Neues „Stilles Örtchen“ verschlingt mehr als 86 000 Euro

15. November 2018

Das dringende Bedürfnis der Warener und Gäste war jetzt erneut Thema im Stadtentwicklungsausschuss. Denn nach Meinung vieler Einheimischer gibt es in der Müritzstadt zu wenig öffentliche Toiletten, auf Anregung der FDP/MUG-Fraktion landete das Thema schließlich in der Politik.

Den Mitgliedern des Ausschusses sind in dieser Woche verschiedene Möglichkeiten präsentiert worden, darunter auch eine ziemlich kostspielige.

Zur Erinnerung: Die FDP/MUG-Fraktion hatte den Antrag gestellt, den Bürgermeister zu beauftragen nach einer Toiletten-Installation auf dem Markt zu suchen, da es über die zu geringe Anzahl von WC’s im Altstadtbereich sowohl von Einheimischen als auch von Urlaubern immer wieder Beschwerden gebe. Der Neue Markt als Standort war aber schnell vom Tisch.

Die Verwaltung stellte nun unter anderem ein Konzept der besseren Ausschilderung vor. Denn es gebe gar nicht mal so wenige öffentlich WC’s, nur werden die nicht so leicht gefunden.
Als Standorte für die Hinweisschilder kommen der Busbahnhof am Kietz-Ärztehaus, der Bahnhof und die Kietzstraße in Frage. Auf den Schildern finden die Einheimischen und Touristen dann die Orte der nächst gelegenen Toiletten, den Hinweis, ob sie behindertengerecht oder gebührenpflichtig sind und die Öffnungszeiten.

Sollten sich die Stadtvertreter aber für einen Neubau entscheiden steht nach Auskunft von Stadt-Sprecherin Steffi Schabbel eine freie Fläche im Bereich der Großen Mauerstraße zur Verfügung. Ein Neubau würde rund 86 500 Euro kosten. Doch damit nicht genug. Für das „Thronen am Schweriner Damm“ fallen jährliche Unterhalts-Kosten Unterhaltung von etwa 23 100 Euro.

Eine Abstimmung zu diesem Thema gab es noch nicht.

In der Vergangenheit hagelte es immer wieder Beschwerden von Urlaubern, aber auch Einheimischen und Geschäftsleuten über zu wenige Toiletten in der Altstadt. Eine Folge: Bei einem dringenden Bedürfnis geht’s entweder ins nächste Restaurant oder mal fix in die Nebenstraße bzw. ins Gebüsch…


7 Antworten zu “Neues „Stilles Örtchen“ verschlingt mehr als 86 000 Euro”

  1. Meckerkopp sagt:

    Hallo, da fällt mir fast nichts mehr ein.
    Hoffentlich nehmen sich die Stadtvertreter nicht die Kosten der Autobahn Toilettenhäuschen zum Vorbild.
    Diese sollen ja den Preis eines hochwertigen Einfamilienhauses erreichen.
    Grüße

  2. Peter Sohr sagt:

    Wir hatten bereits in den 60er bis in die 90er Jahre hinein ein Toilettenhäuschen direkt am Neuen Markt, welches gerade zu Festivitäten sehr rege genutzt wurde.

    So sehr ich das Bestreben endlich wieder eine öffentliche Toilette in der Nähe des neuen Marktes etablieren zu wollen begrüße, verstehe ich nicht, weshalb der Hauptort des Geschehens auf dem Neuen Markt mit zu erwartenden Gäste in Größenordnungen so weit von der Erreichbarkeit einer Topilette abgeschnitten werden soll. Wenn man muss wird kaum Jemand vom Markt den ellenlangen Umweg bis zur Großen Mauerstraße nehmen. Das geht in die Hose.
    Es muss doch möglich sein, im Ex-Rathaus oder gegenüber wo jetzt die Automaten der Sparkasse stehen, einen Platz für vernünftige Toiletten umzubauen und bereit zu stellen. Notfalls sollten Räumlichkeiten für die Sparkasse im Tausch gefunden werden. Im Zuge der Geschäftsaufgaben einiger Händler wird sich doch sicherlich da die passende Räumlichkeiten finden.
    Eine Toilette zumindest gehört direkt an dem Markt!

  3. Vater M. sagt:

    Man muss auch mal als Vergleich das Jugendzentrum heranziehen.
    Das muss in den Ferien oder bei Krankheitsausfall schließen, weil kein Geld für eine weitere Betreuerin vorhanden ist.
    Für eine weitere und eigentlich überflüssige Toilette in der Innenstadt ist dann aber Geld für die jährlichen Unterhaltskosten vorhanden!

  4. M. Müller sagt:

    Wenn es keine Toilette gibt,wie z.B.auch an der Kuhltränke,am Wäldchen beim Wasserturm und im Park werden gnadenlos sämtliche Ecken genutzt. Gerade jetzt in der dunkleren Jahreszeit werden Büsche oder die Stelle hinter dem Pavillon immer gern als Toilette ( auch oft für große Geschäfte) gebraucht. Es ist einfach nur eckelig.

    • Sabine sagt:

      Aber wollen sie jetzt alle 800 Meter eine öffentliche Toilette?

      Steuergelder (oder allgemein öffentliche Gelder) müssen auch irgendwo herkommen und ich bin nicht bereit mehr zu zahlen für die Lösung von Luxusproblemen.
      Und das Toiletten“problem“ in der Warener Innenstadt ist ein Luxusproblem.

      Was sagen denn die Besucher von Wanderwegen im Nationalpark, die Radfahrer auf den Radwegen in die Dörfer und was sagen die Spaziergänger im Kameruner Wald.

      Da fordere ich auch Toiletten, überall und ausnahmslos.

      • M. Müller sagt:

        Nein,vielleicht nicht überall Toiletten,aber so nette Schilder wie es für Hunde gibt um zu zeigen,dass man nicht überall seinen
        “ Geschäften“ nachgehen darf.

  5. Antje Kähler sagt:

    Vielleicht liegt es ja wirklich an der Beschilderung … In dem Gebäude der Waren (Müritz) – Information gibt es öffentliche Toiletten. Direkt am Neuen Markt, angenehm sauber, auch behindertengerecht und praktisch fast täglich und ganztags nutzbar!