MV bildet zukünftig mehr Grundschullehrkräfte aus

30. Juli 2020

Mecklenburg-Vorpommern verstärkt seine Anstrengungen bei der Lehrerausbildung. Ab dem kommenden Wintersemester 2020/21 werden mehr Lehrer für das Lehramt an Grundschulen ausgebildet. Dafür wird an der Universität Greifswald ein Studiengang neu eingerichtet, der eine jährliche Kapazität für 75 Studienanfänger haben wird und die Lernbereiche Mathematik, Deutsch, Evangelische Religion, Englisch, Kunst und Gestaltung, Niederdeutsch, Philosophieren mit Kindern, Polnisch und Sachunterricht umfasst. Darüber hinaus wird an der Universität Rostock die Aufnahmekapazität für Studienanfänger im Lehramt Grundschule um 50 Studienplätze auf insgesamt 150 Studienplätze erhöht. Insgesamt werden dann an beiden Universitäten zukünftig statt bisher 100 jährlich 225 angehende Grundschullehrkräfte im eigenen Land ausgebildet.

Dieser Schritt ist Teil des 200-Millionen-Schulpakets, das die Landesregierung auf den Weg gebracht hat. Die Gesamtausgaben für diese neu aufgelegte Grundschullehrerausbildung betragen fünf Millionen Euro.

„Wir bauen die Ausbildung für Grundschullehrkräfte an den Universitäten aus, denn wir brauchen für die Zukunft gut ausgebildete Lehrer. Weil die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt für Lehrkräfte bundesweit groß ist, werden wir mehr Grundschullehrer im eigenen Land ausbilden. Mit den neuen Konzepten der Universitäten Greifswald und Rostock für den Studiengang führen wir außerdem mehr Praxisanteile im Studium ein und verbessern damit die Lehrerbildung im Grundschulbereich auch qualitativ“, sagt Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

„Wir freuen uns sehr, dass die Universität Greifswald ab dem Wintersemester 20/21 den Studiengang anbieten wird. Die Absolventen dieses Studiengangs werden dringend gebraucht, ganz besonderes im Landesteil Vorpommern. Es ist gelungen, in kurzer Zeit einen innovativen Studiengang zu konzipieren, der hohe wissenschaftliche Ansprüche und Praxisorientierung integriert. Vom ersten Tag an werden die Studierenden in einem Netzwerk aus Grundschulen und durch die intensive Betreuung durch Schulmentorinnen erfahren und reflektieren, welche Bedeutung ihr Beruf, ihre wissenschaftliche Ausbildung und ihre Zugewandtheit zu den Kindern haben.  Vielen Dank für das Engagement bei der Einrichtung dieses innovativen Studienganges an alle Beteiligten an der Universität sowie im Bildungsministerium“, so der Prorektor der Universität Greifswald, Prof. Dr. Steffen Fleßa.

Auch mit der Universität Rostock hat das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine entsprechende Vereinbarung geschlossen, die jährliche Aufnahmekapazität auf 150 Studienanfänger zu erhöhen.


2 Antworten zu “MV bildet zukünftig mehr Grundschullehrkräfte aus”

  1. Pontius sagt:

    Mindestens 5 Jahre zu spät.
    Die neuen Lehrkräfte werden frühstens im Jahr 2027 ihre Arbeit aufnehmen können.
    Bis dahin wird es aber richtig Probleme geben, weil schon jetzt die starken Jahrgänge in die Schulen kommen und viele Lehrer in den Ruhestand.

  2. Plattliebender sagt:

    Das finde ich sehr schön. Auch, daß Lehrer für Niederdeutsch ausgebildet werden, ist toll. Diese Sprache ist in anderen norddeutschen Bundesländern Pflichtfach. Ich hoffe, daß dann auch Plattdeutsch unterrichtet wird, das man in MV spricht. In Sternberg z.B. unterrichtet eine Lehrerin, die übrigens kürzlich hoch geehrt wurde, in Holsteinischem Platt. Das ist ein Unding, macht viel Schaden am Mecklenburgischen Plattdeutsch, ist aber Realität. Dabei gewinnt gerade Plattdeutsch auch bei unseren jungen Leuten hier wieder an Bedeutung.