Piepender Gürtel sorgt für große Aufregung an der Kreisverwaltung

30. August 2022

Ein piepsendes Medizin-Hilfsgerät hat rund 400 Mitarbeitern einer Kreisverwaltung eine Evakuierung, unruhige Stunden sowie der Polizei einen Großeinsatz beschert. Um es vorwegzunehmen: Alles ging gut aus. Der Fall ereignete  sich heute in Bad Doberan bei Rostock. Ein Mann warf am Vormittag einen unbekannten Gürtel, an dem Gegenstände befestigt waren, in den Innenraum der Verwaltung. Das löste einen erstaunlichen Reflex und einen großen Alarm aus. Es war unklar, ob es sich um gefährliche Gegenstände oder gar Sprengstoff an dem Gürtel handelte.
Doch mindestens ein Mitarbeiter griff beherzt zu und warf den Gürtel einfach gleich wieder aus dem Fenster auf eine Grünfläche. Das löste aber das ungewöhnliche Piepsen und Blinken an dem Gürtel aus.

Die sofort alarmierte Polizei sperrten den Bereich im Umkreis von 80 Metern ab, die Außenstelle der Kreisverwaltung – Bad Doberan gehört zu Güstrow – wurde evakuiert. Dort sind rund 400 Frauen und Männer tätig.

Die Polizei orderte sicherheitshalber einen Sprengstoffspürhund und Experten des Munitionsbergungsdienstes. Das dauerte bis Mittag. Dann sickerte langsam durch, dass ein Kunde des Ordnungsamtes wohl unzufrieden mit seiner Behandlung auf dem Amt war.

Dieser Mann stammt aus Polen, lebt aber im Landkreis und trug einen Gürtel als medizinische Hilfe für seine Herztätigkeit. Vor Wut hatte er wohl seinen Gürtel abgerissen und in die Räumlichkeiten geworfen. Nach etwa einer Stunde gaben die Fachleute Entwarnung: Es handelte sich tatsächlich um diesen Medizin-Gürtel.

Erst danach konnte der 61-jährige Mann gefunden werden. Er hatte ohne den Gürtel dann doch Probleme mit seinem Herzen bekommen und war von Rettungskräften in eine Klinik gebracht worden. Nach Informationen von WsM wollte der Mann eine Arbeitstätigkeit aufnehmen, was ihm aber eventuell wegen der Gesundheitsprobleme wohl (noch) nicht gestattet wurde.

Die Polizei war trotz der Aufregung ganz zufrieden: Es sei eine Art gelungener Probealarm für die Sicherheitskräfte gewesen.


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