Müritzer rennen für kranke Celine

12. Mai 2014

Wenn Ende August der Startschuss für den beliebten „Run für Charity“ fällt, dann haben sehr viele Läufer ein Mädchen vor Augen: Celine Westphal. Die 13-Jährige aus Grabowhöfe leidet unter dem so genannten Rett-Syndrom, kann weder laufen noch sprechen und quält sich seit einer Operation an der Wirbelsäule im vergangenen Jahr mit schlimmen Schmerzen. Um ihr Leiden etwas zu lindern, benötigt die Familie von Celine ein Auto, in dem sie samt Rollstuhl mitfahren kann, also nicht umgesetzt werden muss. Doch so ein Auto kostet richtig viel Geld. Der „Run für Charity“ soll der Familie bei der Anschaffung helfen.

Als Celine auf die Welt kam, schien sie gesund und entwickelte sich prächtig. Bis kurz vor ihrem zweiten Geburtstag. „Plötzlich hat sie nicht mehr gesprochen. Auch ihre Motorik entwickelte sich zurück“, erinnert sich die Mutter der Kleinen, Lisette Westphal.
Der Gesundheitszustand ihres Kindes verschlechterte sich zusehends, doch niemand konnte helfen. „Wir sind von Arzt zu Arzt gelaufen. Fünf Jahre wussten wir nicht, was Celine fehlt. Dann, in einer Potsdamer Klinik, endlich eine Diagnose: Rett-Syndrom“, erzählt die Mutter der 13-Jährigen, die sich aufopferungsvoll um das kranke Mädchen und ihre anderen beiden Kinder, die siebenjährige Shakira und den zweijährigen Collin kümmert – ohne Pflegedienst. Und so schlimm die Diagnose auch ist – die Familie war froh, endlich zu wissen, was ihrem Kind fehlt.

Dank Facebook-Aufruf große Hilfsbereitschaft

Eine Begleiterscheinung der Erkrankung ist die Skoliose. Der Rücken von Celine war so verkrümmt, dass sie sich im vergangenen Jahr einer  großen Operation unterziehen musste. Ihre Wirbelsäule wurde mit zwei Stangen begradigt. Seither sitzt sie zwar einigermaßen gerade, doch lange Autofahrten sind eine Qual für sie. „Sie hat auf den normalen Autositzen ein Hohlkreuz und dann natürlich Schmerzen“, sagt Lisette Westphal, die rund um die Uhr für ihr krankes Kind da sein muss und auch da ist – ohne Urlaub, ohne gemeinsame Zeit mit ihrem Lebensgefährten Sven Horn. Der ist zwar nicht der leibliche Papa von Celine, kümmert sich aber genauso aufopferungsvoll um das Mädchen wie die Mutter. „Sven ist da reingewachsen. Ich bin froh, dass ich ihn habe und dass er so verständnisvoll ist.“

Doch es gibt noch einen anderen Grund für den Kauf des besonderen Autos. Celine ist mit ihren 13 Jahren kein kleines Kind mehr, das man mit Leichtigkeit heben kann. Ihre Mama merkt die tägliche Belastung inzwischen schmerzlich im Rücken. Ein Auto, in dem Celine samt Rollstuhl mitfahren kann, wäre eine unwahrscheinliche Erleichterung. Und so wie es momentan aussieht, dürfte allein beim „Run für Charity“ viel Geld zusammenkommen. Denn nach einem Aufruf bei Facebook, den eine Freundin der Familie gestartet hat, meldeten sich spontan viele Müritzer, die für Celine flitzen wollen. Momentan gehen alleine vier Erwachsenen- und sechs Kinder-Mannschaften für die Kleine aus Grabowhöfe an den Start. Weitere Teams finden sich gerade.
„Ich bin von so viel Hilfsbereitschaft wirklich überwältigt. Damit hätte ich nicht gerechnet“, so Lisette Westphal. Sie selbst wird auch mitlaufen, Papa Sven begleitet eine Truppe mit dem Rad, und Schwester Shakira trainiert ebenfalls schon für das große Ereignis.

Foto: Lisette Westphal mit ihren beiden Mädchen Shakira und Celine.

Westphal


2 Antworten zu “Müritzer rennen für kranke Celine”

  1. André Mucha sagt:

    Einen großen Respekt an die Mutter hoffentlich ist das ersehnte Auto bald da.

  2. lisette westphal sagt:

    Danke das hoffen wir auch…