Mutter eines verunglückten Jungen mit eindringlichem Appell

2. Oktober 2018

Für eine fünffache Mutter aus Waren war es am Freitagfrüh ein Schock-Anruf. Sie hatte gerade mit ihrer Arbeit in Malchow begonnen, als sich am Telefon ein Polizist meldete und ihr mitteilte, dass ihr zehn Jahre alter Sohn einen Unfall hatte und sie kommen soll. Es ist jener Junge, der am Freitag an der KreuzungSchweriner Damm/Zur Steinmole von einer abbiegenden Transporterfahrerin übersehen wurde (WsM berichtete).
Kilian konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Doch seine Mutter möchte appellieren. Denn für sie und auch die Ärzte steht fest – ohne Helm hätte der Zehnjährige viel schlimmere Verletzungen erlitten.

„Kilian selbst kann sich kaum an den Unfall erinnern. Den Schilderungen zufolge, ist der Transporter rechts abgebogen, als Kilian die Straße mit dem Rad überquerte. Beide hatten Grün. Kilian soll dann mit dem Kopf gegen die Beifahrertür gekracht sein. Davon zeugt unter anderem ein blaues Jochbein. Doch der Helm verhinderte ganz schwere Kopfverletzungen“, berichtet die Mama des Jungen.

Neben dem Jochbein ist auch das Knie des Schülers lädiert, und vermutlich hat er auch eine Gehirnerschütterung davon getragen. Nach einer Nacht im Klinikum durfte er am Sonnabend wieder nach Hause. Zur Schule kann er aber noch nicht.

„Ich möchte an alle appellieren, nicht ohne Helm Fahrrad zu fahren. In der Schule werden die Kinder häufig ausgelacht und gehänselt. Um das zu vermeiden, setzen die Mädchen und Jungen häufig keinen Helm auf. Hier ist mehr Aufklärungsarbeit sowohl in den Schulen als auch in den Elternhäusern nötig. Der Helm hat Kilian wahrscheinlich das Leben gerettet“, so die Mutter des verletzten Wareners.

Auch sollten Autofahrer in der täglichen Hektik den Schulterblick nicht vergessen. Viele unterschätzen ihrer Meinung nach die Gefahr, und schon gibt es einen Unfall mit Fußgängern oder Radfahrern. Beispiele dafür – leider auch mit schrecklichem Ausgang – tauchen auch in Warener Polizeistatistiken auf.

Nach Meinung der Warener Mutter sollte zudem darüber nachgedacht werden, die Ampelschaltungen zu ändern. Denn gerade an den Kreuzungen, an denen Fahrzeuge und Fußgänger gleichzeitig Grün hätten, komme es immer wieder zu schweren Unfällen.

Wir wünschen Kilian weiterhin gute Genesung!

Foto: Archiv


2 Antworten zu “Mutter eines verunglückten Jungen mit eindringlichem Appell”

  1. Tom_eK sagt:

    Die Ampelschaltung ist nicht das Problem.
    Das Problem sind immer mehr gestresste Autofahrer. Viel zu viel Hektik, jeder denkt nur noch an sich und dass er möglichst schnell von A nach B kommen will. Andere Verkehrsteilnehmer sind da nur noch ein Hindenis.
    Bitte und das richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer, denkt an § 1 der StVo: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“
    Gerade beim Abbiegen sollte man immer mit den Gedanken beim Abbiegevorgang sein. Einmal kurz halten und schauen tut nicht weh und dauert auch nicht lange…

    Gute Besserung, kleiner Mann!

    • Julius sagt:

      Kann ich nur zustimmen.
      Ich will nicht jeden Autofahrer verteufeln, aber Schulterblick wird extrem oft nicht gemacht!