsicht vor wenigen Tagen verkündet und von den Mitarbeitern sehr viel Beifall erhalten“, berichtet der Geschäftsführer und erzählt, dass seine Leute sehr viel im Ausland und mit Ausländern zu tun haben. Und er macht auch keinen Hehl daraus, dass Unternehmen unterschiedlichster Branchen hoffen, gute Mitarbeiter aus den Reihen der Flüchtlinge einstellen zu können.

Warens Bürgermeister Norbert Möller ist überzeugt, dass viele, viele Warener sehr gerne helfen und berichtet, dass es jetzt ganz wichtig sei, diese Hilfsangebote auch zu koordinieren. Diese Aufgabe soll der neue Integrationslotse übernehmen.
Aktuell stehen ihm 27 Wohnungsangebote für die Unterbringung weiterer Flüchtlinge zur Verfügung, darunter das Hotel des Lebenshilfswerkes und das Reschke-Hotel in Bollewick. Die Verhandlungen über das alte Verwaltungsgebäude der Nölke-Fleischwirtschaft laufen noch. Und wenn gar nichts mehr geht, gibt’s auch Flächen, auf denen Wohn-Container aufgestellt werden können. Bis Jahresende werden voraussichtlich noch gut 200 Flüchtlinge in Waren ankommen.

Foto: MMG-Chef Manfred Urban (Mitte) hat Landrat Heiko Kärger (links) und Bürgermeister Norbert Möller gestern symbolisch die 20 000 Euro überreicht.

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3 Antworten zu “Metallgusswerk macht 20 000 Euro für Flüchtlingshilfe locker”

  1. MüritzLupo sagt:

    Das ist genau der richtige Weg!
    Ein Integrationslotse, der die Koordinierung in Flüchtlingsangelegenheiten
    übernimmt. Das der MMG ein Zeichen setzt begrüße ich sehr.
    Es werden andere Unternehmen folgen.
    Waren zeigt sein wahres Gesicht!

    Gruß, aus Schöneberg.

  2. Norbert Tupeit sagt:

    Tolle Sache Herr Urban.Da kann kann man sagen nicht nur rum schnacken sondern machen.Da sollte Bürgermeister Möller sich ein Beispiel nehmen.Die Parkgebühren vom den Sonntagen zu Spenden. Und die Gebühren nach 18 Uhr.Das wurde von der Stadt ja vor Jahren zusätzlich eingeführt.Um die Bürger immer mehr zu schröpfen um sogenannte Löcher zu stopfen.

  3. Charly sagt:

    Großzügige Spende! Eine wirklich tolle und nachahmenswerte Geste der MMG. Auch die Einrichtung eines Integrationslotsen setzt ein deutliches und positives Zeichen für die Aufnahme, Annahme und notwendige Unterstützung der Flüchtlinge in Waren. Wir werden seh’n, frisches Blut durch Zuwanderung tut gut!