„Müritzer für Tiere“ gibt Silvester-Tipps

30. Dezember 2015

Die Initiative „Müritzer für Tiere“ bittet: Achten Sie Silvester auch auf die Tiere.  Die Mitglieder haben uns folgenden Artikel mit vielen Tipps für Tierfreunde geschickt:

„Um den Jahreswechsel passiert Tieren viel Leid, das vermeidbar ist. Wenn alle Tierhalter sensibler mit dem Thema umgehen würden, gäbe es viel weniger in Panik entlaufene und durch Böller oder auf der Flucht verletzte Tiere.

Jedes Jahr aufs Neue suchen auch in unserer Müritz-Region Menschen verzweifelt nach ihren Tieren. Man hat nicht daran gedacht welche bösen Knall-Überraschungen auf Straßen lauern. Und viele beachten auch nicht die Eigendynamik so mancher Silvesterfeier.

Ein Glas zuviel und schon werden Absprachen über Türen, die eigentlich geschlossen bleiben sollen, nicht mehr beachtet. Leidtragende sind immer die Tiere. Nicht wenige Hunde entwickeln über Jahre eine krankhafte Geräuschangst, wenn sie Knallen nur in der Ferne wahrnehmen.

LOGOMueritzerfuerTiereWer seinen Hund nicht schon als Welpe oder Junghund „knallsicher“ gemacht hat, kann das später nur noch mit viel Geduld tun. Zum Beispiel mit einer CD. Der Hund muss lernen, dass ihm bei Knall, Gewitter, Feuerwerk keine Gefahr droht. Es gibt auch beruhigende Stoffe, so genannte Pheromone, die aber auch keine schnelle Hilfe bringen.

Und was hilft sofort?

Leinen Sie den Hund in dieser Zeit immer an, und zwar so, dass er nicht aus dem Halsband entwischen kann. Zum Beispiel mit einem Geschirr, doppelt gesichert. Gehen Sie nicht im Dunkeln, wenn alles noch bedrohlicher wirkt. Lassen Sie das Tier auch nicht frei auf dem Grundstück. Bieten Sie einen abgedunkelten Raum und/oder einen abgedämpften Rückzugsort. Zum Beispiel einen Schrank als Höhle. Auch die Geräusche des Radios oder Fernsehers können die Angst lindern. Ablenkung durch Spiele hilft auch, braucht aber Ausdauer, hat also keine Sofortwirkung.

Trost ist wichtig, wenn…

„Auf keinen Fall darf das verängstigte Tier getröstet werden, denn dann wird Angst zusätzlich bestätigt. Und sie verstärkt sich.“ Diesen Satz hört man des Öfteren. Wir möchten dazu vertiefend anmerken: Trost als soziale Unterstützung ist gut, wichtig und richtig. Ignoriere ich einen Hund, wenn er Angst hat, verhalte ich mich schlicht nicht sozial.

Angst ist kein Verhalten, sondern ein Gefühl – ein schlechtes Gefühl. Verstärken kann man mit Zuwendung, mit etwas Positivem nur ein Verhalten, jedoch kein schlechtes Gefühl (z.B. Angst). „Trösten“ Sie aber dann auch nicht so, dass sie dem Hund noch mehr Angst macht.

Reden Sie nicht wie eine Maschinenpistole auf den Hund ein, sondern vermitteln Sie ihm wieder Ruhe und Souveränität. Kommt der Hund zu Ihnen und sucht Körperkontakt, dann gewähren sie ihm diesen. Streicheln Sie ihn und sprechen ab und zu beruhigende Worte. Allerdings sollten Sie ihrem Hund auch keinen Körperkontakt aufzwingen, wenn er sich zum Beispiel unter dem Sofa verkrochen hat. Reden Sie nicht auf ihn ein, er solle hervorkommen. Ziehen sie ihn vor allem nicht hervor! Wenn er sich dort relativ sicher fühlt, lassen sie ihn dort, verlassen Sie ihn aber nicht. Nehmen Sie sich ein Kissen, eine Decke und setzen sich auf den Boden. Vielleicht kommt er ja selbst hervor…

Bestrafen geht gar nicht. Belohnen werden darf nur angstfreies Verhalten.

Einen Blick auf „Nachbars“ Tier

Und was für den Hund gilt, trifft abgewandelt auch für andere Tier zu. Auch für eine Hauskatze sollte sich Silvester die „Klappe“ schließen bis das Schlimmste vorbei ist. Auch Kleintiere dürfen nicht inmitten des Trubels bleiben. Sie reagieren sensibel auf Lärm – bis zum Kreislaufkollaps.

Deshalb hoffen wir Tierschützer, dass Tierfreunde sich auch als solche erweisen. Vielleicht auch mal auf Nachbars Tier achten.

Wir wünschen einen guten Jahreswechsel!

www.mueritzer-fuer-tiere.de

© Magnus Pomm - www.Tierfoto-NRW.de

Kommentare sind geschlossen.