Nach der Lockerungs-Ankündigung: Erste Reservierungen bei Hotels und Gastronomen der Müritz-Region

5. Mai 2020

Erleichterung bei den Mitgliedern der Warener Hotelgemeinschaft. Vorsichtige Erleichterung. Denn trotz der gestern Abend von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig angekündigten Lockerungen (WsM berichtete) gibt es noch große Unsicherheiten. Aber zumindest eine Perspektive. Und auch die ersten Reservierungen sind gleich eingegangen, wie Katja Jedwillat als Vorsitzende der Warener Hotelgemeinschaft auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ berichtete.
Auch die Gastronomen freuen sich, dass sie ab Sonnabend wieder öffnen dürfen, die Kurzfristigkeit stellt sie aber auch vor Probleme.

„Ich war gestern Abend sehr froh, dass wir jetzt endlich eine Perspektive haben und unseren Gästen auch sagen können, ab wann sie kommen dürfen“, so Katja Jedwillat. Schon gleich nach den ersten Veröffentlichungen über die Lockerungen hätte das Telefon in ihrem Hotel „Goldene Kugel“ unentwegt geklingelt. „Darauf haben die Gäste gewartet“, weiß die Chefin der Warener Hotelgemeinschaft und glaubt, dass auch der Druck geholfen habe, dass die Landesregierung gestern diesen „Fahrplan“ bekannt gegeben hat.

60 Prozent als große „Unbekannte“

Unklar sind noch die Bedingungen im Einzelnen, die werden aber sicher in Kürze folgen. Für problematisch hält Katja Jedwillat auch die 60-prozentige Belegung der Hotels, die vorgeschrieben wird.

Das sieht auch Kati Strasen, Chefin des Hotels und Restaurants „Kleines Meer“ so. Sie hat mit einer sehr emotionalen Rede beim Protest der Hoteliers und Gastronomen am 1. Mai in Waren deutschlandweit für Aufmerksamkeit gesorgt. „Ich kann mir bei aller Erleichterung gerade nicht vorstellen, wie die Vorschrift mit den 60 Prozent funktionieren soll.  Wenn ich beispielsweise einen Sonnabend habe, der zu 60 Prozent ausgebucht ist, ein Gast dann von Freitag bis Sonntag buchen möchte, muss ich ihn vorübergehend für einen Tag aus dem Hotel schicken“, fragt die erfahrene Hotelchefin.

Ihr Restaurant wird sie noch nicht am Sonnabend öffnen, das lohne sich erst dann, wenn auch das Hotel wieder öffnen und viele Gäste empfangen kann. Erste Anfragen für die „Zeit danach“ gebe es, noch ist Kati Strasen aber damit beschäftigt, Buchungen, die bis dahin in den Büchern stehen, zu stornieren. Gemeinsam mit ihrer Auszubildenden arbeitet sie gerade an besonderen Arrangement, die nach der Wiedereröffnung dafür sorgen sollen, dass sich das Hotel schnell füllt.

Holterdiepolter nicht ohne Herausforderungen

Vlado Onufrak ist gerade richtig im Stress. Dass er sein Venezia und Eiscafé am Warener Hafen ab Sonnabend wieder öffnen darf, freut ihn zwar, doch auf die Schnelle alles Nötige zu organisieren sei so leicht nicht. Das fängt bei den Bestellungen der frischen Zutaten und Getränke an und wird noch komplizierter, wenn’s ums Personal geht. Denn Vlado beschäftigt viele Mitarbeiter aus der Slowakei und Italien. Und die müssten zunächst zwei Wochen in Quarantäne. Nichtsdestotrotz verspricht der Gastronom: Bei uns geht es am Sonnabend auf jeden Fall los, mit gewohnter Qualität.

Auch Carsten Leddermann, Chef des gleichnamigen Restaurants in Waren, war gestern Abend ziemlich überrascht und erfreut zugleich, dass es am Sonnabend wieder losgehen kann. Aber: „Das ist jetzt so holterdiepolter, was uns vor Herausforderungen stellt.“ Denn ob die Lieferanten so schnell alles bringen können, was das Team um Carsten Leddermann benötigt, ist noch nicht klar. Die Abstände einzuhalten sei möglich, doch um die Verluste einzufangen, werde es künftig wohl einen Ruhetag und eventuell auch weitere Veränderungen geben. Die Gäste jedenfalls haben gleich signalisiert: Wir sind da, sobald ihr öffnet. Schon kurz nach der Bekanntgabe der möglichen Öffnung ging gestern gegen 21.45 Uhr die erste Reservierung bei Carsten Leddermann ein. Seither steht das Telefon nicht mehr still.


21 Antworten zu “Nach der Lockerungs-Ankündigung: Erste Reservierungen bei Hotels und Gastronomen der Müritz-Region”

  1. Ich sagt:

    Erst regen die Gastronomen sich auf, dass sie nicht öffnen dürfen. Jetzt regen sie sich auf, dass es so schnell geht. Seid ihr überhaupt mit irgendwas zufrieden?

  2. Sabielny Waldemar sagt:

    Wer nicht betroffen ist der weiß gar nicht wie schwierig es ist alles wieder hochzufahren. Bitte selber machen und dann meckern

  3. Derwarener sagt:

    Wie können die Restaurantbesitzer und Hoteliers jetzt auf einmal überrascht sein ? Warum haben sie Nachfragen ? Es wurde doch immer von ihnen betont , dass sie vorbereitet sind und entsprechende Konzepte haben. Oder stimmt das nicht ? Na dann viel Spaß in den nächsten Wochen ….

  4. Dietmar Schäfer sagt:

    Spätestens dann, wenn die Corona-Infektionszahlen überproportional ansteigen, merken alle, dass die Reservierungen bei Hotels und Gastronomen der Müritz-Region äußerst durchdacht gewesen ist!

  5. Franknews sagt:

    Vermute in absehbarer Zeit Analogien zu Österreich wo Infektionen bewusst verschwiegen wurden nur um den Weiterbetrieb zu sichern auf Kosten der Gäste. Das dürfte noch interessant werden

  6. Pia&Pit sagt:

    Franknews, wir sind ganz Ihrer Meinung!
    Österreich, speziell Ischgl sollten eigentlich eine Lehre sein, aber der Druck auf die Politik war wohl zu groß.
    Hoffen wir, dass die Wiedereröffnung der Restaurants und Hotels nicht auf Kosten der Gesundheit der Gäste stattfindet und hoffentlich bleiben die vielfach angekündigten Hygienemaßnahmen der Hoteliers und Restaurantbesitzer nicht nur Lippenbekenntnisse, die bei laufendem Geschäftsbetrieb schnell in Vergessenheit geraten!!!
    Denn dann ist zu befürchten, dass die Fallzahlen im „Urlaubsland Nr. 1 M/V“ ganz schnell steigen!
    UND … was dann liebe Hoteliers und Restaurantbesitzer??? … Shut Down2.0 ???

    …. und JA! Wir wissen, dass wir jetzt gleich wieder mit lebenslangen Restaurants,- Arzt,- und und und -besuchsverboten beschimpft werden! ;-)

  7. Heute sagt:

    Auf ein Restaurantbesuch kann ich ein lebenslang verzichten…..auf mein Leben aber nicht !!!

  8. Franke sagt:

    Hallo,
    wir leben seit 2008 vom März bis Oktober auf einem Campingplatz, vor allem wegen der Neurodermitis meiner Frau. Zahlen dafür nicht wenig, lassen unser Geld bei den Händlern in MV. Als Sachsen-Anhalter dürfen wir dies jetzt nicht.
    Da wir ja „Touristen und Urlauber“ sind.
    Mit Nebenwohnung dürften wir es !!! Das verstehe wer will, wir nicht.

  9. Ein Warener sagt:

    Oh man hier kann man über einige Kommentare nur den Kopf schütteln.
    Warum sind jetzt die Hotelbesitzer und Gastronomen Schuld?
    Das gleich kann man sagen über die Frisöre, den Einzelhandel, den Baumarkt usw. Warum haben die auf?
    Ehrlich , was für ein Quatsch das die Hotels und Gaststätten jetzt Schuld sein sollen, wenn sich die Fallzahlen etwas erhöhen sollten. Auch denke ich , das sie allein durch ihre Ausbildung auf Hygiene achten und das auch umsetzen werden.
    Ich freue mich schon drauf am Hafen ein Kaffee zu trinken und ein Eis zu essen.

    Zum Shut Down:
    Für einige war es wohl noch nicht lange genug zu Hause zu sitzen. Ich hätte da eine Idee für die diese Leute die sich gerne!!!! im Shut Down befinden:
    Es müsste alles runtergefahren werden für diese Leute. Das heißt 1h vor die Tür zum Einkaufen und zum Arzt. Nicht mehr zur Arbeit ( man kann sich ja da anstecken). Keine aber auch wirklich keine Besuche von Verwanden, Kindern und Enkelkindern. Kein Telefon , kein Handy, kein Fernseher und natürlich kein Internet. Ach so und sofern Kinder im Haushalt sind , müssen die ja auch betreut werden, da auch keine KITA oder Schule.
    Ich glaube das würden die Herrschaften, die jetzt Klug reden , das nicht weiter geöffnet werden soll,nicht eine Woche aushalten.
    Es muss doch weiter gehen, oder sollen wir warten bis die Regierung endlich ein Impfstoff hat. Das ja bekanntlich noch ewig dauern kann.

    Bleibt fit!!

  10. rmk sagt:

    Für alle die es zu schnell mit den Lockerungen geht , ihr könnt ja gerne noch zu hause bleiben .

    • Dieter sagt:

      Das ist eine Logik, die nur Sie verstehen.
      Dann dürfte ich auch kein Auto mehr fahren, weil ich auch nicht durch einen Autounfall sterben will.

  11. kreuz7herz8 sagt:

    An alle Pia&pits, Heute,Simsons usw,ihr habt früher ais Kinder an den schwarzen Mann geglaubt.
    Heute ist es der Spahn emann und der Drosten die Alpträume von Heute mit Fallzahlen und Toten.

  12. Simon Simson sagt:

    Macht mal halblang. Alles wird gut und die Saison brummen. Die Politiker sind rechtzeitig reihenweise eingeknickt. Soll noch jemand sagen, die hätten Angst. Haben sie, vor Wutwählern.

    Hier passende Tipps an Beherberungs- und Glasbiergeschäfte:
    1. Passen Sie die Preise an! So können Sie leicht die evtl. reduzierte genehmigte Bettenzahl oder den größeren Stuhlabstand kompensieren. Voll wird´s auf jeden Fall, wenn in anderen Ländern die Hürden höher liegen und die Flieger am Boden bleiben.
    2. Belegen Sie doch einfach alles voll! Wer glaubt schon, dass die 60% streng geprüft werden, glaubt auch an Virologie.
    3. Machen Sie sich keine Gedanken an den Preis wegen tausenden Toten! Wie ödet das die Mehrheit an. Erkenntnisse aus der Wissenschaft werden, weil es zu den Interessen passt, von der Masse schlichter Gemüter als Glaubenssache hingestellt. Die überwiegende Zahl Kommentare hier belegen das. Also weg, liebe Gastronomen mit dem blöden Thema. Es passt weder zum Spaß noch zum Urlaubergeschäft.
    4. Ignorieren Sie, dass sich durch Aerosole (die stundenlang infektiös sind) ihre Gäste in den Frühstücksräumen und an den Theken massenhaft anstecken! Bei der Inkubationszeit etlicher Tage sind die Leute pünktlich zum Krankheitsausbruch wieder zuhause. Bis September reicht diese Herangehensweise.

    Versprochen: Alles wird gut.

  13. Alfred S. sagt:

    An alle, denen die Lockerungen hier zu schnell gehen mein Rat. Ihr dürft euch gerne selbst einsperren und euch mit Halbwahrheiten und angeblichen Fakten die sprichwörtlichen Potemkinschen Dörfer schaffen. Die Selbstisolierten leben natürlich ganz emphatisch von ihren Ersparnissen und belasten nicht die Gemeinschaft mit ihrem Geschrei nach Staatshilfen oder anderen Transferzahlungen. Die Mehrheit der Menschen will ein normales Leben!
    Zum besseren Verständnis der Situation emphehle ich das Standardwerk von Gustave Le Bon „Psychologie der Massen“.

    Vor der Krise musste man schon schnell rennen um am gleichen Fleck zu bleiben, Rennen tun wir nicht mehr, sondern schlendern mitten in den Prozess der Zerstörung.

  14. Nightliner sagt:

    Ich kann nur dem Kommentar von „Ein Warener “ beipflichten. Alle die sich zu Hause sicher fühlen, bleibt bitte dort. Ich freue mich jedenfalls riesig auf meinen Urlaub in Waren. Als systemrelevanter Beschäftigter habe ich mir diese Auszeit an dem herrlichen Ort verdient.

  15. kreuz7herz8 sagt:

    An alle Schwarzseher so wie Simson&Co, tut euch zusammen und geht nach Afrika da wird doch jetzt Platz.

  16. Lothar M. sagt:

    @Simon Simson Bitte verschonen Sie uns mit Ihren Kommentaren. Es ist einfach unerträglich!
    Sie sind doch der Denunziant, der zu Ostern seine Nachbarn in alter Stasi-Manier minuziös bespitzelt hat. In der Klimadebatte waren bei Ihnen Autofahrer und Urlaubsflieger Schwerstverbrecher und Schuld an der Apokalypse. Als der Bürgersaal an die AFD vermietet wurde haben Sie hier Stimmung gemacht und wollten alle Beteiligten in die Wüste schicken. Sie gehören doch zu den Meinungsbots die als RAA indirekt von der unseglichen Antonio Amadeu Stiftung mit unseren Steuergeldern finanziert werden.
    Ich würde Ihnen gerne eine Schippe in die Hand drücken, und auf den Bau schicken. Mal sehen ob der Drang dann immer noch so groß ist, dem dummen Bürger oberlehrerhaft die Welt erklären zu wollen.

  17. Balou sagt:

    Herrlich,einfach wunderbar ganz ihrer Meinung Herr Lothar M.

  18. Mitarbeiter sagt:

    Ich gebe mal zu bedenken: Ergreift Partei für die Angestellten, mit denen man macht,was man will. Entlassen,Kurzarbeit…jetzt: sofort zur Arbeit, Schutzmasken bringt ihr selbst mit, Handschuhe auch und natürlich Desinfektionsmittel.

    Toiletten putzen, artfremde Arbeiten ausführen…losloslos der Rubel muss rollen!!!!Stellt euch nicht so an…Corona wird euch schon nicht erwischen!!! Gehaltserhöhung? Gefahrenzulage? Geht’s noch???? Ihr könnt doch gehen, wenn euch das nicht passt…..Arbeitslose gibt’s genug!

    Mehrfach erlebt in den letzten Stunden, Verzweiflung, Tränen, Ängste…..

    Liebe Kollegen, jetzt ist Schluss…..jahrelang für gerade mal Mindestlohn geknüppelt…Trinkgeld…ph….wandert doch in die große Kasse. Wenn ihr nicht genügend geschützt seid, lehnt die Arbeit ab. Wendet euch an die Gewerkschaft, auch wenn ihr nicht Mitglied seid. Alle von euch wollen arbeiten-für vernünftigen Lohn, unter akzeptablen Bedingungen. Ihr habt Recht wenn ihr sagt, die Chefs setzen sich nicht den Gefahren aus, sie bedienen die Gäste nicht, säubern die Zimmer nicht, desinfizieren die Toiletten nicht.

    Ihr habt mich gebeten, das hier mal klarzustellen und ich sage euch, schaut in eure Arbeitsverträge, da ist genau verankert, was ihr zu tun habt.
    Setzt euch nicht der Gefahr aus, wenn ihr es nicht wollt. Meldet Verstöße, die Behörden reagieren umgehend.

    Und ihr liebe Arbeitgeber, seid fair und lasst die Mitarbeiter gehen, wenn sie wollen-schreibt die Kündigung, damit sie wenigstens Arbeitslosengeld erhalten und nicht eine Sperrfrist.

    Ihr liebe Gastronomen, wolltet doch die Öffnung von Hotels u.a…..dann stellt IHR euch in die erste Reihe.

  19. Hermann W. sagt:

    Ich finde zu einer Diskussion gehören immer 2 verschiedene Meinungen. Wenn alle Ihrer Meinung sind und das hier kundtun, sind Sie vielleicht zufrieden, aber für den größten Teil der Leser wird es mit der Zeit langweilig und Sie hätten auch keinen Grund mehr sich die Kommentare anzuschauen bzw. Ihren Frust loszuwerden. Also Lothar locker bleiben.