Müritzeum: Da werden Erinnerungen wach…

22. Mai 2020

Sie muten ein wenig fremd an, die Plastik- und Gummitiere der Sonderschau ZOO MOCKBA, die morgen im Müritzeum eröffnet wird.  Aber man entdeckt auch heimische Wesen darunter und so manch ein älterer Besucher vielleicht ein liebgewonnenes Spielzeug aus Kindheitstagen.  Für viele Kinder waren und sind diese Spielzeugtiere der erste spielerische Umgang mit den Gestalten der Natur und der Anreiz für ein wachsendes Interesse an der Natur. Und sicher finden die Besucher Ähnlichkeiten zu heutigen Kinderspielzeugen.

Neben Tieren aus Zelluloid, Polyetylen und Gummi werden auch handgefertigte Entwurfsmodelle für Spielzeugtiere präsentiert. Viele Objekte lassen sich konkreten Künstlern zuordnen, die mit ihrer Biographie in der Ausstellung vorgestellt werden. Zu den Objekten und Informationstafeln kommen großformatige Fotografien einzelner Spielfiguren und Figurengruppen, die die gestalterische Qualität dieser Industrieprodukte augenscheinlich machen.

Für die Macher der Sonderschau, die Sammlungsfotografen Volker Weinhold und Sebastian Köpcke, ist diese Ausstellung nie zu Ende, denn ihre Verbindungen zu den Künstlern führen sie immer tiefer in die historische russische Spielzeugwelt.
Die Sonderschau, deren Start aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste, ist nun im Müritzeum vom 23. Mai bis zum 25. Oktober zu sehen.

Noch ein Hinweis: Das Müritzeum hat auch am Pfingstmontag geöffnet.

Hintergrund zur Ausstellung:
Bei ihren Arbeiten für Museen und Institutionen lernten Volker Weinhold und Sebastian Köpcke Daria Soboleva kennen. Sie ist Restauratorin und Pädagogin am Museum der Kindheit in Leningrad. Mit ihr gemeinsam entwickelten die Sammlungsfotografen die Ausstellung ZOO MOCKBA. Absolventen der Leningrader Kunsthochschule wagten ab Mitte der 1950er Jahre den Aufbruch in die Moderne. In der sowjetischen Spielzeugindustrie boten sich gestalterische Freiräume, um Neues auszuprobieren und eine eigene Formsprache zu entwickeln, in der Zeitgeist und ein neues Lebensgefühl ihren selbstbewussten Ausdruck fanden. Viele ihrer bunten Spielfiguren sind große Kunst für kleine Kinder, Skulpturen aus Plastik, die ein traditionsreiches kulturelles Erbe in sich tragen. Gemeinsam versuchen die Sammlungsfotografen und Daria Soboleva den kulturellen Wert der sowjetischen Spielsachen in das öffentliche Bewusstsein zu rufen.


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