Mit 160 „Sachen“ an die Ostsee und nach Berlin – Bahn beendet Bahnhofs-Erneuerung in Waren

12. Dezember 2019

So schnell kann es gehen – und es muss nicht teurer werden: Die Bahn hat ihre Arbeiten am Heilbad-Bahnhof in Waren an der Müritz sozusagen planmäßig abgeschlossen. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ sind alle Gleise und die Fahrleitungen komplett erneuert, auch der neue Mittelbahnsteig samt barrierefreiem Zugang – mit Müritz-Wellen-Dach – ist fertig und am Tunnel angeschlossen. Insgesamt wurden rund 35 Millionen Euro investiert (WsM berichtete).

Nun können sich die Einheimischen und Gäste auf eine schnellere und wieder häufigere Bahnanbindung auf den Hauptrouten freuen, wie der neue Fahrplan es vorsieht. Statt zweistündlich sollen dann wieder einmal pro Stunde Züge nach Berlin und Rostock unterwegs sein. Das gilt einschränkungsfrei für das Gros der Reisenden – auch wenn der Bahnhof in puncto gastronomischer Versorgung weiter wenig zu bieten hat.

Kleiner Wermutstropfen: Die Bahn stellt Rollstuhlfahrern und anderen Menschen mit Gehproblemen, die nicht allein die Treppen benutzen können, zwar Hilfen zur Verfügung, aber sie müssen das rechtzeitig via Internetseite der Bahn anmelden (https://www.bahn.de/p/view/service/barrierefrei/gehbehindert.shtml).

Trotzdem sollen viele Züge – so lange es verkehrsmäßig geht – noch vom Hausbahnsteig 1 abfahren, so dass solche Probleme gar nicht erst entstehen. Die Stadt Waren will ja 2020 mit dem Anbau eines Fahrstuhls und eines anderen barrierefreien Zugangs dafür sorgen, dass der Fußgängertunnel auch von beiden Stadtseiten her einfacher zugänglich wird. Dazu wurden bereits Leerrohre unter dem Bahnkörper mitverlegt, die Wasser-, Strom- und andere -leitungen aufnehmen können.

Und noch weitere Gedanken kann man sich machen: Das alte Stellwerk der Bahn wird nicht mehr gebraucht. Das Gebäude (Foto im Text)  ist größer, als man es gemeinhin von der Teterower Straße aus sieht. Im Zuge der Bauarbeiten wurde Waren, wie andere Bahnhöfe auch schon, an automatisierte Stellwerkstechnik in Berlin angeschlossen. Von dort wird nun geregelt, dass die Züge zwischen Neustrelitz und Rostock auf der freien Strecke mit 160 Stundenkilometer unterwegs sein können.


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