Mit Lichtern auf „häusliche Gewalt“ aufmerksam machen

22. November 2016

Häusliche Gewalt ist ein Thema, über das niemand gerne redet. Dabei kommt sie – nicht nur in Form von Schlägen – in allen gesellschaftlichen Schichten vor. Und das gar nicht mal so selten. Die Mitarbeiter der Warener Diakonie-Beratungsstelle „Klara“ registrieren pro Jahr durchschnittlich 80 Fälle von häuslicher Gewalt – über 1100 in den vergangenen 15 Jahren. Betroffen sind sehr häufig auch Kinder. Am kommenden Donnerstag, 24. November, soll ab 17 Uhr in der St. Marienkirche mit einer Lichteraktion wieder auf dieses Thema aufmerksam gemacht werden.

lichter2In diesem Jahr haben sich in der Beratungsstelle „Klara“ bereits 64 Frauen und 6 Männer Hilfe geholt. Hilfe ganz unterschiedlicher Art. „Wir beraten unabhängig von Religion, Nationalität und sozialem Status sowie anonym, wir vermitteln Kontakte zu anderen Experten oder auch in ein Frauenhaus und wir helfen beim Aufbau eines neuen Lebens in Trennungsfällen“, umreißen die Fachberaterinnen Christin Breitag und Cornelia Andreas ihre Tätigkeit.

Und die ist nicht gerade einfach. Vor allem, wenn es gilt, schnell zu handeln, wenn Frauen mit Sack und Pack und manchmal sogar mit Kindern bei ihnen vor der Tür stehen. Ein Frauenhaus gibt es in Waren schon lange nicht mehr und auch die Schutzwohnung wurde aufgegeben.
„Wenn Frauen schnell einen neue Bleibe brauchen, vermitteln wir ins Frauenhaus Güstrow oder Neubrandenburg“, erzählt Cornelia Andreas.

Während Frauen vor allem körperlicher Gewalt ausgesetzt sind, melden sich Männer in der Regel wegen psychischer Gewalt oder weil sie isoliert werden und unter unnormalem Kontrollzwang ihrer Partnerinnen leiden. Auch in diesen Fällen hilft die Warener Beratungsstelle.

Immer häufiger stehen die Expertinnen zudem Menschen zur Seite, die gestalkt werden. „Nach Trennungen werden Frauen oder Männer manchmal von ihren ehemaligen Partner terrorisiert, verfolgt und belästigt. Dieses Stalking hält niemand lange aus“, berichten die Beraterinnen und ermutigen, auch in diesen Fällen schnell Hilfe zu suchen.

Am kommenden Donnerstag, 24.  November, lädt das Gleichstellungsforum Müritz unter dem Motto „Unsere Lichter gegen häusliche Gewalt“ in die Marienkirche ein. Dort werden 600 Teelichter symbolisch für die Opfer häuslicher Gewalt brennen.

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