Nach Alarmausfall an der Seenplatte: Feuerwehren in Sorge – Landkreis bleibt gelassen

19. September 2018

Bei einem Hausbrand Montagnachmttag in Malchow gab es massive Probleme bei der Alarmierung der örtlichen Feuerwehren. So heulten beispielsweise die Sirenen dreier Ort nicht auf, ebenso versagten die Rufmelder der Kameraden, und auch die SMS-Alarmierung blieb aus. Nun sind die Feuerwehren im Amt Malchow in großer Sorge und befürchten weitere Alarmierungsprobleme.

Im Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte sieht man den Ausfall der BOS-Alarmierung eher gelassen. „Aufgrund der gestrigen Vorkommnisse fand bereits eine erste Überprüfung statt. Bei dieser wurden weder in der Leitstelle noch im Alarmierungsnetz Fehlerquellen sichtbar“, sagte die Sprecherin des Landkreises, Annett Thurm. Die Feuerwehren jedoch sehen das Problem weiterhin sehr kritisch. „Der Landkreis sagt, es habe eine Überprüfung gegeben. Schön und gut, aber es wird dann ja weiterhin nicht funktionieren, denn der Fehler wurde ja noch nicht gefunden“, sagte uns der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Alt Schwerin, Rene Stumpp.

Doch wie zuverlässig sind die Alarmierungsnetze im Landkreis und welche Art von Rückfallebenen gibt es? Schließlich ist die Alarmierung der wichtigste Punkt in der Rettungskette. „Ohne Alarm können wir nicht ausrücken“, so Stumpp.

„Bei einer Alarmierung können generell mehrere Rückfallebenen aktiviert werden, die so eine Benachrichtigung der Einsatzkräfte absichern. Dass auch hier eine gut funktionierende Ablaufstruktur gegeben ist, hat der gestrige Einsatz bewiesen“, sagte Annett Thurm.
Viele Feuerwehrleute fragen sich nun, was genau der Landkreis damit meint. Fakt ist, gestern gab es keine Rückfallebene. „Wir haben unsere Kameraden dann per Telefon und Whatsapp verständigt. Dies ist aber in der BOS-Alarmierung überhaupt gar nicht vorgesehen und kann auch nicht die vom Landkreis gemeinte Rückfallebene sein“, sagte Stumpp. „Fällt die digitale Alarmierung aus, gibt es nichts, um die Kräfte zu aktivieren. Mit Ausfall der Alarmierung geht weder eine Sirene noch kommt eine SMS an“, ergänzte Stumpp.

Der Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte ist für die Alarmierung verantwortlich und muss sicherstellen, dass diese im Alarmfall auch funktioniere. „Jedoch können Umwelteinflüsse die Funkleistung der der Antennen (DAU genannt) stark beeinträchtigen“, ergänzte Annett Thurm.

Bis klar ist, was den Alarmausfall hervorgerufen hat, bleibt bei den Kameraden ein mulmiges Gefühl zurück. „Hier geht es um Menschenleben“, so Stumpp.


Eine Antwort zu “Nach Alarmausfall an der Seenplatte: Feuerwehren in Sorge – Landkreis bleibt gelassen”

  1. DirkNB sagt:

    Die Abkürzung DAU kenne ich auch, in der Computertechnik ist das der Dümmste Anzunehmende User. Hoffen wir also, dass es nicht der Hilfebedürftige ist, der irgendwann der Dümmste ist …