Nach Flugzeugabsturz: Radler und Fußgänger kommen wieder durch

2. Juli 2019

Es gibt auch wieder gute Nachrichten aus Nossentiner Hütte und Nossentin: Wie ein Bundeswehrsprecher sagte, kommen Radfahrer und Fußgänger jetzt wieder an der Flugzeug-Unfallstelle zwischen Jabel und Nossentin vorbei. Die Radler, die dort auf dem Radfernweg Berlin-Kopenhagen unterwegs sind, werden über Posten und kleinere Waldwege an dem Gelände vorbeigelotst, wo das Eurofighterwrack des getöteten Piloten liegt.
„Wir hatten das zwar auch in den Nachrichten gehört, aber waren nun sehr überrascht, dass es das Nossentin hier ist und wir nun dort entlang mussten“, erzählte ein Urlauberpaar am Montag in Nossentin gegenüber „Wir sind Müritzer“. Man sei gerade erst von der Insel Usedom an die Seenplatte gewechselt. Jetzt müsse man erstmal durchatmen und fahre am anderen Ufer des Fleesensees wieder nach Waren zurück.

Auch etliche andere Radler nutzten am Montag die Gelegenheit, die sich zum ersten Mal seit Tagen wieder bot. „Wir haben nur einen großen Kran gesehen, der an der Straße neben der Unfallstelle aufgebaut wurde“, erläuterte der Urlauber, als er das Gelände am Bundeswehrlager passiert hatte. Autofahrer sollten aber noch mehrere Tage Geduld haben, erklärte der Bundeswehrsprecher.

Bäume müssen für die Bergung fallen

Eine Woche nach dem schlimmen Flugzeug-Doppelabsturz haben sich die Bergungskräfte zudem gesputet. Am Montag wurden bei der abgestürzten Maschine bei Nossentiner Hütte die letzten großen Teile geborgen. Wie ein Augenzeuge sagte, hatte ein großer Kran die Trümmer der Eurofightermaschine anzuheben versucht, dabei seien diese aber in mehrere Teile zerfallen. Das machte den Abtransport per Lastwagen aber etwas leichter. Die Verladung wurde aus Sicherheitsgründen  bewässert. Die Bergung im Wald bei Nossentin sei schwieriger, hier müssten erst Bäume gefällt und eine Schneise für Bergepanzer geschlagen werden. Die Soldaten hoffen, dort mit der Bergung des Flugzeugwracks bis Ende dieser Woche fertig zu werden.

Noch keine Flüge über die Region

Ungeachtet dieser Arbeiten hat die Luftwaffe in Laage ihre Eurofighterflüge am Montag wieder aufgenommen, man wolle zur „Normalität zurückkehren“, hieß es. Allerdings hielten die Verantwortlichen es für besser, dass die Kampfflugzeuge jetzt erstmal in Richtung Norden fliegen. Wenn am Fleesensee noch Wracks geborgen werden, sei es noch nicht geboten, dort auch wieder entlang zu fliegen, sagte ein Sprecher in Laage. So blieb es erstmal ruhig, was den Fluglärm betrifft. Je nach Fortgang der Trümmersuche sollen auch Wald- und Feld-Teile des Sperrgebietes nach und nach wieder freigegeben werden. So kommen Autofahrer auch schon von Silz nach Nossentin, wenn sie nur dorthin wollen.

Für Nossentiner Hütte soll der 24. Juni 2020 jedenfalls ein Tag werden, an dem des Unglücks gedacht wird und man sich gleichzeitig daran erinnert, wie knapp das Dorf an einer größeren Katastrophe vorbeigeschlittert ist.  Einzelheiten sollen in der Gemeindevertretung noch besprochen werden, sagte Bürgermeisterin Birgit Kurth. Vielleicht wollten ja auch andere Gemeinden bei diesem Gedenken dabei sein.


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