Initiative für gesunde Schulen, aber keine Müritzer dabei

2. November 2017

In Schwerin wurde heute der Startschuss für „fit4future“, die Präventionsinitiative für gesunde Schulen, gegeben. Bundesweit sind 1500  Schulen dabei, in Mecklenburg-Vorpommern 29 Grund- und Förderschulen. Aber: Nicht eine einzige Schule aus der Müritz-Region nimmt am Projekt teil und hat somit auch keine Tonne, die bis zum Rand mit Sport- und Spielgeräten gefüllt ist, bekommen.
Nanu, sind die Müritzer Schüler alle fit genug? Oder waren die Bewerbungs-Hürden zu hoch?

Hannes Ocik, aktueller Weltmeister im Rudern, unterstützt die fit4future-Schulen in Mecklenburg-Vorpommern: „Ich habe mich sehr früh zielstrebig für meinen Weg als Profisportler entschieden. Körperliche Fitness ist ein großer Teilaspekt meiner Karriere. Mein Erfolgsrezept: nie aufgeben. Mit dieser positiven Einstellung habe ich mich nach einem Jahr krankheitsbedingter Pause wieder zurückgekämpft. Eine Initiative wie fit4future setzt genau an diesem Punkt an: Bewegung gepaart mit mentaler Stärke. Ich freue mich sehr, die Kids als Botschafter zu motivieren.“

Neben Bewegung im Schulalltag sind gesunde Ernährung, konzentriertes Lernen und Stressbewältigung die Schwerpunkte von fit4future, einer der größten Präventionskampagnen an deutschen Schulen. Das bereits bestehende Programm der Cleven-Stiftung wurde gemeinsam mit der DAK-Gesundheit und der Technischen Universität München ergänzt:

Die 29 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern werden drei Jahre lang professionell bei der Umsetzung von Angeboten aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Brainfitness begleitet und persönlich gecoacht. Dazu gehören Workshops für Lehrer, Aktionstage für Schüler und Eltern und eine Vielzahl von Materialien, die Lust auf eine gesunde Lebensweise machen. Darüber hinaus erhalten die Schulen Unterstützung bei ihrer Weiterentwicklung zu einer gesundheitsfördernden Schule.

Immer mehr Gesundheitsprobleme bei Schülern

Damit erhöhen sie die Qualität, mit der sie ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen. Auch die Gesundheitsförderung der Lehrkräfte ist Teil des Programms. „Schon im Grundschulalter wird die Basis für ein gesundes Erwachsenenleben gelegt. Deshalb nehmen wir den Auftrag des neuen Präventionsgesetzes ernst und machen uns für die Schüler in Schwerin stark“, sagt Sabine Hansen, Leiterin der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern der DAK-Gesundheit.

Malte Heinemann, Geschäftsführer der Cleven-Stiftung, betont: „fit4future hat mit der Förderung durch die DAK-Gesundheit eine neue Dimension erreicht. Im letzten Jahr waren es 500 Schulen, nun weitere 1.000, die mit unserer in dieser Form einmaligen Präventionsinitiative etwas für die Gesundheit der Kinder tun. 2018/19 sollen erneut 500 Bildungseinrichtungen dazu kommen. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Dass der Bedarf nach gesundheitsfördernden Maßnahmen für Schüler und Lehrer groß ist, zeigt die DAK-Studie „Gesundheitsfalle Schule – Probleme und Auswege“ für die das Forsa-Institut 500 Lehrkräfte im gesamten Bundesgebiet befragt hat. Hauptergebnisse: Rund 70 Prozent der Lehrer stellten mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre einen Anstieg von Gesundheitsproblemen bei den Schülern fest. So leiden immer mehr Kinder an Konzentrationsproblemen – dieser Meinung sind mehr als 50 Prozent der Lehrkräfte. Außerdem beobachteten die Lehrer einen starken Anstieg von Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten (45 Prozent), motorischen Defiziten (36 Prozent) und psychosomatischen Beschwerden (27 Prozent).

Auch bei den Lehrkräften ist die gesundheitliche Belastung hoch. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Zentrum für Prävention und Sportmedizin der Technischen Universität München im Auftrag der DAK-Gesundheit durchgeführt hat: Vier von zehn Lehrern sind dauermüde und erschöpft. Ein Viertel leidet häufig an Nacken- oder Rückenschmerzen. Außerdem beeinträchtigen Schlafstörungen, Nervosität und Kopfschmerzen viele Lehrkräfte (17, 15 und 13 Prozent). Die Analyse wurde erstmals im Rahmen der Schulinitiative fit4future durchgeführt und wird jährlich wiederholt.

Mehr zu fit4future: www.fit-4-future.de


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