Neue Masche: Betrüger bringen Seniorin um ihre Ersparnisse

5. März 2020

Immer wieder neue Maschen! In Stralsund hat eine Seniorin ihre gesamten Ersparnisse an Betrüger verloren.: Die Verbraucherzentrale ist die Institution, die bundesweit vor Abzocke und Betrügen aller Art warnt und hat damit das verdiente Vertrauen der Bürger erlangt. Dies nutzten Betrüger jetzt in einer neuen Masche aus. Sie gaben sich am Telefon als Mitarbeiter der Verbraucherzentrale aus und ergaunerten so über 16.000 Euro von einer Stralsunder Seniorin.

Eine 76-Jährige erhielt am Dienstag einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter der Verbraucherzentrale in Berlin. Der Mann am Telefon sagte ihr, dass gegen sie ein Vollstreckungsverfahren einer Lottogesellschaft vorliegt. Gemeinsam mit einem Rechtsanwalt würde man versuchen, ihr zu helfen, um dieses Verfahren noch abzuwenden.

Die Geschädigte hatte sich tatsächlich vor einigen Jahren an die Verbraucherzentrale gewandt und war gegen unerwünschte Glückspielwerbung vorgegangen, daher schöpfte sie keinen Verdacht.

Der angebliche Rechtsanwalt der Verbraucherzentrale meldete sich auch kurze Zeit später bei ihr. Sie könne die sofortige Vollstreckung ihres Vermögens verhindern, indem sie sämtliches Geld von der Bank abheben würde. Dieses würde die Zentrale auf einem speziellen Konto sichern und es könne somit nicht gepfändet werden. Parallel arbeite man an einer Klage.

Die Seniorin hob ihr gesamtes Geld von der Bank ab. Der dortigen Mitarbeiterin versicherte sie auf Nachfrage, dass es für einen Autokauf sei.

Kaum war sie zu Hause, klingelte wieder das Telefon. Es ist somit davon auszugehen, dass die Frau beobachtet wurde. Diesmal war der „Vollstreckungsbeamte“ am Apparat und baute eine Drohkulisse auf. Er würde mit zwei Polizisten zu ihr kommen und alles pfänden, sie dürfe das Haus nicht verlassen.

Sein Komplize von der angeblichen Verbraucherzentrale rief kurze Zeit später an.Er würde schnell einen Kurier schicken, der das Geld holt, damit für den Vollstreckungsbefehl nichts mehr da ist. Die Klage gegen die Lottogesellschaft sei auf dem Weg. Die Seniorin gab zu bedenken, dass sie dann kein Geld zum Leben habe. Der Betrüger ließ ein paar Hundert Euro von der Gesamtsumme ab, die sie behalten sollte.

Der Kurier erschien auch kurze Zeit später an der Adresse der Frau. Sie übergab ihm über 16.000 Euro. Die Geschädigte beschrieb den Geldabholer als 40 bis 50 Jahre alt, etwa 175 cm groß und dunkel bekleidet. Er habe Deutsch ohne hörbaren Akzent gesprochen.

Kaum war der Kurier weg, meldete sich wieder der angebliche Mitarbeiter der Verbraucherzentrale am Telefon. Durch die erfolgreich eingereichte Klage würde der Vollstreckungsbeamte jetzt nicht mehr kommen. Zum Schluss meldete sich am Dienstagabend telefonisch noch eine Frau von der Verbraucherzentrale. Sie versicherte der 76-jährigen Deutschen, dass ihr Geld sicher sei und sie es am Freitag wiederbekommen wird.

Der Sachverhalt zeigt, dass diese organisierten Betrüger nicht müde werden, sich immer und immer wieder neue Maschen auszudenken, um an das Ersparte von älteren Mitbürgern zu kommen. Die Geschichten reichen von angeblichen Enkeln in Notlagen, über Immobilienkäufe, Gewinnspielbetrüge, falsche Polizisten bis hin zum Romance Scam. Täglich werden auch an der Seenplatte Versuche dieser zahlreichen Betrugsarten angezeigt. „Bitte warnen Sie Ihre Angehörigen jetzt auch vor dieser neuen Masche. Die Verbraucherzentrale wird in keinem Fall Geld annehmen und auf irgendwelchen Konten sichern“, heißt es aus dem Neubrandenburger Polizeipräsidium.


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