Nach steigenden Wildunfallzahlen mahnt Polizei mehr Vorsicht an

14. Oktober 2016

Wildunfall auf LandstraßeDie Polizei mahnt angesichts steigender Unfallzahlen auch in der Müritz-Region mehr Vorsicht bei Auto- und anderen Kraftfahrern an. Hintergrund sind immer mehr Wildunfälle, wie Polizeisprecherin Diana Mehlberg erklärte. In 24 Stunden sind in dieser Woche bei Unfällen mit Damhirschen und Rehen an der Mecklenburgischen Seenplatte drei Autofahrerinnen so verletzt worden, dass sie in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Seit Oktoberbeginn habe es insgesamt mehr als 80 Unfälle gegeben, bei denen die Fahrer Rehen, Wildschweinen und Hirschen auswichen oder mit ihnen kollidierten. Zwischen Waren und Neubrandenburg zeugen zudem viele Waschbärkadaver von der zunehmenden Ausbreitung der Kleinbären, die oft im Straßenverkehr enden.

Am Donnerstagfrüh stieß auf der Bundesstraße 198 drei Kilometer entfernt von Woldegk eine 54-jährige Autofahrerin mit einem großen Stück Damwild zusammen. Das Auto musste abgeschleppt werden, weil ein Schaden von etwa 7000 Euro entstanden war. Die Fahrerin kam per Rettungswagen in eine Klinik, das Wildtier verendete an den Verletzungen.
Wenige Stunden vorher hatte eine 26-jährige Autofahrerin nahe Stavenhagen den Fehler gemacht, einem Reh ausweichen zu wollen. Die Frau überschlug sich mit dem Wagen und kam auch in eine Klinik. Am Auto entstand Totalschaden. Das Tier wurde nicht gefunden.

Herbstliche LandstraeBei Neubrandenburg sorgte ein ausgewachsener Damhirsch außerdem für einen Auffahrunfall und eine zweistündige Sperrung der Bundesstraße 104. Der Hirsch war vor ein Auto gesprungen. Ein Transporterfahrer fuhr gegen das Unfallauto und eine 33-jährige Autofahrerin fuhr auf den Transporter auf. Die junge Frau wurde derart verletzt, dass sie im Krankenhaus versorgt werden musste. Allein hier wurde der Schaden auf mehr als 20 000 Euro geschätzt. Auch der Hirsch überlebte den Unfall nicht: Polizisten erlösten das Tier mit einem Schuss von seinen Qualen.

„Bemerkt ein Fahrzeugführer ein Tier auf der Fahrbahn, so sollte er Ruhe bewahren, auf das Tier draufhalten und dabei das Lenkrad gerade halten ODER das Fahrzeug ruhig abbremsen. Viele Fahrzeugführer werden nervös, bremsen abrupt ab und lenken zur Seite. Dadurch kann möglicherweise der Wildunfall verhindert werden, aber es könnte zu einem Verkehrsunfall im Graben oder an
einem Baum kommen. Dieser könnte zu weitaus größeren Schäden führen und wäre dann nicht bei der Versicherung als Wildunfall anzuzeigen“, so Polizeisprecherin Diana Mehlberg.

Wenn der Wildunfall geschehen ist, sollte in jedem Fall die Polizei informiert werden. Die Beamten vor Ort prüfen die Umstände und stellen die Wildbescheinigung aus, die die Geschädigten zur
Vorlage bei der Versicherung benötigen.


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