Müritz-Klinikum: Erkrankte Patienten und Mitarbeiter – Infektionskette aber gestoppt

7. November 2020

Im MediClin Müritz-Klinikum werden derzeit drei am Coronavirus erkrankte Patienten behandelt. Darüber hinaus sind ingesamt sechs Mitarbeiter infiziert und teilweise auch erkrankt. Das bestätigte Klinik-Sprecherin Jenny Thoma auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.
Vor zwei Wochen meldete das Klinikum, dass in Waren unabhängig voneinander zwei Patienten und zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Dieses Infektionsgeschehen konnte gestoppt und auch nachvollzogen werden. Zu den derzeitigen Sicherheitsmaßnahmen gehören unter anderem Tests für alle Patienten, die ins Klinikum kommen, regelmäßige Tests für die Beschäftigten und auch Tests für werdende Väter, die ihre Partnerinnen in den Kreißsaal begleiten.

„Wir können uns vorstellen, dass die Infektionen von Klinikpersonal eine gewisse Beunruhigung in die Bevölkerung gebracht hat. Wir konnten die Infektionsketten sehr gut nachvollziehen und das Kontaktpersonen-Management strukturiert abarbeiten. Durch sofortige Isolierungsmaßnahmen, Kontaktnachverfolgungen und mehrfache SARS-CoV-2-Testrunden in der Belegschaft wurde das Infektionsgeschehen unter Kontrolle gebracht und zurückgedrängt. Heute können wir sagen, dass die Infektionsketten unterbrochen sind und von diesem Ereignis keine weitere Gefährdung für Patienten und Mitarbeiter des Klinikums ausgeht. Das Virus wurde im Fall der ersten beiden erkrankten Mitarbeiter nachvollziehbar von außen eingetragen. Wir konnten schon zu Beginn der letzten Woche ausschließen, dass es eine Übertragung des SARS-Coronavirus-2 von Patienten auf Mitarbeiter, und umgekehrt eine Infektionsübertragung von Mitarbeitern auf Patienten gegeben hat“, erklärt Dr. Stefan Bergt, Leiter des Corona Krisenstabs und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne

Das Klinikum konnte einerseits sowohl die Infektionsquelle ausmachen und andererseits durch schnelles und mit dem Gesundheitsamt abgestimmtes Ergreifen von Maßnahmen, wie zum Beispiel breit angelegten Mitarbeitertestungen (Antigen-Schnelltest und PCR), verhindern, dass viele weitere Mitarbeiter infiziert wurden. Das etablierte strenge Hygienemanagement habe in diesem Fall sehr gut funktioniert. Während der Testungen konnten insgesamt zwei weitere Mitarbeiter im Rahmen der Kontakt-Nachverfolgung als „SARS-CoV-2-positiv“ identifiziert werden. Aktuell sind insgesamt aus diesem Infektionsgeschehen heraus vier Mitarbeiter mit SARS-CoV-2 infiziert und auch daran erkrankt.

Aus einem zweiten Infektionsgeschehen sind unabhängig vom ersten Geschehen zwei weitere Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Diese beiden Mitarbeiter hatten schon zu Beginn der Infektiosität keinen Kontakt mehr zu anderen Mitarbeitern im Klinikum. Auch hier gab es erneut groß angelegte Testungen. Alle Testergebnisse in diesem Rahmen fielen negativ aus. Dieses Infektionsgeschehen betrachtet das Klinikum daher ebenfalls als von außen eingetragenes Ereignis.

Sämtliche mit dem Virus infizierte oder auch daran erkrankte Mitarbeiter, befinden sich in häuslicher Quarantäne. Sie haben den kritischsten Teil der Erkrankung gut überstanden und kurieren sich hoffentlich schnell aus. „Wir wünschen ihnen auf diesem Wege alles Gute und eine schnelle Erholung“, so Jenny Thoma.

Test für alle Patienten und auch die werdenden Väter

Derzeit versorgt das Klinikum drei am Coronavirus erkrankte Patienten auf der Infektionsstation. Alle drei Patienten sind geordnet über die Notaufnahme des Klinikums eingewiesen und direkt auf der Verdachtsstation isoliert worden. Nachdem das positive Testergebnis vorlag, wurden sie direkt auf der eigens dafür vorgehaltenen COVID-19-Infektionsstation isoliert und werden dort medizinisch behandelt.

Um ein hohes Maß an Sicherheit für Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten, hat das Müritz-Klinikum eine kombinierte Teststrategie aus Antigen-Schnelltests und PCR Tests etabliert und umgesetzt, die sich eng an den Vorgaben der nationalen Teststrategie der Bundesregierung orientiert. Alle Patienten, die geplant stationär aufgenommen werden (z.B. im Rahmen einer Operation) erhalten schon im Vorfeld einen PCR Test. Nur mit einem negativen Ergebnis dieses Tests werden diese Patienten dann auch im Klinikum aufgenommen. Bei Patienten, die zu ambulanten Eingriffen oder Maßnahmen ins Krankenhaus müssen, kommt ein sogenannter Antigen-Schnelltest zum Einsatz.
Auch die werdenden Väter, die Ihre Frauen in den Kreißsaal begleiten, erhalten solch einen Schnelltest. Dieser liefert innerhalb von 30 Minuten eine belastbare Aussage, ob jemand möglicherweise mit dem SARS-CoV-2 infiziert und ansteckend sein könnte. Auch die Mitarbeiter werden in regelmäßigen Abständen mittels PCR- Test untersucht.

Strenge Besucherregeln unumgänglich

An dieser Stelle weist das Klinikum darauf hin, dass Patienten mit Terminen zu geplanten Maßnahmen oder Diagnostiken seit dieser Woche das Klinikum wieder über den Haupteingang betreten. Im Rahmen des Hygienemanagements werden hier durch Mitarbeiter nochmals relevante Symptome und Kontakte in Bezug auf das SARS-CoV-2 abgefragt.

Auch die aktuell sehr strenge Besucherregelung ist eine Maßnahme dafür, dass die Patienten auf den normalen Stationen sicher sind. „Wir wissen, dass dies eine starke Einschränkung für unsere Patienten und deren Angehörige darstellt, aber es ist eine sehr wichtige Maßnahme im Rahmen des Hygienekonzepts zur Verhinderung eines unentdeckten Einschleppens des SARS-CoV-2 ins Klinikum.“, erklärt der Kaufmännische Direktor Carsten Krüger und fügt hinzu: „Wir tun alles dafür, dass sich die Patienten während ihres Aufenthalts sicher bei uns fühlen und auch in Corona-Zeiten bedenkenlos ihren Aufenthalt und ihre Behandlung antreten können. Falls dennoch Sorgen oder Ängste bestehen erklärt das ärztliche und pflegerische Personal in den Ambulanzen gerne unsere Sicherheitsmaßnahmen.“


3 Antworten zu “Müritz-Klinikum: Erkrankte Patienten und Mitarbeiter – Infektionskette aber gestoppt”

  1. Petra sagt:

    Danke für die gute Arbeit und umfangreiche Information und JA es ist beunruhigend, aber wichtig ist, daß Alles erkannt und nachvollzogen werden kann. Alles alles Gute für die Erkrankten und eine schnelle Langzeitbeschwerden freie Genesung.

  2. Mai Waren sagt:

    Erst mal möchte ich allen Mitarbeitern des Krankenhauses Danke für ihre Arbeit sagen, den Ärzten Schwestern, den Pflegern, Köchen, Putzfrauen, einfach allen. Ohne sie hätten wir jetzt ein richtiges Problem. Bedanken möchte ich mich auch für diesen Artikel, der sehr umfassend und ihnen Wertung informiert. Ich habe in den letzten Wochen selten einen so informativen Artikel über Corona gelesen.

  3. Agathe sagt:

    Vielen Dank, für diese umfangreiche Information. Daran sieht man, dass das Virus auch in Waren angekommen ist, da nützt alles leugnen und schönreden nichts. Eine gute Zusammenarbeit und Organisation der zusätzlichen Aufgaben, die die Erkennung und Nachverfolgung von Infektionsketten mit sich bringt sowie die sich immer wieder ändernden Anforderungen an die Hygieneregeln sind sicher enorm personen- und zeitaufwändig. Dafür, dass das Klinikum diese Aufgaben bisher gut bewältigt hat, ziehe ich meinen Hut und zolle höchsten Respekt.