Neubrandenburger bestimmen Oberbürgermeister neu

14. Januar 2022

Die erste spannende Kommunalwahl des Jahres 2022 steht an diesem Sonntag an der Mecklenburgischen Seenplatte an. In Neubrandenburg wird für die nächsten sieben Jahre der „Stadtchef“ neu bestimmt. Als Amtsinhaber will der 43 Jahre alte Silvio Witt nach seiner ersten Etappe am liebsten weiter „regieren.“ In der Vier-Tore-Stadt hat die Linke aber mit Gunnar Mühle einen erfahrenen Kommunalpolitiker als Herausforderer aufgestellt. Der 58-Jährige, der als Systemadministrator in einer Firma arbeitet, will Witt ablösen. Sozusagen der neue „Systemadministrator“ in der Verwaltung der größten Stadt an der Seenplatte werden.

Doch das wird nicht einfach, meinen politische Beobachter. Der Amtsinhaber hat mit Hilfe der Abgeordneten dafür gesorgt, dass die Stadt nun von Altschulden befreit ist und ist bei vielen Neubrandenburgern wegen seiner offenen kommunikativen Art sehr beliebt. Auch wenn Witt auch das offene Wort nicht scheut.

So hat er sich gerade mit den Organisatoren der Montagsdemonstrationen getroffen, wo zuletzt 1800 Teilnehmer gezählt wurden, und dabei dafür geworben, dass auch diese sich impfen lassen sollten. „Geimpfte sind gegen schwere Krankheitsverläufe geschützt, und nur mit einer kompletten Impfung kann der Weg aus der Pandemie gelingen“, meinte Witt. Er sei selbst auch dreifach geimpft – um sich selbst, die Familie, Freunde und die Mitarbeiter und auch Einwohner der Stadt  zu schützen, mit denen er regelmäßig spricht. Regelmäßig im Gespräch möchte er auch mit der Demo-Organisatoren bleiben, auch wenn er nicht hingehen werde.

Insgesamt sind etwa 54 000 Frauen und Männer zur Wahl aufgerufen. Auch aufgrund der Corona-Beschränkungen wurde dafür geworben, die Briefwahl zu nutzen – und das haben fast 20 Prozent bereits getan.

Der Herausforderer arbeitet schon länger für die Linken als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Sport, Generationen und Bildung und ist, wie Witt auch, zudem kulturell aktiv. Die Linke ist in Neubrandenburg mit zehn Stimmen die zweitstärkste Kraft im Stadtparlament. Die CDU hat elf Sitze, die  SPD sieben, beide haben angekündigt den Amtsinhaber unterstützen zu wollen.

Außerdem haben die AfD sieben, die Grünen fünf, die FDP zwei Sitze, und es gibt einen einzelnen Abgeordneten.

Eines ist auf jeden Fall sicher: Da es nur zwei Kandidaten sind – die anderen Parteien haben keine eigenen Bewerber gefunden und benannt – wird es bei einem Wahlgang bleiben.


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