Neubrandenburger Ortsumgehung ab morgen freigegeben

20. Oktober 2019

Am morgigen Montag wird die Ortsumgehung Neubrandenburg freigegeben. Die Stadt Neubrandenburg ist bislang der Schnittpunkt der Bundesstraßen 104 als Ost-West-Achse sowie der B 96 und der Landesstraße 35 als Nord-Süd-Achse. Diese Straßen bilden aktuell das Hauptstraßennetz der Stadt. Damit gelangten bislang nicht nur Einheimische, sondern vor allem auch die Durchgangsverkehre in die Neubrandenburger Innenstadt.
Die nun fertiggestellte Ortsumgehung von der B 96 Süd bis zum Knotenpunkt mit der B 104 Ost mit einer Gesamtlänge von 3,8 Kilometern soll Abhilfe schaffen.

Zuvor wurde bereits die B 104 im Bereich der ehemaligen Hochbrücke ausgebaut. Die neue Ortsumgehung führt den überörtlichen Verkehr südöstlich um das Zentrum herum. Sie dient somit der Entlastung vorhandener Straßen, insbesondere des Stadtrings. Damit werden Lärm- und Schadstoffemissionen reduziert, die Wohnqualität gesteigert, der öffentliche Nahverkehr verbessert und die Verkehrssicherheit spürbar erhöht. Mit der Veränderung der Streckencharakteristik wird zudem die Verkehrsverbindung der B 96 zwischen Neustrelitz und der A 20 gestärkt.

Die Kosten für die Maßnahme betragen insgesamt 72 Millionen Euro und werden größtenteils vom Bund getragen. Die Stadt Neubrandenburg und Versorgungsunternehmen beteiligen sich mit ca. 1,1 Millionen Euro.

Die Arbeiten in Neubrandenburg werden bis ins kommende Jahr fortgesetzt, um den ca. 500 Meter langen Anschluss von der B 104 an den Knoten Johannesstraße herzustellen. Mit diesem soll auch der bestehende Bahnübergang in der Sponholzer Straße zurückgebaut und durch eine Straßenüberführung ersetzt werden. Der Stadtanschluss wird voraussichtlich im vierten Quartal 2020 fertiggestellt.


13 Antworten zu “Neubrandenburger Ortsumgehung ab morgen freigegeben”

  1. Simon Simson sagt:

    Ich möchte ein paar Kleinigkeiten korrigieren:

    1. Lärm- und Schadstoffemissionen werden nicht reduziert, sondern nach außen verlagert. Der Wind weht aber trotzdem überall. Der geringe Effekt, dass flüssiger gefahren werden kann, wird durch die Schäden, die beim Bau der zusätzlichen Straße angerichtet werden, überlagert.

    2. Neben den Lärm und Schadstoffen werden auch Stoffe, wie CO2 emittiert. Hierbei ist belanglos, ob in der Stadt oder davor. Der Effekt, einer inzwischen unausweichlichen Klimakatastrophe in weniger als 100 Jahren, spielt bei Planungsentscheidungen nach wie vor keine Rolle.

    3. Die Kosten werden nicht vom Bund getragen, sondern nur von Bundesbehörden (hier Straßenbauamt Neustrelitz) verschoben. Es sind Steuergelder aus der Arbeit der tatsächlichen Mehrwert schaffenden Leistungsträger.

    4. Ob die Steuerzahler, bei am Ende inkl. Planungskosten mehr als 100 Millionen Euro, nicht lieber auf Veränderungen bei der Mobilitätsweise gesetzt hätten, wurde ebensowenig gefragt, wie die junge Generation, ob sie es für richtig hält, dass weiter Flächen zuasphaltiet und Beton in die Landschaft gekippt werden, wie es die zwei automobilaffinen Generationen, einschließlich der Entscheidungsträger mit den bekannten Effekten geübt haben.
    Anmerkung: Die Effekte bestehen darin, immer mehr Verkehr und damit wachsenden Ressourcenverbauch zu generieren, ohne dass jemals ein Ende absehbar ist.

    Fazit:
    Macht weiter. Sagt Euren Kindern, sie sollen nicht wieder Kinder in die Welt setzen und auf deren Rentenfinanzierung für Euch verzichten. Dann braucht ihr zwei Generationen wegen eurer Ökobilanz kein schlechtes Gewissen haben, könnt mit Autos, hurra, über kreuzungsfreie Schnellstraßen donnern.

    Den Politikern verzeihe ich Kurzsichtigkeit. Sie haben keine Übung, etwas anders zu machen und vertreten Euch ja auch nur.

    • DirkNB sagt:

      Gerade den Politikern darf man die Kurzsichtigkeit nicht verzeihen. Sie sind per sé für die Zukunft zuständig, vergleichbar mit einer Art Geschäftsführung. Das Volk ist „nur“ Aufsichtsrat …

  2. Schulz sagt:

    Sehr geehrter Herr / Frau Simon Simons
    Sie mögen in Ihren Punkten ja auf einer Art & Weiße recht haben mit dem Co2 Ausstoß! Hierbei geht es aber doch um die Lärmbelästigung durch die Autos in der Stadt Neubrandenburg. Jetzt wo eine Ortsumgehungstraße da ist, passte es manche Zeitgenossen nicht das eine Ortsumgehungstraße vorhanden ist!
    Wenn Sie dort an der Hauptstraße wohnen würden & jeden Tag Autos von Morgens bis Abends vorbeidonnern , dann würden sie auch verrückt werden..
    Nun durch eine Ortsumgehung wird die Hauptstraße entlastet & besonders ruhiger & die Anwohner werden besser zur Ruhe kommen.
    Waren dagegen kann nur davon träumen eine Ortsumgehungstraße zu bekommen..
    Denn unsere Stadtvertreter & die Gegner bekommen es einfach nicht in den Griff ( mittlerweile paar Jahre) dies in Tat umzusetzen.

  3. Stahlknecht Philipp sagt:

    Simon Simson:
    Solch destruktives Gemotze bringt keinen weiter.
    Selbst wenn all Ihre Kritikpunkte stimmen sollten (was die wenigsten überprüfen können) bleibt die Frage: was hätten Sie vorgeschlagen um das evidente Verkehrsproblem in Neubrandenburg zu lösen?
    Ich freue mich auf konstruktive Lösungsansätze von Ihnen! Gerne klimaneutral und generationsübergreifend gerecht austariert.
    Mit freundlichen Grüßen!

    • SimonSimson sagt:

      Vielen Dank, Herr Stahlknecht, für Ihre Antwort.
      Das mein Beitrag als destruktiv wahrgenommen werden kann, habe ich nicht geahnt. Ich wies auf semantische Klippen hin und habe wohl auch eine Diskussion angeregt. Herrn Schulz zum Beispiel, liegt eine Umgehung näher, als das Szenario eines Klimakollapses. Mein Vorschlag wäre: Keine Umgehungsstraßen mehr zu bauen, wie hier, für 70 Millionen + Kosten für weitere Bauabschnitte + eine Brücke anstelle des BÜ Sponholz + Planungs- und Verwaltungskosten von ca. 20%. Ich denke, mit soviel Geld kann unser Land bestimmt viel Nachhaltigeres bewirken, wie zum Beispiel Taktverdichtungen im Nahverkehr oder Wiederaufnahme des Verkehrs auf der Südbahn. Uns hilft wenig, auf Bund oder ggf. EU-Förderungen zu verweisen. Am Ende muss aufgebacht werden, was -teile und herrsche- von großherzigen Politikern ausgegeben wird, die sich gern mit übergroßen Checks und Banddurchschnitten feiern. Das ist deren Tagesgeschäft und harmlos. Ich könnte es nicht allen recht machen, lärmgeplagten Anwohnern alsbald und der nächsten Generation noch rechtzeitig (in Sachen Klimakastastrophe). Sicher ist eine Diskussion über die Prioritäten nötig, an der ich mich gern weiter beteilige, so man mich daran nicht hindert. Nennen Sie das Gemotze oder egal wie.

  4. Harald S sagt:

    Richtig lesen meine Herren und Damen:
    „Ob die Steuerzahler, bei am Ende inkl. Planungskosten mehr als 100 Millionen Euro, nicht lieber auf Veränderungen bei der Mobilitätsweise gesetzt hätten“

    Es geht halt um den Nahverkehr oder warum überhaupt dort so viele Fahrzeuge langfahren müssen.
    Geht nicht auch Zug, Bus, oder keine Fahrt (Mitfahrgelegenheit oder Homeoffice/Heimarbeitsplatz)

    Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass mehr und bessere Straßen zu mehr Verkehr führen.
    Diese sind auch irgendwann wieder voll und man benötigt wieder mehr und bessere Straßen – ein Teufelskreis.
    Die Mobilität in Deutschland wird immer erst vom PKW betrachtet, als wäre das Auto nur mit einem Fahrer bestückt, die beste Möglichkeit mobil zu sein.

  5. Schulz sagt:

    Also Herr Simon Simson um zum Abschluss auf diese Seite zu kommen, möchte ich Ihnen was klarstellen. Wir die Befürworter der Ortsumgehung in Waren wollen keine Brücke über den Tiefwarensee! Diese Unterstellung kam nämlich von Stadt Waren ( Bürgermeister Möller).
    Desweitern stehe ich nicht ganz alleine mit meiner Einstellung zur Ortsumgehung da, denn nämlich fast aller Warner wollen eine Ortsumgehungstraße für Waren haben ( natürlich außer den Gegnern & der Stadt Herr Möller).
    Wie schon den letzten Beitrag mittgeteilt habe o.g . Thema möchte ich sie mal erleben wie lange sie an einer dicht befahrenen Hauptstraße & das Tag für Tag , Nacht für Nacht den Lärm ertragen wollen..
    Und was sie behaupten das Szenario eines Klimakollaps dadurch entsteht, ist reiner Fantasie , quatsch..
    Denken sie auch an die Anwohner die das jeden Tag aufs neue ertragen müssen? Wohl nicht. Ihnen geht es doch nur ,, hach du mein Güte , Kostet doch 70 Millionen Geld“! Ist Ihnen das Geld wichtiger oder die gesundheit der betroffenen Anwohner?? Wie heist das schöne Wort ,, Geld stinkt ja nicht , aber es beruhigt die Nerven.
    Bevor sie was dazu Ihren Kommentar abgeben , sollten sie sich doch lieber erst richtig erkundigen.
    Damit schließe ich das Program..

    • Achim sagt:

      Immer wieder lese ich „aber die Mehrheit der Warener wollen eine Ortsumgehung“.
      Wo ist denn der Beweis dafür?
      Der einzige Beweis, der aussagekräftig ist, ist die Bürgerabstimmung gewesen und da war die Mehrheit (wenn auch knapp) gegen eine Ortsumgehung.
      Zweitens sollten sie endlich mal die ganzen Akten, Gutachten und Gesetze lesen.
      Die Ortsumgehung (also die richtige, nicht die Spangenlösung) gibt es in 3 Varianten.
      Eine davon wird niemals gebaut werden, da sie durch ein geschütztes Areal führt – FFH Gebiet (Gesetze lesen).
      Eine andere wird nicht finanziert vom Bund (über den Bundesverkehrswegeplan), da die Umgehung so weit um Waren führt, dass die Zeitersparnis für den Durchgangsverkehr zu gering ist. (Akten lesen)
      Eine andere Variante ist die Brücke – diese würde gefördert werden, diese würde machbar sein und höchstwahrscheinlich wird dann diese Variante gebaut werden – weil es die einzige machbare Variante ist.
      Kurz zusammengefasst: Eine Ortsumgehung (keine Spangenlösung) ist für Waren unter den heutigen Gesetzen und Fördermöglichkeiten nicht möglich.
      Das Thema ist schon so viele Jahre alt und immer noch wollen sie es nicht wahrhaben.

      Machen sie politisch Druck beim Bundesverkehrsministerium (und bei den Bundestagsabgeordneten), dass die Fördermöglichkeiten geändert werden.
      Dann könnte die große Umfahrung gefördert und auch gebaut werden.
      Damit hätten die Warener bestimmt keine Probleme.

      P.S. Natürlich könnte die Stadt Waren und der Landkreis die große Ortsumgehung auch schon heute ohne Bundesfördermittel bauen, aber wahrscheinlich ist dafür kein Geld vorhanden (verständlich).

    • Seefahrer sagt:

      Wird bei der Ortsumgehung auch an die Anwohner der Dörfer gedacht, in denen dann die Hauptstraße entlang führen soll? Wenn also die Ortsumgehung durch z.b. Warenshof gehen soll, ist es aus meiner Sicht nur eine Verlagerung des Problems. Dann wird man dort eine Bevölkerung haben, die vom Straßenlärm belastet wird. Daher ist es keine wirkliche Lösung im Fall Waren. Bei jeder vorgestellten Lösung werden andere Menschen belastet.

      Seefahrer

  6. Franz Frantzen sagt:

    Warum tun mir die Augen so weh, wenn ich die Beiträge von Schulz lese?

  7. K.Frind sagt:

    Eigentlich kann jeder sich aussuchen wo er hinziehen tut.Wenn man in die Nähe einer Hauptstraße zieht,weiß man auch das es laut wird dort. Ich selber bin einige Zeit in einigen Großstädten unterwegs u schlafe meist an den Hauptstraßen,im Sommer sogar mit offenem Fenster. Und es ist Sache der Gewohnheit,weil die Massen an Autos,ob Tag oder Nacht,nimmt man irgendwann nicht mehr war.Gerade Nachts halten auch Busse oder Taxis dort,wo gröllende Leute aussteigen,all das nimmt man nach einer Weile wirklich nicht mehr war u man schläft trotzdem wie ein Stein.Ich mus gerade auch etwas grinsen,wenn ich an meiner Kindheit dencke.An unserem Haus sind früher,mitten in der Nacht,jede Menge russische Kettenpanzer lang gedonnert zum Manöver.Das halbe Haus vibrierte.Aber selbst daran hat man sich damals gewöhnt.

  8. Bernhard sagt:

    Mir schmerzen auch die Augen wie Franz Frantzen, wenn ich die Kommentare von „Schulz“ lese und nicht nur den Inhalt zugrunde lege.
    Um bei seinen Schlussworten zu bleiben: „….bevor Sie einen Kommentar dazu abgeben….informieren sie sich doch besser über die deutsche Rechtschreibung“!

  9. Elimar sagt:

    Ich werfe den Politikern nicht Kurzsichtigkeit vor. Sie erfüllen ihren Wählerauftrag, wenn sich nicht gerade Lobbyisten einstellen. Ich meine die, stets mit den diskreten Nebenangeboten. Entweder geht es Speditionen um Durchfahrzeiten für ihre LKW-Flotte oder um Bauaufträge oder ums Banddurchschneiden. Gut ist, wenn sich das mit den Interessen der Bürger deckt. Wenn ihrer Weisheit letzter Schluss eine Brücke über den Tiefwarensee ist, haben die, die die Umwelt bewahren wollen und nicht nur das FFH-Gebiet, Pech gehabt. Sie können zusammen mit den letzten Fröschen rumquaken, die Auto-Karawane zieht unbeirrt weiter. Klimawandel? Weltweites Umsteuern bei der Art der Mobilität? Hä? Gehts noch? Es gibt wohl Wichtigeres für (m)ICH jetzt und hier! Ich werfe den Politikern nicht vor, wieder auf die ranzige Karte, Verflüssigung des Straßenverkehrs zu setzen. Das dürfen sie, wenn die Menschen, die sie vertreten nun mal nur wollen, dass der Krach von ihrer Tür wegverlagert wird, sie natürlich weiter bequeme Autos rasend schnell durch die Botanik steuern können. Da ist es fast schon scheißegal, dass ihre Enklekindergeneration weltweit schlicht gegrillt wird. Diskutiert ruhig weiter „Lösungen“ für noch eine Umgehungsschnellstraße.