Nach Abstürzen: Feuerwehren teilweise nicht mehr einsatzbereit

27. Juni 2019

Beim Absturz der zwei Eurofighter am Montag sind offenbar viel größere Mengen Giftstoffe freigesetzt worden, als bisher bekannt war. Die Flugzeuge bestehen aus Kohlefaserverbundstoffen (CFK), die bei Temperaturen ab 650 Grad Celsius hochgiftige Fasern freisetzen, die als leichte Partikel durch die Luft wirbeln und sich beim einatmen auf die Lungenbläschen festsetzen.
Mehrere Tage lang war der Gefahrgutzug mit einer Dekon-Strecke vor Ort und hat die Einsatzkräfte dekontaminiert. Heute wurden die Kräfte aus dem Landkreis Müritz von Einsatzkräften der Bundeswehr (ABC-Abwehrtruppe) aus Höxter abgelöst.

Offenbar herrscht aktuell Unklarheit darüber, inwieweit die Einsatzbekleidungen und Fahrzeuge der Rettungskräfte mit diesen Stoffen kontaminiert sind. Die Feuerwehren, die sich beim Brand der Flugzeuge im Einsatz befanden, ziehen nun die Reissleine. Die Stoffe seien krebserregend und damit, vor allem für die Einsatzkräfte vor Ort, hoch gefährlich. „Die Verschleppung der Fasern muss umgehend unterbunden werden“, heißt es einem Bericht der Bundeswehr.

Viele Feuerwehren haben am heutigen Tag damit begonnen, sämtliche Fahrzeuge sowie Einsatzbekleidungen zu sperren. Die Feuerwehren Silz und Nossentiner-Hütte sind komplett abgemeldet. Die Fahrzeuge gelten als nicht einsatzbereit. Aus Feuerwehrkreisen heißt es, es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Text: Nonstopnews Müritz


6 Antworten zu “Nach Abstürzen: Feuerwehren teilweise nicht mehr einsatzbereit”

  1. A.W. sagt:

    Das ist jetzt inhaltlich nicht wirklich neu oder überraschend.

    Man kann nur hoffen, dass alle eingesetzten Kräfte ab der ersten Minute unter vollem ABC-Schutz an allen Absturzorten gearbeitet haben. Das ist seit den ersten Flügen von US F-16 Kampfflugzeugen in Deutschland (Anfang der 80er Jahre) bei Abstürzen von Kampfjets allgemein eine klare Sicherheitsvorgabe für Rettungskräfte/Feuerwehren (Stichwort: „Hydrazinproblematik“). Zudem können die eingesetzten ersten Kräfte vor Ort auch nie sicher wissen, ob das abgestürzte Luftfahrzeug Waffenträger war (bis hin zu Atomwaffen). Von daher – und auch aus Gründen des militärischen Geheimschutzes wird bei Abstürzen im unbewohnten Gebiet immer erst großräumig abgesperrt und danach, nach Herstellung der Eigensicherung und Wahrung des Geheimschutzes mit Bergen, Retten, Löschen begonnen.
    Und vor allem – keine Fotos von Trümmerteilen, wenn man nicht berechtigt vor dem Kadi landen will.

    Eigentlich kein „geheimes Wissen“ – das wissen alle Feuerwehren. Nur dank der Tatsache, dass die Bundeswehr in den letzten Jahrzehnten kaum Flugunfälle hatte ist das wohl in Vergessenheit geraten.

    Hinsichtlich der Einsatzbekleidung der eingesetzten Kräfte dürfte diese vermutlich vollumfänglich zu vernichten sein. Das gleiche gilt für alle Stoffoberflächen an den eingesetzten Einsatzfahrzeugen, wenn hier während des Einsatzes Kontamination möglich war. Kosten, die vermutlich die Bundeswehr übernehmen wird, auch wenn einige durch spezifisches Vorgehen bei Abstürzen von Militärfluggerät wohl hätten vermieden werden können. Aber das ist nur Geld.
    Mehr Sorgen macht mir die Gesundheit all der Rettungskräfte, die so leichtsinnig waren sich Trümmerteilen ohne ABC-Schutz zu nähern.

  2. Silvia Seelig sagt:

    Was macht Ihr bloß für eine Panik. Feuerwehrleute können bei jedem Brand auf Stoffe treffen, die nicht gesund sind. Insgesamt ist Eure Berichterstattung zum tragischen Unfall zweier Eurofighter die reinste Panikmache und zeugt von völliger Sachunkenntnis und reiner Quotenheimscherei. Jeder normal denkende Mensch weiß, dass immer etwas passieren kann auch mit Passagiermaschinen usw. Fangen Sie doch endlich mal an den gesunden Menschenverstand ein zu schalten .

  3. Balou sagt:

    Liebe Frau Seelig
    Vieleicht denken Sie mal mit ihren gesunden Menschenverstand um, wen es Sie oder ihren Angehörigen
    direkt betrifft.

  4. MaikWaren sagt:

    Hallo Frau Seelig das ist ein starkes Stück was sie hier von sich geben. Sie vergleichen Äpfel mit Birnen und zeigen keinerlei Verständnis für die Feuerwehrleute, die sich freiwillig in Gefahr begeben haben um andere zu retten. Sie sollten sich schämen. Dann beleidigen sie noch ohne Grund Journalisten die uns in den vergangenen Tagen sehr umfangreich informiert haben. Der gesunde Menschenverstand fehlt ihnen nicht anderen.

    • Marta Waren sagt:

      Lieber Maik,
      da bin ich total auf Ihrer Seite und teile diese Meinung.
      Außerdem kann ich mir kaum vorstellen, dass Einsatzkräfte die Zeit haben Pläne zu schmieden, bevor sie zu einem so außergewöhnlichen Einsatz ausrücken. Zumal diese meist erst direkt vor Ort mitbekommen worum es sich handelt.
      Und auch bin froh darüber, hier Informationen zu bekommen.
      Herzliche Grüße aus Waren

  5. Ulrich M. sagt:

    Ich kann nicht beurteilen wieviel Sachkenntnis notwendig ist um bei diesem Vorfall von Panikmache zu schreiben.
    Fakt ist, dass es sich nun mal eindeutig um keinen alltäglichen Einsatz der Rettungskräfte handelt.
    Fakt ist auch, dass diese erst direkt vor Ort ( und vermutlich noch nicht mal dort ) das Ausmaß der Situation erkannt haben.
    Was meint Frau Seelig?
    Vielleicht sollten sich die Einsatzkräfte vor ihrem nächsten Ausrücken erstmal genau informieren welche Art Schutz sie brauchen, macht natürlich Sinn dann erst loszufahren. Zumal es ja meistens um Sekunden geht.
    Wäre das für Sie ausreichend gesunder Menschenverstand?
    Vielen Dank an alle, die uns hier mit viel Mühe, so gut es eben geht, über den Stand der Dinge informieren.
    Mit freundlichem Gruß