Müritzer diskutieren über schrecklichen Unfall

19. April 2016

Ku3Es ist nach wie vor ein Thema, das die Warener unwahrscheinlich bewegt, das überall – beim Bäcker genauso wie in der Gaststätte heiß und kontrovers diskutiert wird: Der schreckliche Unfall an der Warener Kuhtränke lässt kaum jemanden kalt.
Das liegt wohl auch daran, dass wohl jeder Warener sehr häufig an dieser Stelle entlang geht und sich jetzt sagt: Es hätte auch mich oder mein Kind treffen können.
Um so verständlicher die Reaktionen auf die Nicht-Festnahme des 27-jährigen Unfallfahrers, der mit mehr als zwei Promille und Drogen im Blut einen 67 Jahre alten Fußgänger überfahren und getötet hat.
Warum, so fragen sich viele Müritzer, ist er nicht verhaftet worden, zumal er ja seinen Füherschein wegen seines Drogenkonsum schon los geworden ist.
Und: Wir haben viele Mails erhalten, in denen uns berichtet wurde, dass der 27 Jahre alte Unfallfahrer in den vergangenen Wochen – also schon ohne Führerschein – regelmäßig unterwegs war. Leider auch noch mit seiner kleinen Tochter im Wagen.
Die Staatsanwaltschaft meint, dass bei dem Warener weder Flucht- noch Wiederholungsgefahr besteht. Doch: Warum besteht keine Wiederholungsgefahr, wenn er seine „Fleppen“ doch schon wegen Drogen am Steuer abgeben musste, er also schon „wiederholt“ hat?
Keine Wiederholungsgefahr, so die Rechtsauffassung, weil der 27 Jahre alte Warener zum einen einen festen Wohnsitz hat, zum anderen einer Arbeit nachgeht und auch nicht wegen eines gleichartigen Delikts vorbestraft ist.
Das heißt aber natürlich nicht, dass er ungeschoren davon kommt. Er muss mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren rechnen. Kann aber, wie vergleichbare Fälle zeigen, auch mit Bewährung davon kommen.
Der 67 Jahre alte Fußgänger ist nach unseren Recherchen erst vor wenigen Wochen nach Waren gezogen, hat sich seine neue Wohnung gerade gemütlich einrichten lassen und wollte hier an der Müritz seinen Ruhestand verbringen.
Bis zu jenem verhängnisvollen Samstagabend in Waren (Müritz) an der Kuhtränke.


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