Plakatwettbewerb gegen das Komasaufen läuft

16. Februar 2018

Kunst gegen Komasaufen: Unter diesem Motto haben das Bildungsministerium MV und die DAK-Gesundheit die erfolgreiche Kampagne „bunt statt blau“ 2018 zur Alkoholprävention in Mecklenburg-Vorpommern gestartet. Der Plakatwettbewerb für Schüler zwischen 12 und 17 Jahren findet zum neunten Mal statt. Bundesweit sind 11.000 Schulen zur Teilnahme eingeladen.

Hintergrund: 2016 kamen bundesweit 22.133 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen erstmals seit 2012 wieder gestiegen. In MV waren es mit 386 Betroffenen 11,2 Prozent mehr als im Jahr 2015. Experten fordern weitere Aufklärung über die Risiken des Rauschtrinkens, auch in der Schule.

„Viele Jugendliche überschätzen sich und glauben, exzessives Trinken gehöre zum Feiern dazu. Wenn bereits zehnjährige Kinder betrunken in der Klinik landen, müssen wir handeln“, erklärt Sabine Hansen, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. „Schüler sollen offen und ohne erhobenen Zeigefinger über das Thema Alkohol aufgeklärt werden. Das Besondere bei ‚bunt statt blau‘: Hier werden junge Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschaftern gegen das Rauschtrinken.“

Seit 2010 haben bundesweit mehr als 87.000 Teilnehmer Plakate zum Thema eingereicht. Zahlreiche Landesregierungen, Suchtexperten und Künstler unterstützen die mehrfach ausgezeichnete Aktion.

„Wir dürfen in unserem Engagement nicht nachlassen und müssen Jugendliche immer wieder über die Gefahren von übermäßigem Alkoholkonsum aufklären“, sagt Hesse. „Jeder Jugendliche, der der Versuchung exzessiven Alkoholkonsums unterliegt,  ist einer zu viel. Alle, die der Verlockung widerstehen, sind ein Gewinn. Der Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ ist eine tolle Gelegenheit, um sichtbar dagegenzuhalten: Sich mit diesem Motto kreativ auseinanderzusetzen und ein eigenes Motiv zu entwickeln, schärft zuerst die eigene Wahrnehmung und danach die möglichst vieler anderer. Deshalb habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen“, betont die Bildungsministerin.

Nach einer Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) erklärt die Mehrheit der jungen Künstler, sie hätten durch den Wettbewerb „bunt statt blau“ etwas über die Gefahren von Alkohol gelernt. Nach ihrer Einschätzung trägt die Kampagne auch dazu bei, dass junge Leute vernünftiger mit Alkohol umgehen.

Gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, und dem Vorstandsvorsitzenden der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, wählt die Bundesjury nach dem Einsendeschluss am 31. März aus 16 Landesgewinnern den Bundessieger „bunt statt blau“ 2018. Neu in der Jury ist der Hamburger Newcomer Emree Kavás. Der Deutsch-Soul-Sänger begeistert mit seiner erfolgreichen Debütsingle „Kopf Hoch“ Medienvertreter und Fans gleichermaßen.

Der Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung lobt „bunt statt blau“ seit Jahren als erfolgreiches und beispielhaftes Präventionsprojekt gegen den Alkoholmissbrauch von Jugendlichen. Die erfolgreiche Gesundheitskampagne wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem renommierten „Internationalen Deutschen PR-Preis 2014“. Die Kampagne ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“, die seit zwölf Jahren Schüler, Lehrer und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt.


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