Polizei warnt erneut: Zahlreiche Betrugsversuche in der Region

23. Juli 2020

Gestern und heute haben Betrüger im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg, zu dem auch die Müritz-Region gehört, mehrfach versucht, ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Dabei versuchten sie unter anderem, mit einer Mitleidsmasche die Herzen der Angerufenen zu erweichen. Glücklicherweise hatten die Ganoven bei den bekannten Fällen keinen Erfolg. Auch, weil es aufmerksame Nachbarn gibt und die Senioren durch die kontinuierlichen Warnungen vielfach schon sensibilisiert sind und Telefonbetrüger erkennen.

Gestern Mittag wurde eine 67-jährige Frau aus dem Bereich Ribnitz-Damgarten angerufen. Am Telefon weinte eine Frau bitterlich, die sich als Nichte der Geschädigten ausgab. Das Telefon wurde schließlich an eine andere Frau weitergegeben, die angab, Polizeikommissarin zu sein. Die Nichte habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, und damit sie nicht ins Gefängnis müsse, sei eine Kaution von 18.000 Euro fällig. Die Angerufene erbat eine Rückrufnummer, woraufhin das Gespräch beendet wurde. Die 67-Jährige konnte anschließend ihre Nichte erreichen, die wohlauf war.

Mit der gleichen Masche wurde kurze Zeit später eine 88-Jährige angerufen. Nach einem tödlichen Unfall benötigte die angebliche Beamtin die Summe von 64.000 Euro für die Kaution der Tochter. Die Seniorin fiel nicht darauf rein.

Im Bereich Loitz soll eine 75-jährige Frau 390.000 Euro bei einem Gewinnspiel gewonnen haben und für den Erhalt des Geldes Amazon-Karten im Wert von 725 Euro erwerben. Sie erkannte den Betrug und legte auf.

In Ueckermünde bewahrte ein Nachbar einen 86-jährigen Geschädigten vermutlich vor dem Verlust des Geldes. Der Nachbar wurde durch den Senior gebeten, dabei zu sein, wenn ihm am Nachmittag die Gewinnsumme von 100.000 Euro persönlich übergeben wird. Der Geschädigte sollte für den Erhalt 900 Euro zahlen. Der hilfreiche Nachbar erkannte den Betrug und informierte die Polizei.

In den heutigen Mittagsstunden rief ein Mann eine 85-jährige Rentnerin in Mirow an. Er gab sich als Bekannter aus, der 25.000 Euro benötigen und dieses Geld auch gleich abholen würde. Kurz darauf rief ein angeblicher Mitarbeiter des LKA bei der Deutschen an und warnte die Frau vor einem Betrug. Es würden gleich Kollegen des Landeskriminalamtes vorbeikommen und das Geld sicherheitshalber abholen. Die 85-Jährige erkannte den Betrug und informierte ihre Tochter, die die echte Polizei verständigte.

Da die Betrüger erfahrungsgemäß immer wieder über einen längeren Zeitraum in bestimmten Gebieten ihr Unwesen treiben, ist davon auszugehen, dass sie auch weiterhin in unserer Region aktiv sind. Die Polizei empfiehlt deshalb: „Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und warnen sie.“


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