Griechische Künstlerin stellt im Schliemann-Museum aus

28. Juni 2021

Am Wochenende ist im Schliemann-Museum Ankershagen eine ganz besondere Schau eröffnet  worden – die Bilder- und Skulpturenwelt der in Griechenland geborenen Malerin Panagiota Kapogiannis. Wie Heinrich Schliemann mit seinen bedeutenden Ausgrabungen in Mykene und Troja einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der griechischen Kultur geleistet hat, so ergänzt der Bilderkosmos Kapogiannis künstlerisch, als auch poetisch die Dauerausstellung zu Schliemann auf ganz besondere Weise. Alle Besucher sind bis zum 30. September täglich von 10 bis 18 Uhr, herzlich eingeladen sich auf diese spannende Synthese von Malerei und Archäologie, von Traditionellem und Modernen beim Besuch der Sonderausstellung im Schliemann-Museum einzulassen.

Schon früh zeigte sich bei Kapogiannis die Begeisterung zur Kunst. In den 1960er Jahren begann sie zunächst in Berlin ein Studium der Malerei an der Hochschule der Künste, wechselte dann zum Lette-Verein, um sich als Fotografin ausbilden zu lassen. Es folgten vereinzelt kleinere Ausstellungen, die allerdings zum Broterwerb der Familie nicht ausreichten. Erst in den 90ern vollzog sich der eigentliche Schritt in die Kunstwelt – Kapogiannis fand zur Malerei, doch dieses Mal mit einem klaren künstlerischen Selbstverständnis.

Ihre Bilder als auch Skulpturen sprechen einen ganz eigenen Stil. Die Künstlerin verbindet Traditionelles mit Modernem. Sie greift dabei auf Themen der antiken Mythologie und Motive griechischer Überlieferungen zurück. Die Bilder, die in der kommenden Ausstellung gezeigt werden, bestechen durch ihr leuchtendes Kolorit: „In meiner Malerei verwende ich gerne die Farben Blau, Gelb und Rot. Mit der Farbe Blau assoziiere ich das Meer und die Freiheit. Die Farbe Rot ist für mich die Wärme der Sonne und das Pathos.“, so die Künstlerin selbst. Es herrscht in ihren Gemälden eine scheinbar kindlich-anmutende Wiedergabe der Welt mit einer archaisch-wirkenden Raum- und Körperdarstellung. Kapogiannis beschränkt sich auf das Wesentliche, ihre Werke erlangen somit einen symbolischen Charakter, weg vom Realismus.

Bereits als Kind faszinierte Kapogiannis die Kalligrafie. Alle ihre Schulhefte waren damit kunstvoll geschmückt, wie sie selbst schilderte. Seit nun gut 15 Jahren beschäftigt sie sich intensiv auch in ihren Werken mit chinesischen Logogrammen und besonders der Minoisch-Mykenischen Schrift, der Linear A+B. Daraus entstand ein ganzer Bilder-Zyklus, eine Art Choreografie der Schriften. Sie schlägt damit eine Brücke von der klassischen Kunst mit einer optischen Zeitreise zu den Quellen der griechischen Kultur.

Weitere Informationen auf der Webseite des Schliemann-Museums: https://schliemann-museum.de/schliemann-museum/sonderausstellungen/


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