MV: 80 Millionen Euro zusätzlich für die Digitalisierung der Schulen

18. Februar 2021

Das Land Mecklenburg-Vorpommern schießt rund 80 Millionen Euro zusätzlich in die Digitalisierung der Schulen in MV. Ziel ist es, flächendeckend an den Schulen des Landes gute Voraussetzung für das digitale Lehren und Lernen zu schaffen. Bei der Digitalisierung gibt es drei Schwerpunkte: Erstens die Ausstattung mit Hard- und Software sowie der landesweite Breitband-Ausbau, zweitens geeignete Materialien für den digitalen Unterricht, und drittens die entsprechend Ausbildung der Lehrer. Außerdem soll eine digitale Landesschule entstehen.

„Dass die Digitalisierung unserer Schulen für gute Bildung immer wichtiger wird, ist gerade in den vergangenen Monaten mehr als deutlich geworden. Die Schulträger und das Land haben bereits viel in die Digitalisierung der Schulen investiert. Die Folgen der Pandemie haben diesen Prozess enorm beschleunigt. Aber die Corona-Krise hat auch deutlich gemacht, dass es noch nicht überall perfekt läuft mit dem digitalen Lehren und Lernen. Es sind insgesamt nicht nur schnellere, sondern vor allem auch noch grundlegendere Anstrengungen erforderlich, um für die etwa 180.000 Schüler möglichst gute Bildungs- und damit auch Lebenschancen zu ermöglichen“, so Bildungsministerin Bettina Martin. „Mit unserer Digitalisierungsstrategie für die Schulen in MV und einer zusätzlichen Investition des Landes in Höhe von 80 Millionen Euro sorgen wir für den notwendigen Innovationsschub.“

Schwerpunkte der Strategie „Digitale Schule MV“

Die Digitalisierungsstrategie MV wird von drei Säulen getragen:

IT-Infrastruktur:
Die Grundlage für das digitale Lehren und Lernen ist eine gute technische Ausstattung. Hierzu gehört der landesweite Breitband-Ausbau, aber auch die Bereitstellung von Hard- und Software.
Unterricht:
Gute digitale Unterrichtsmaterialien sind ebenso notwendig wie die Vermittlung digitaler Kompetenzen, damit sich Kinder sicher in der digitalen Welt bewegen können.
Qualifizierung:
Die Lehrer halten den Schlüssel zu einer guten digitalen Bildung in ihren Händen. Sie brauchen gute Aus- und Fortbildung.

Lernmanagement- und Videokonferenzsystem

Allen öffentlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit Mai 2020 Lernmanagementsystem „itslearning“ zugänglich. Das Land hat die 2019 begonnene Beschaffung mit Ausbruch der Corona-Pandemie stark beschleunigt. 363 Schulen sind bereits beteiligt und können heute mit „itslearning“ arbeiten. Das sind 72 Prozent der öffentlichen Schulen. Im Rahmen des landesweiten Lernmanagementsystems wird das Land außerdem ein landesweites Videokonferenzsystem einführen, das den öffentlichen Schulträgern kostenlos angeboten und datenschutzgerecht betrieben werden kann. Es wird in das Lernmanagementsystem integriert und voraussichtlich in der zweiten März-Woche in Betrieb gehen.

80 Millionen Euro zusätzlich für die Digitalisierung im Schulbereich

Im Nachtragshaushalt 2020/21 sind zusätzlich 80 Millionen Euro für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie des Landes eingeplant. Die wichtigsten Investitionen sind u.a.:

Das Fortbildungsangebot für Lehrer wird erheblich ausgeweitet. Eine Fortbildungsdatenbank wird geschaffen.

Es wird eine Schule neuer Art aufgebaut: die digitale Landesschule. In einem ersten Schritt werden von Lehrkräften digitale Unterrichtseinheiten produziert und landesweit zur Verfügung gestellt. In der zweiten Ausbaustufe werden für alle Schulformen im Land Live-Unterrichtseinheiten angeboten.
Digitaler Unterrichtscontent wird grundsätzlich gemeinsam mit den Schulträgern gekauft. In einem digitalen Medienzentrum können eigene digitale Unterrichtsmaterialien entwickelt werden.
Investitionskostenzuschüsse für technische Ausstattungen werden möglich, um auch über den DigitalPakt hinaus handlungsfähig zu sein.

Finanzierung über DigitalPakt Schule

Neben den erheblichen Mitteln, die das Land investiert, stehen über den DigitalPakt Schule für die digitale Ausstattung der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern bis 2024 insgesamt knapp 110 Millionen Euro zur Verfügung (Bund: 99,2 Mio. Euro, Land: 9,92 Mio. Euro). Die Förderung ist über einen Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen und erfolgt nach einem Roll-Out-Plan, den Land und kommunale Schulträger aufgestellt haben. Für jede Schule in MV ist darin festgelegt, wann sie von den Mitteln profitiert.

Wegen der Corona-Pandemie haben sich Bund und Länder darauf verständigt, dass bis 31. Dezember 2021 die Medienbildungskonzepte der Schulen und die Medienentwicklungspläne der Schulträger nicht bei Antragsstellung vorliegen müssen, sondern erst im Laufe des Förderverfahrens eingereicht werden können. Schulen können damit schneller eine Förderung erhalten, wenn sie dies wünschen.

Zusatzprogramme des DigitalPakts Schule

Neben dem DigitalPakt haben Bund und Länder im Pandemie-Jahr 2020 drei Zusatzprogramme auf den Weg gebracht. Mit dem Sofortprogramm für mobile Endgeräte sollen bedürftige Schüler leihweise Laptops oder Tablets erhalten, wenn sie zu Hause keinen Zugang zu einem Computer haben. Insgesamt können in MV ca. 27.000 Geräte angeschafft werden. Zu den weiteren Zusatzprogrammen zählt das IT-Administratorenprogramm. Bund und Länder finanzieren IT-Fachkräfte, die sich an den Schulen vor Ort um die Technik kümmern und bei technischen Herausforderungen schnell reagieren können. Außerdem finanzieren Bund und Länder zusätzliche schulgebundene mobile Endgeräte, die von den Lehrkräften genutzt werden können. In Mecklenburg-Vorpommern stehen über dieses Programm 11 Millionen Euro bereit. Mithilfe eines vorzeitigen Maßnahmenbeginns kann die Beschaffung der Geräte erfolgen.

Die Broschüre „Digitale Schule MV – Landesstrategie“ zeigt die einzelnen Projekte und Vorhaben im Detail auf. Sie steht als Download auf den Internetseiten des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Verfügung. http://service.mvnet.de/_php/download.php?datei_id=1632878


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