Privathaushalte im Flächenland MV zumeist per Auto mobil

21. Juni 2019

Nach Mitteilung des Statistischen Amtes gab es Anfang 2018 in 635 000 Privathaushalten wenigstens einen Pkw. Das entsprach einem Pkw-Ausstattungsgrad der Privathaushalte Mecklenburg-Vorpommerns von 77,7 Prozent. Für die privaten Haushalte hat das Mobilitätsgut Pkw im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern eine hohe und gegenüber den Vorerhebungen weiter gestiegene Bedeutung.
2018 verfügten in Mecklenburg-Vorpommerns 635 000 Privathaushalte (77,7 Prozent) über einen Pkw. Das heißt im Umkehrschluss: Weniger als ein Viertel der Haushalte unseres Landes (22,3 Prozent) kann oder will auf das eigene Auto verzichten.

Der Pkw-Ausstattungsgrad, also die Zahl der Privathaushalte mit wenigstens einem Pkw, bleibt damit hoch und verdeutlicht die Bedeutung, die der Pkw für die Menschen im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern hat. Sei es für den täglichen Arbeitsweg, die Eigenversorgung oder die Absicherung sozialer Anbindung und kultureller Teilhabe – zumindest in der Fläche ist der Pkw die dominante private Mobilitätslösung. Das zeigt sich auch im Vergleich der Länder.

In den Stadtstaaten gehört das Auto bei deutlich weniger Privathaushalten zur Ausstattung: So hatten in Berlin 48,9 Prozent der Privathaushalte wenigstens einen Pkw, in Hamburg 56,6 Prozent und in Bremen mit 61,3 Prozent immer noch deutlich weniger als in den restlichen Ländern.

In vielen Haushalten gibt es mehr als ein Auto. In Mecklenburg-Vorpommern kamen 2018 auf 100 Haushalte 102,8 Pkw. Nach Haushaltsgröße variiert dieser sogenannte Ausstattungsbestand: Während auf 100 Einpersonenhaushalte 57 Pkw kamen, gab es rechnerisch zum Beispiel 171,3 Pkw auf 100 Vierpersonenhaushalte.

2018 hatten in Mecklenburg-Vorpommern 436 000 Privathaushalte gebraucht gekaufte Pkw (2013: 429 000). Im Vergleich dazu hatten 231 000 Haushalte ihre Pkw fabrikneu gekauft.

Aufgrund der hohen Aufwendungen in Verbindung mit Kauf und Unterhalt eines Pkw verwundert es nicht, dass Haushalte mit hohen Einkommen deutlich höhere Ausstattungsgrade mit Pkw aufweisen als Haushalte mittlerer oder geringer Einkommen. So war 2018 in deutlich über 90 Prozent aller Haushalte der Einkommensklassen ab 2 600 Euro Haushaltseinkommen wenigstens ein Pkw vorhanden, aber lediglich in 62,5 Prozent der Haushalte mit einem Haushaltseinkommen von 900 bis unter 1 300 EUR.

Aufgrund der Korrespondenz von Haushaltseinkommen und Mobilitätsbedarf bzw. -wunsch ergibt sich zudem, dass nach dem Haushaltstyp Paare ohne und mit Kindern zu 94,7 Prozent bzw. zu 92,8 Prozent über wenigstens einen Pkw verfügen. Bei den Alleinlebenden hingegen waren nur 56,1 Prozent im Besitz eines Pkw.

Die Daten sind Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS). Alle fünf Jahre werden bundesweit auf freiwilliger Basis private Haushalte u. a. auch zu ihrer Ausstattung mit langlebigen Gebrauchsgütern befragt. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Angaben zur Haushaltsausstattung im Jahr 2018 für mehr als 1 600 Privathaushalte erhoben, verarbeitet und hochgerechnet worden.


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