Nach Absprung eines Großkunden: Mecklenburger Backstuben GmbH muss einige Stellen streichen

29. November 2019

Bei der Mecklenburger Backstuben GmbH stehen größere Veränderungen ins Haus. Wie die Geschäftsführerinnen Kathrin Rossa und Dr. Christina Kohn gestern bei einer Pressekonferenz mitteilten, müssen in den kommenden Monaten etwa 40 Stellen gestrichen werden. Ein Grund dafür seien aggressive Preisforderungen eines Kunden, auf die man ganz bewusst nicht eingegangen sei – auch, um die Existenz des kompletten Unternehmens nicht zu gefährden.
Alles in allem beschäftigt das Familienunternehmen derzeit rund 620 Mitarbeiter.

„Wenn wir diesen Forderungen des Kunden nachgegeben hätten, könnten wir unsere sozialen Ziele im Unternehmen nicht mehr halten. Wir möchten auch weiterhin vernünftige Löhne zahlen, die nach einem hauseigenen Tarifvertrag zum großen Teil über dem Mindestlohn liegen. Damit sind wir in der Branche eher eine Ausnahme“, erklärte Geschäftsführerin Kathrin Rossa.

Allerdings habe die konsequente Haltung gegenüber der Preispolitik des Kunden erhebliche Konsequenzen. Die Liefervereinbarung sei gekündigt worden, so dass es in der Produktion jetzt freie Kapazitäten gebe. Deshalb seien Stellenstreichungen zum jetzigen Zeitpunkt unausweichlich. „Trotz aller Bemühungen, Ausfälle, die wegen der Kündigung des Großkunden entstanden sind, durch verschiedene Maßnahmen abzufangen, werden wir nicht umhin kommen, vorerst mit weniger Personal weiter zu arbeiten“, so Christina Kohn. Der Geschäftsführung sei auch der sehr ungünstige Zeitpunkt so kurz vor Weihnachten bewusst, doch es gebe Fristen, die eingehalten werden müssten.

Hoffen auf baldige Wieder-Einstellungen

„Wir versuchen, weitgehend auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Vielmehr werden unter anderem befristete Verträge nicht verlängert und die Leiharbeit reduziert. Darüber hinaus setzen wir auf freiwillige Maßnahmen der Mitarbeiter. Dabei beziehen wir den Betriebsrat, der über die neue Situation im Unternehmen bereits informiert wurde, mit ein. Unsere Mitarbeiter haben wir auf mehreren Versammlungen unterrichtet“, sagte Kathrin Rossa.

Die Entscheidung sei niemandem leicht gefallen, aber im Sinne des Unternehmens nötig. Derzeit würden bereits zahlreiche Bemühungen laufen, den Produktionsverlust durch den Absprung des großen Kunden durch andere Maßnahmen auszugleichen. „Wir hoffen, dass wir in absehbarer Zeit wieder aufstocken können“, zeigen sich Kathrin Rossa und Christina Kohn zuversichtlich.

Im Zuge der Neuausrichtung des Unternehmens haben sich die Backstuben zudem von einigen Filialen getrennt. Dabei handelt es sich um jene, die entweder nicht rentabel arbeiten oder die sehr weite Fahrwege verursachen. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein Flächenland, das spüren wir deutlich, wenn unsere Lkw täglich 6.000 Kilometer – im Monat 155.000 Kilometer – durch Mecklenburg-Vorpommern und auch über die Landesgrenzen hinausfahren“, so Christina Kohn.

„Abschließend möchten wir noch einmal betonen, dass diese Veränderungen für die Mecklenburger Backstuben GmbH kein notwendiges Übel sind. Vielmehr nutzen wir diese Phase, die bisherigen Strukturen zu analysieren und neue Wege zu gehen. Wege, die unserem Familienunternehmen auf Jahre eine gesunde Zukunft sichern.“

www.meckback.de


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