Mobil ohne Auto wird zu Erfolgsprojekt an der Müritz

9. März 2019

Noch nicht einmal ein Jahr am Start und schon ausgezeichnet: Das Gemeinschaftsprojekt „Müritz rundum – Mobil ohne Auto in der Müritz-Region und im Müritz-Nationalpark“ hat den Tourismuspreis des Ostdeutschen Sparkassenverbandes eingeheimst. Seit 2018 können Übernachtungsgäste der Urlaubsorte Klink, Röbel/Müritz, Rechlin und Waren (Müritz), die im Besitz einer gültigen Kurkarte sind, den öffentlichen Busverkehr unter anderem durch den Müritz-Nationalpark unentgeltlich nutzen (WsM berichtete). Ein Projekt, das am Anfang nicht unumstritten war, auch heute noch skeptisch beäugt wird, aber das ganz offenbar bei den Urlaubern ankommt. Das zumindest sagen die nackten Zahlen: In Kombination mit dem Müritz-Nationalpark-Ticket nutzten im vergangenen Jahr rund 82 000 Menschen „Müritz rundum“, 12 000 Fahrräder wurden transportiert.

„Müritz rundum“ ist Landessieger beim Marketing Award „Leuchttürme der Tourismuswirtschaft“ geworden und ist vor allem eines: Ein Gemeinschaftsprojekt von vielen Partnern. Angefangen von der Stadt Waren über den Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte bis hin zur Gemeinde Klink. Ein Bestandteil ist auch die im vergangenen Jahr gestartete City-Linie, die 2019 weiter ausgebaut werden soll. Zudem „schippert“ Müritz rundum auch in andere Richtungen, und zwar ins brandenburgische Wittstock und nach Neubrandenburg. Einzelheiten wollte der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte, Bert Balke, noch nicht verraten.

„Sich nachhaltig erholen und dabei auf das Auto verzichten – bei Müritz rundum kein Problem“, so Sparkassen-Vorstands-Chefin Andrea Perlick. Und: „Die Umsetzung des Konzeptes entspricht durchaus den Gästewünschen, denn die Urlauber erreichen unkompliziert stressfrei und ohne eigenes Auto ihre Ziele“, betonte Andrea Perlick.

„Müritz rundum“ bringe die Gäste zu idealen Ausgangspunkten: per Kajak über stille Gewässer, per Kutsche durch einen Wildpark, mit dem Ausflugsschiff über das ‚Kleine Meer‘ oder auf dem Rad entlang der Ufer. Für jeden Naturfreund ist etwas dabei. Die sieben verschiedenen Buslinien und deren Fahrpläne sind so ausgerichtet, dass Urlauber sich ihre erlebnisreichen Tagestouren selber gestalten können, inklusive Einkehr- und Bademöglichkeiten“, berichtete Andrea Perlick.

Mit ihrer Gästekarte könnten Übernachtungsgäste in Waren, Klink, Röbel und Rechlin die Busse von „Müritz rundum“ kostenlos nutzen und alle anderen Gäste ohne Kurkarte das Mobilitätsangebot mit dem Nationalpark-Ticket. Umweltschutz werde damit an der Mecklenburgischen Seenplatte zum Erlebnis.


3 Antworten zu “Mobil ohne Auto wird zu Erfolgsprojekt an der Müritz”

  1. WRN sagt:

    Moin , freut mich für die URLAUBER . Man könnte das auch verbessern. In dem man die Taktung der Strecke Berlin-Rostock auf stündlich umändert und die Südbahn wieder auf macht. Den kommen die URLAUBER und ZUFÄLLIG die einheimischen (gibt ja noch welche ;-)die auch die Bahn nutzen ) noch besser an ihr Ziel.

  2. Elimar sagt:

    Alles schön. Der Bus (Bild) fuhr schon mal elektrisch durch den Nationalpark. War aber pekuniär Mist, also seit Langem wieder mit klassische Dieselmotor, Abgasen und Lärm. Wir sollten nicht glauben, dass alle Müritzrundum-Strecken, die Bus und Schiff, jedoch leider nicht die besonders effizient fahrende, sondern teils stillgelegte Bahn, bieten, sonst mit dem Auto gefahren würden. Kaum jemand führe von Waren nach Boek über Neustrelitz, um da mal zu gucken. Auch überlegt sich jeder Radler, wie groß er seine Runde wählt, wenn er dann zurückstrampeln muss. Nicht so, wenn der Rückweg motorisiert und kostenlos angeboten wird. Dieser Verkehr entsteht also, ich schätze zu 75%, zusätzlich. Damit kein Missverständnis entsteht: Zwecks Tourismusförderung sicher eine gute Sache. Dafür aber ein Nachhaltigkeitspreis ist euphemistisch und peinlich. Für unsere Honoratioren, die alles Gute gegen die landläufige Skepsis auf den Weg gebracht und fast allein gestemmt haben, gilt das natürlich nicht. Nachhaltig kann Vieles sein, zum Beispiel die Wirkung von Abgasen.

    P.S. Marketing Award „Leuchttürme der Tourismuswirtschaft“ So ein Titel könnte es zu extra-3 schaffen. Darauf freuen wir uns schon.

  3. Uwe Fischer sagt:

    Wer als Gast unter Androhung von Strafe gezwungen wird, wöchentlich 10 € oder mehr als Kurtaxe für den „gratis“ Bus zu zahlen…wird ihn auch mal nutzen. Tolle touristische Idee….