Polizei warnt vor gefährlichem Grusel-Kettenbrief in Netzwerken

19. Juli 2020

Die Polizei warnt derzeit vor Grusel-Kettenbriefen, die auch schon von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern empfangen wurden. Dieser Brief, der in den sozialen Netzwerken kursiert, verleitet sie dazu, gefährliche Dinge zu tun. Er verbreitet sich momentan vor allem bei WhatsApp, Instagram und TikTok, also den Plattformen, die besonders Kinder und Jugendliche nutzen. Der als „Grusel-Goofy“ bekannt gewordene aktuelle Fall ist ein Profil in den Netzwerken, der sich „Jonathan Galindo“ nennt. Auf dem Profilbild sieht man eine gruselig geschminkte Mischung aus dem Disney-Klassiker Goofy und einem Gruselclown, mit falscher Nase und einem breiten Grinsen.

Der Grusel-Account schreibt gezielt Kinder und junge Jugendliche an. Nehmen Kinder diese Anfrage an, bekommen sie einen Link, der auf eine Website mit einer Liste gefährlicher Aufgaben mündet. Innerhalb von 50 Tagen sollen Kinder täglich eine Aufgabe erledigen. Was harmlos beginnt, endet jedoch in selbstverletzenden Aufgaben. „Eine der letzten ‚Aufgaben‘ besteht in der Aufforderung zu Handlungen, die im schlimmsten Fall mit dem Tod der Kinder enden könnten“, schreibt Rüdiger.

Nachahmer verbreiten Liste weiter

Wer sich hinter dem Jonathan Galindo verbirgt, ist bislang nicht bekannt. Mittlerweile gibt es jedoch viele Nachahmer, die ähnliche Profile erstellen und damit die Liste weiterbreiten. Das Ganze wird begleitet von Drohungen, die eintreten sollen, wenn man die Aufgaben nicht ausführt. In ähnlichen Challenges der vergangenen Jahre wurde Kinder beispielsweise dazu aufgefordert, sich Symbole in den Arm zu ritzen. Bei der so genannten Momo-Challenge vor etwa zwei Jahren wurden Kinder ebenfalls zum Selbstmord aufgefordert.

Mimikama: Kindern die Angst nehmen

Solche Kettenbriefe sind eine Form der Machtdemonstration, wie der Verein zur Aufklärung von Internetkriminalität Mimikama schreibt. Ziel dieser Grusel-Kettenbriefe sei es, Kindern Angst einzuflößen. Mimikama rät Eltern, mit Ihrem Kindern über solche Grusel-Kettenbriefe zu reden, ihnen möglichst die Angst zu nehmen, aufzuklären. Auch die Polizei Mecklenburg-Vorpommern warnt vor den Kettenbriefen mit Postings in den sozialen Netzwerken und fordert Kinder und Eltern darin auf, diese Kettenbriefe auf gar keinen Fall zu beantworten, zu teilen oder weiterzuverbreiten.

Betroffene Eltern sollten deshalb solche Accounts unbedingt melden, denn das Versenden solcher Kettenbriefe kann strafbar sein. „Derjenige, der einen Horrorkettenbrief verfasst oder einen solchen weiterleitet, macht sich dann strafbar, wenn der Inhalt z. B. eine Gewaltandrohung gemäß §241 StGB oder eine Anleitung zu Gewalt gemäß § 111 Absatz 1 StGB enthält“, informiert die Polizei bei Facebook.


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