Neue Wohnungen braucht die Stadt – Bauunternehmerin plant Häuser in der Papenbergstraße

1. Februar 2020

Da beißt die Maus keinen Faden ab – Waren braucht neue Wohnungen. Und Waren soll auch neue Wohnungen bekommen. Dort, wo es Lücken gibt, wird gebaut. Eine ganze besondere „Lücke“ hat Bauunternehmerin Iris Schlingmann entdeckt. Aber eigentlich ist es gar keine Lücke, sondern ein alter Bauernhof, mitten in der Stadt, den die meisten Einheimischen noch als „Franziskaner“ kennen: Dieses Objekt in der Papenbergstraße, das seit einiger Zeit nicht mehr genutzt wird, soll verschwinden. Stattdessen sind neue Häuser mit modernen Wohnungen geplant – in idealer Lage mit Nähe zu sämtlichen Versorgungseinrichtungen, Hafen und Innenstadt. Gemeinsam mit ihren Planern von ign hat Iris Schlingmann erste Vorstellungen jetzt den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses präsentiert.

Das „Franziskaner“-Grundstück ist knapp 3500 Quadratmeter groß und bietet Platz für drei oder vier Häuser. Auf der einen Seite grenzt das Areal an Einfamilienhäuser, auf der anderen an Neubauten. Die neuen Häuser, die Iris Schlingmann plant, werden sich höhenmäßig in „der Mitte“ bewegen. Dabei favorisiert sie momentan ein Modell mit zweigeschossigen Gebäuden plus Staffelgeschoss. Eine eher luftige Variante also.

Um die 30 Wohnungen können auf dem Grundstück entstehen, doch zuvor gilt es, einen B-Plan zu erstellen. Die Stadtverwaltung steht dem Vorhaben offenbar positiv gegenüber, will aber parallel zu diesem B-Plan noch einen so genannten Rahmenplan erstellen lassen Und der beinhaltet dann nicht nur das „Franziskaner“-Grundstück, sondern auch die anliegenden Garagen und Gärten. „Da gibt es viel Potential. Nicht heute und nicht morgen, aber die Flächen sind für andere Dinge geeignet als für Garagen“ erklärte Gabriele Daedelow, Sachgebietsleiterin im Warener Bauamt. Die Verwaltung könne sich auch dort irgendwann einmal Wohnungsbau vorstellen.

So lange will Iris Schlingmann natürlich nicht warten. Wenn es nach ihr geht, möchte sie Ende dieses Jahres mit den ersten Bauarbeiten starten. Bei den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses sind ihre Vorstellungen jedenfalls gut angekommen. „Das Objekt ist momentan schon fast ein Schandfleck, der Wohnungsbedarf ist groß in unserer Stadt und die uns gezeigten Ideen passen dort hin. Ich kann das nur befürworten“, fasste Dr. Bernd Gotzhein zusammen, der für die MUG im Stadtentwicklungsausschuss sitzt.

Fotos: ign


10 Antworten zu “Neue Wohnungen braucht die Stadt – Bauunternehmerin plant Häuser in der Papenbergstraße”

  1. Name sagt:

    Aber nur mit einem Verbot zur Nutzung als Ferienwohnung!
    Sonst sind es wieder nur leere Worte zur Linderung der Wohungsnot.
    Wir benötigen Wohnungen zur dauerhaften Bewohnung, nicht lukrative Verdienstmöglichkeiten für die reichen Bevölkerungsschichten…

  2. Jens1965 sagt:

    Und was ist mit den Garagenbesitzern? Werden die entschädigt oder wie soll das laufen. Das Leute, die nicht betroffen sind, das gut finden ist klar. Das wird das Parkplatzproblem in diesem Wohngebiet weiter verschärfen. Und wieder verschwindet in Waren mit den Gärten eine grüne Oase.

  3. Birgit Puskeiler sagt:

    Wenn dort Wohnraum entstehen soll ist das gut aber dann sollte auch gleich noch ein Parkhaus gebaut werden denn die Parkplätze in der Papenbergstrasse reichen jetzt schon nicht aus für die jetzigen Anwohner geschweige denn noch für die anderen

  4. Ingolf sagt:

    Ja, irgendwie ist mein gestriger Kommentar zu dieser Thematik verschwunden. Warum auch immer, er war nicht mehr da. Sinngemäß äußerte ich als direkter Anlieger des besagten Grundstücks meine Bedenken. Denn ein solches Bauvorhaben führt unweigerlich dazu, dass u.a. die Bäume auf dem Areal den Betonbauten weichen werden. Dass das auch in Zeiten des Klimaschutzes kein Problem ist, zeigen viele vorausgegangene Baumaßnahmen in unserer Stadt. Man muss nur gute Argumente und das nötige Kleingeld haben, schon stehen alle Türen offen. Schön zu wissen, dass es vielleicht sogar ein Parkhaus geben kann. Dann sollte man schon überlegen, die Nachbargrundstücke in das Projekt mit einzubeziehen. Mal ehrlich, für dieses, mittlerweile verlassene Gelände lässt sich keine schonendere Variante finden?

  5. Mario sagt:

    Mal ehrlich – wer glaubt denn wirklich daran, dass hier bezahlbarer Wohnraum entsteht? Das Ganze wird doch sicherlich wieder als Eigentumswohnungen zum entsprechenden Preis verkauft werden. Und das wird sich kaum ein Normalverdiener hier leisten können.

  6. Micha sagt:

    Ohne Parkplätze, für die Leute die dort Garagen haben wird es noch schwieriger in der Papenbergstr. Wohnungen ,alles gut und schön aber wer soll das dann in dieser Lage bezahlen ….??? Es wird dann eh wieder nur Eigentum werden und die Erbauer gucken auf ihre Rendite mehr auch nicht . Immer das gleiche in Waren !! In dieser Ecke ,würde ich so eine Klotzbauweise gar nicht erst zulassen. Es gibt genug andere Bauplätze.

  7. Jens1965 sagt:

    Wie hoch ist mittelhoch? 2 oder 3 Etagen? Werden es Miet- oder Eigentumswohnungen? Was sollen die Leute machen den Garage oder Garten weggenommen wird? Wo sollen die Leute ihre Freizeit gestalten. Hier am Nesselberg läuft in Sachen Politik einiges sehr falsch. Da wird den Anwohner der kürzeste Weg in den Kurpark genommen. Und keinen stört es. Jetzt dann noch für neue Wohnungen die Gärten und Garagen. Die Stadtvertreter tun nichts für die Bürger.

    • M.Z. sagt:

      Garagen plattzumachen ist sowieso das Letzte! Selbst bis in den westlichsten Westen hat es sich herumgesprochen, dass in Ostdeutschland eine Garage viel mehr ist, als ein Unterstellort für’s Auto. Man spicht sogar von einer regelrechten Garagenkultur. Leute, lasst Euch das nicht gefallen! Denen sind wir sowieso wenig wert. Und das, worum wir einst kämpfen mussten noch weniger.

  8. Manuel Köpp sagt:

    „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann…“ Waren war einst eine sog. „Ackerbürgerstadt“. Auch nach der äußerst gelungenen Sanierung erinnert die Papenbergstraße mit ihrem Charme, den kleinen alten ehemaligen Bauernhäuschen und dem „Franziskaner“-Bauernhof noch ein wenig daran. Was muss denn noch alles aus dem charakteristischen Warener Stadtbild verschwinden, dem Neubauwahn weichen?! Ja, wir brauchen bezahlbaren Wohnraum! Auf diesem „Filetstück“ wird er sicher nicht entstehen! Bitte, liebe „Entscheidungsträger“, etwas mehr Fingerspitzengefühl! Der „Franziskaner“ hat besseres verdient, als abgerissen zu werden!

  9. Garage sagt:

    Vielleicht kommt ja wenigstens ne riesige Tiefgarage unter das Bauvorhaben