Mit 69 km/h in der Tempo-30-Zone

10. Oktober 2013

Obwohl der 24-Stunden-Blitz-MarathonPol7 in sämtlichen Medien groß und breit angekündigt worden ist, sind heute an der Müritz etliche Autofahrer zu schnell unterwegs gewesen. Vor allem in der Stadt Waren selbst hatten die Beamten an ihrem Kontrollpunkt alle Hände voll zu tun.

Früher Nachmittag an der Rosa-Luxemburg-Straße in Waren. Es regnet und ist ziemlich ungemütlich. Kein Grund für die Beamten um Polizeirat Wulf Nehls, die Geschwindigkeitskontrolle abzubrechen. Geschützt unter der Kofferklappe des Streifenbullis kann das Messgerät trotz des Herbstwetters präzise arbeiten. Und es dauert auch gar nicht lange, bis sich der erste Autofahrer bei der Bergabfahrt verleiten lässt und zu sehr aufs Gaspedal drückt. Dann geht’s Schlag auf Schlag. Bereits innerhalb der ersten 20 Minuten winken die Polizisten 14 Autos auf den Parkplatz, bei denen der „Blitzer“ angeschlagen hat.

„Das ist schon verwunderlich, dass hier trotz der angekündigten Kontrollen so viele zu schnell fahren“, meint Wulf Nehls, hat aber auch eine mögliche Erklärung parat. „Die Fahrer wissen zwar, das wir kontrollieren, aber sie wissen erstens nicht wann und denken zweitens nicht unentwegt daran.“ Und genau das bestätigt eine blonde Frau, die gerade herein gewunken wird. „Das gibt’s doch nicht. Da höre ich den ganzen Tag vom Blitzer-Marathon und bin jetzt selbst zu schnell“, ärgert sich die Warenerin. Dennoch hat sie Verständnis für diese bislang einmalige Aktion in Deutschland.

Pol3„Bisher hat niemand den Sinn des Blitz-Marathons in Frage gestellt. Denn alle wissen, dass durch zu hohe Geschwindigkeiten sehr viele und vor allem sehr schlimme Unfälle passieren“, erklärte Polizeirat Nehls. In seinem Polizeirevier sind deshalb 24 Stunden lang insgesamt zwölf Schutzleute mehr im Einsatz als sonst.
Und sie haben zu tun. Zumindest an der Luxemburgstraße. Dort fahren innerhalb von nur zwei Stunden insgesamt 32 Autos in die „Falle“. Zu ihnen gehört auch Gisela Mund aus Kargow, die nach eigenen Aussagen 30 Jahre lang nie zu schnell war und ausgerechnet heute erwischt wird. Sie wollte ihren Mann von der Arbeit abholen und noch schnell etwas besorgen. Diese Besorgung wird nun 35 Euro teurer.

Während die meisten Ertappten mit einem Verwarngeld davon kommen, muss ein Raser in Kürze einen Monat lang ohne seinen Führerschein auskommen und ein hohes Bußgeld bezahlen. Er brachte es auf der 30-er-Strecke auf stolze 69 km/h.

Der Blitzer-Marathon geht weiter. Bis morgen früh lasern die Polizisten weiterhin an vielen Straßenrändern. Auch in der Müritz-Region.                                                                                                  Antje Rußbüldt-Gest


2 Antworten zu “Mit 69 km/h in der Tempo-30-Zone”

  1. Biene sagt:

    Diese Aktion müsste viel öfter sein, damit mal die Raser aufwachen.
    Statt der Warnung passiert es, weil die Leute nicht konzentriert genug im Straßenverkehr sind.

  2. Matze sagt:

    hihi

    na wenn ich kein Bargeld dabei habe und mir der Beamte ne Rechnung zuschicken will, antwortet man einfach mit dem Hinweis auf einen negativen Schufaeintrag. :p XD
    Also müsste ich ja erst zahlen bevor ich den Strafzettel bekomme. hihihihihihi