Nächster Prozess um Drogenbande: 30-Jähriger Warener vor Gericht

2. Februar 2019

Nächste Etappe bei der strafrechtlichen Verfolgung einer Drogenbande aus der Müritz-Region: Am 18. Februar beginnt am Landgericht Neubrandenburg der Prozess gegen einen 30-Jährigen aus Waren. Ihm wird bandenmäßiger Drogenhandel in acht Fällen vorgeworfen. Der ehemalige Bundeswehrangehörige soll zu den führenden Köpfen einer großen Gruppe gehört haben, die bei Razzien im Juni 2018 an der Seenplatte, in Brandenburg und in Hamburg aufgeflogen war. Seither sitzt er hinter Gittern. Daran konnte auch sein Promi-Anwalt Peter-Michael Diestel nichts ändern.

In dem Zusammenhang wurden der „Chef“ der Gruppe, ein 39-Jähriger aus Möllenhagen, und ein 28-Jähriger aus der Region bereits vom Landgericht zu vier Jahren und drei Jahren Haftstrafe verurteilt (WsM berichtete). Sie hatten Geständnisse abgelegt, im Gegenzug war ihnen ein gewisses Strafmaß angeboten worden. Das Verfahren gegen den schweigsamen 30-Jährigen wurde damals abgetrennt.

„Mein Mandant kannte den 39 Jahre alten Angeklagten nur vom Kraftsport als gemeinsames Hobby“, hatte Anwalt Peter-Michael Diestel damals vor Gericht erklärt. Der Beschuldigte soll wie die zwei „Kollegen“ am Handel großer Mengen von Drogen, wie mehr als 20 Kilogramm Marihuana, mehrere Kilogramm Amphetamine, Ecstasy-Tabletten und auch Kokain, beteiligt gewesen sein.

Inzwischen erhielt bereits der „Lagerist“ der Bande – ein 35 Jahre alter Handwerker aus einem Dorf bei Waren – vom Landgericht ein Jahr und neun Monate Freiheitsstrafe, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Er hatte ebenfalls ein umfangreiches Geständnis abgelegt und kam deshalb auch schon aus der Haft frei.

Der Versuch von Anwalt Diestel, seinen Mandanten auch schon aus der U-Haft frei zu bekommen, scheiterte aber bisher. Ob der 30-Jährige nun einem „Deal“ zustimmt, den er im ersten Prozess noch abgelehnt hatte, wird sich am 18. Februar zeigen. Die Kammer hat zudem zwei Fortsetzungstermine am 25. und 27. Februar geplant.


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