Polizei im MV will Nationalitäten künftig immer nennen

30. Januar 2020

Darüber wurde in den vergangenen Monaten sehr häufig diskutiert, auch auf unseren Seiten:  Soll in Meldungen über Straftaten die Nationalität genannt werden oder lieber nicht? Das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommmern hat dazu jetzt eine Regelung getroffen. So wird ab 1. Februar grundsätzlich die Nationalität von Tatverdächtigen in den Pressemitteilungen genannt. Dem Gleichheitsgrundsatz entsprechend schließe das auch die deutsche Nationalität mit ein.

Innenminister Lorenz Caffier: „Ich habe mich gemeinsam mit der Landespolizei für diese Verfahrensweise entschlossen, da die unterschiedlichen Sichtweisen in den einzelnen Bundesländern leider nicht zu einer einheitlichen Regelung
führten.“

Die Staatsangehörigkeit werde wertungsfrei und neutral benannt. Mit der neuen Regelung werde nicht nur die Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen, sondern grundsätzlich von allen Beteiligten aufgeführt, sofern sie der Polizei bekannt sei

„Uns ist die Transparenz in der polizeilichen Berichterstattung ein wichtiges Anliegen. Gerade bei Straftaten, an denen Migranten beteiligt sind, wird oft der haltlose Vorwurf erhoben, Behörden verheimlichten bewusst die Herkunft der Tatverdächtigen. Mit dieser Regelung
wollen wir Mutmaßungen und Gerüchten, die nicht selten rechtspopulistisch geprägt sind, entgegenwirken. Die transparente polizeiliche Kommunikation soll das Sicherheitsgefühl der Menschen stärken, um so gemeinsam gegen Fake News und Hass vorzugehen“, so Innenminister Caffier.


5 Antworten zu “Polizei im MV will Nationalitäten künftig immer nennen”

  1. Michael Markus sagt:

    Meine Frau war in Berlin jahrelang als Schöffe beim Gericht tätig.Dort war der Anteil der Täter mit Migrationshintergrund extrem hoch.Das sollte aber nirgends erwähnt werden.Natürlich gibt man Rechten damit Nahrung für weitere Hetze,aber die Sache zu beschönigen ist auch keine Lösung.Die DDR hat schwere Verbrechen auch totgeschwiegen,weil es das im Sozialismus nicht geben kann.Bei den Nazis wurde es auch so gehandhabt.Damit ist keinem genützt.

  2. Nachdenklicher sagt:

    Ich arbeitete viele Jahre im Bereich Asyl. Es durfte nur dann über Straftaten seitens unserer Asylbewerber berichtet werden, wenn es sich nicht mehr verschweigen ließ. Allerdings Nationalitäten wurden meist auch dann verschwiegen. Bei allgemeinen Polizeiberichten wusste man aber, daß es sich beim Täter oder den Tätern um Ausländer handelte, wenn Angaben zur Person gänzlich fehlten. Es sickerte aber immer wieder durch, wer es war. Heute liest man immer wieder ( wie in Hamburg z.B.) Täter Deutscher. Später heißt es dann schon: der Deutsche, der vor 7 Jahren aus Afghanistan einwanderte. Das schürt das Gegenteil von der Absicht. In England sagte man mir: ca. 66 Mio Einwohner, 8 Prozent Ausländer, wobei auch die dritte Generation nach den Einwanderern noch zu den Ausländern gezählt wird. In Deutschland wird offiziell immer noch kräftig zu diesem Thema gelogen, meine ich. Und das sollte keiner merken? Wir sind doch nicht blöd.

  3. Weltbürger sagt:

    Mir ist das vollkommen wurscht, welche Nationalität der Straftäter hat.
    Nationalität ist ja eh eine schwierige Definition.
    Ein Türke kommt mit 20 Lebensjahren 1995 nach Deutschland und lebt seitdem hier (26 Jahre Deutschland), hat aber immer noch die türkische Staatsbürgerschaft – Türke oder Deutscher?
    Ein Türke kommt 2014 nach Deutschland und integriert sich so schnell, dass er schon 2017 heiratet (eine Deutsche) und bekommt die deutsche Staatsbürgerschaft – Türke oder Deutscher?
    Ein Kind (Vater und Mutter Türken) wird in Deutschland geboren und wächst hier auf. Erhält daher die deutsche Staatsangehörigkeit „auf Zeit“ (zwischen 18. und 23. Lebensjahr muss sich das Kind dann entscheiden – alte Regelung).
    Es entscheidet sich für die Türkische Staatsbürgerschaft… Türke oder Deutscher?

    Zu den hohen Fallzahlen:
    Die müssen natürlich auch mal genau verglichen werden. Ein Deutscher kann in Deutschland auch schlecht gegen das Aufenthaltsrecht verstoßen und daher sind diese Straftaten abzuziehen.
    Auch muss man nicht mit dem Durschschnittsdeutschen, sondern mit einer eher finanziell schwächer aufgestellten Bevölkerungsgruppe vergleichen.
    Wenn der Asylhilfeempfänger (oder sogar er bezieht sogar nichts im schlimmsten Fall) wegen zu geringen Geld Zigaretten klaut ist das trotzdem eine Straftat, logisch.
    Vergleichen sollte man diese Zahlen dann aber nicht mit den deutschen Ärzten und Ingenieuren, sondern eher mit den Hartz IV Beziehern. Ein Arzt mit sehr hohem Einkommen wird in der Regel nicht klauen müssen.
    Ich hoffe man versteht was ich meine.

  4. Hermann W. sagt:

    Was sind das denn für Hirnrissige Vergleiche? Wenn ein Ausländer gegen das Aufenthaltsrecht verstößt, wird es wohl kaum in der Zeitung stehen, auch nicht wenn er Zigaretten klaut. Glauben Sie im Ernst,dass es weniger kriminelle sogenannte Gutverdiener ( Deutsche oder Ausländer) gibt, als Hartz 4 Empfänger?

    • Weltbürger sagt:

      In der Zeitung als Einzelfall nicht, aber in der Kriminalitätsstatistik, die auch in stark kurzer Form abgedruckt wird.
      Da steht dann z.B.
      200 Straftaten auf 100.000 Ausländer
      100 Straftaten auf 100.000 Deutsche
      Nur leider sind bei „Straftaten“ dann auch die Verstöße gegen Aufenthaltsgesetz mit drin. Das müsste man immer herausrechnen, denn ein Deutscher kann nicht dagegen verstoßen (Beispiel: Illegale Einreise)

      Auch müsste man mal durch Wissenschaftler (Studien, Befragungen etc.) abklären lassen, ob Ausländer (oder welche so aussehen) häufiger kontrolliert werden, häufiger angezeigt werden (Beispiel Supermarkt Diebstahl) oder sogar häufiger verurteilt werden.
      Das verzerrt ebenso die Statistik.

      Ich glaube, dass der Anteil von angezeigten Diebstahlsdelikten von „reichen“ Leuten geringer ist, also der Anteil von angezeigten Diebstahlsdelikte von „ärmeren“ Leuten.