Ohne nötigen Beschluss: Stadtwerke Malchow kündigen Erhöhung des Strompreises an

22. November 2018

Bei den Malchower Stadtwerken arbeiten ganz offensichtlich Hellseher. Die wissen nämlich heue schon genau, was erst in wenigen Tagen und Wochen beschlossen werden soll. So hatten die Inselstädter in dieser Woche Schreiben in ihren Briefkästen, in denen ihnen Strompreis-Erhöhungen ab Januar 2019 angekündigt wurden.
Das Problem: Diese Strompreiserhöhungen sollen vom zuständigen Werksausschuss – dem Beschlussgremium der Stadtwerke – und von der Stadtvertretung erst noch beschlossen werden.

Die Stadtwerke sind ein Eigenbetrieb der Stadt Malchow, Werkleiter Gunthar Teichmann ist zugleich auch stellvertretender Bürgermeister. Laut Einladung zur nächsten Sitzung des Werkausschusses, dem sechs Stadtvertreter angehören, soll es auf dieser Zusammenkunft am 26. November um die beabsichtigte Erhöhung des Strompreises gehen. Auch der Finanzauschuss der Stadtvertretung muss darüber beraten und letztendlich die gesamte Stadtvertretung am 13. Dezember.

Doch schon jetzt erhalten die Malchower einen Brief, in dem ihnen die Erhöhung mitgeteilt wird. „Ein Unding, wir Stadtvertreter sollen also nachträglich die Hand heben. Damit macht man uns zu Marionetten. Mit Demokratie hat das nichts zu tun, das ist herrschaftliches Verhalten wie in einer Diktatur“, so zwei Stadtvertreter gegenüber „Wir sind Müritzer“. Ihrer Ansicht nach ist die angekündigte Erhöhung des Strompreises damit ungültig. „Ohne Beschlüsse auch keine Erhöhung“, so die Meinung.

In sozialen Netzwerken haben sich dazu inzwischen auch zahlreiche Malchower Einwohner zu Wort gemeldet und die Stadtvertreter aufgefordert, sich nicht so behandeln zu lassen und gegen die Erhöhung zu stimmen.

Foto: Petra Bork_pixelio.de


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