Pflaster statt Schwarzdecke: Fernradweg wird „fit gemacht“

30. April 2021

An der Seenplatte kommen die Radwege mehr und mehr in die Jahre. Nun nutzt der Landkreis die – coronabedingt – tourismusfreie und noch radfahrerarme Zeit, um den Radfernweg Berlin-Kopenhagen wieder „fit zu machen“. Mit Blick auf das nicht mehr ferne Himmelfahrtswochenende versichert der Landkreis aber, sollen die „Stolperstellen“ fertig sein, wenn alles wie geplant läuft.
Aufmerksamen Radler ist nicht entgangen, dass der am stärksten befahrene Fernradweg-Abschnitt der Region zwischen Federow Richtung Wald und dann zur Specker Straße nach Waren über den Abzweig nach Müritzhof seit kurzem gesperrt ist.

An zahlreichen Stellen wurde Asphalt aufgefräst, neben dem eigentlichen Radweg liegen massenweise Pflastersteine. Wie ein Sprecher der Wirtschaftsförderung sagte, werden allein in den Abschnitt Waren-Federow rund 115 000 Euro investiert.

Grund für die Probleme sind „Durchwurzelungsschäden“ und Absackungen, die den Asphalt immer wieder aufreißen lassen, so dass gefährliche Unebenheiten entstehen. Diese wurden auf etwa 1200 Quadratmetern festgestellt, was Stellen von insgesamt etwa einem halben Kilometer Länge ausmacht.

Mit dem Pflaster sollen spätere Reparaturen einfacher werden. Ein besonderes Problem für die Radler stellt allerdings die weite Freifläche dar, die gleich an Federow grenzt. Dort wächst Sanddorn, und diese Pflanze ist Fachleuten zufolge besonders aggressiv gegenüber Asphaltdecken. Das war aber schon kurz nach Fertigstellung des Radweges zu sehen, als sehr schnell die ersten Stellen mit Betonsteinen repariert werden mussten.

Insgesamt hat das Land dem Kreis etwa eine halbe Million Euro für vier Bauabschnitte im Kreisgebiet zur Verfügung gestellt. Der Fernradweg, den sonst im Jahr Tausende Radler nutzen, ist etwa 700 Kilometer lang, davon rund 400 Kilometer von Berlin bis zur Ostsee, wovon rund 120 Kilometer auf die Seenplatte entfallen.


3 Antworten zu “Pflaster statt Schwarzdecke: Fernradweg wird „fit gemacht“”

  1. Sebastian sagt:

    Das Sanddorn den Asphalt angreift ist seit langem bekannt und muss der Garten- und Landschaftsbauer wissen. Bezahlen die für die Sandornpflanzung Verantwortlichen diese Reparatur?

  2. Emily sagt:

    Unverständlich wieso man nicht eine „Durchwurzelungssperre“ an den Rändern des Weges einbaut.
    Natürlich kostet das im ersten Moment mehr, aber auch im Wald und an der angesprochenen Freifläche sind direkt am Wegesrand Bäume und Sträucher.
    Es war so klar, dass der schöne Asphalt ohne diese Sperre relativ schnell kaputt „gewachsen“ wird.

    Diese Flickerei mit Pflaster ist auch im Vergleich zur Asphaltdecke nicht mehr toll. Es gibt auch Erhebungen vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club), dass Pflaster nicht günstiger ist als Asphalt.

  3. H. sagt:

    Ich finde es sehr schön, dass so viel für die Haupt-Fahrradtrassen getan wird. Großes Lob.

    Wenn ich mir allerdings kleinere Radwege im Landkreis ansehe, ist das eher ernüchternd. Die Teilstrecke Vipperow-Priborn des Müritz-Rundwegs ist kaum noch befahrbar. Die Brücke zwischen Bucholz und Krümmel ist kurz vor Saisonbeginn immer noch gesperrt etc. Sie sollten nicht vergessen werden.