Müritzer täuscht Straftat durch Asylbewerber vor

15. Januar 2016

Unsere Veröffentlichung am Mittwoch über einen Facebook-Post, in dem eine Müritzerin von angeblichen Straftaten, begangen von Asylbewerbern, berichtet, hat für mächtig Wirbel gesorgt und jetzt sogar zu einer Anzeige wegen Vortäuschung einer Straftat geführt.
Aber der Reihe nach: Eine Müritzerin hat via Facebook behauptet, dass mehrere Asylbewerber einen Sparkassen-Kunden überfallen und beraubt haben, außerdem sei eine Mutter bedroht und zur Herausgabe von 12 Euro gezwungen worden.

Polizeikelle Halt PolizeiWir haben uns bei der Polizei erkundigt und veröffentlicht, dass dort weder zu dem einen noch zu dem anderen Fall eine Anzeige vorliegt. Daraufhin kommentierte als erste eine junge Warenerin und echauffierte sich über die böse Polizei und die schrecklichen Medien, schließlich handele es sich um ihren Vater, der Opfer des Asylbewerber-Überfalls geworden sei.

Es hagelte Beschimpfungen gegen die Polizei, die ja alles verheimliche, und gegen „Wir sind Müritzer“ als Lügenpresse. Auch die Polizei hat den Kommentar der jungen Warenerin gelesen und ist tätig geworden, denn das muss sie von Amts wegen, wenn sie von einer Straftat erfährt.  Sie kontaktierte die Tochter und schließlich das angebliche Opfer, einen 45 Jahre alten Mann aus einem Dorf bei Waren.

Der behauptete zunächst auch gegenüber den Beamten, dass er überfallen wurde, eine Anzeige erstattet habe und präsentierte den Ermittlern ein Aktenzeichen, das allerdings nicht existiert.
Der Mann erstattete am Mittwoch Anzeige und erklärte, dass er bei der Sparkasse Geld abgehoben habe und sich ihm dann drei Asylbewerber in den Weg gestellt und die Herausgabe des Geldes sowie der EC-Karte gefordert hätten. Nur, weil ein anderer Kunde erschienen sei, hätten die Ausländer von ihm abgelassen.

Nachdem er also am Mittwoch die Anzeige erstattete, begannen die Ermittlungen der Polizei. „Die Videoaufnahmen zeigten den Mann auch in der Sparkasse, aber keinen Überfall“, so Friedhelm Nofz als Chef der Warener Kriminalpolizei. Die Polizisten bestellten das angebliche Opfer erneut und konfrontierten ihn mit den Bildern. Daraufhin gab der 45-Jährige zu, dass er sich den Überfall nur ausgedacht habe. In einem anderen Raum der Sparkasse hätte er zwar Asylbewerber gesehen, mehr aber auch nicht.

Der Mann ist jetzt wegen Vortäuschung einer Straftat angezeigt worden. Der Gesetzgeber sieht dafür empfindliche Geldstrafen bis hin zu drei Jahren Haft vor.


2 Antworten zu “Müritzer täuscht Straftat durch Asylbewerber vor”

  1. k.frind sagt:

    Na dann kann der Mopp ja morgen wieder durch Waren ziehen.Ein neues Motto gibt es ja.Statt ,,Lügenpresse“ ebend ,,Lügenvater“. Trägt man als Vater nicht irgendwie Verantwortung? Mich wundert es bei solchen Vorbildern gar nicht’s mehr.Eine öffendliche Entschuldigung wäre den Beschimpften gegenüber angebrach.Aber da schrumpfen die Eier in der Hose auf Erbsengröße da hört die Tapferkeit bestimmt auf.

  2. Charly sagt:

    Den Ausländer-Hassern ist offenbar jedes Mittel der Diskreminierung recht. Welch menschenverachtende Gesinnung!