„Pro Schiene“ appelliert erneut gegen Zerschlagung der Südbahn

20. September 2019

„In Berlin tagt heute das Klimakabinett und in MV schaut man der Zerschlagung der Südbahn tatenlos zu. Ist das Bahnpolitik Made in Mecklenburg-Vorpommern“, fragt die Bürgerinitiative „Pro Schiene“
Anlässlich des Weltklimatages fordern Clemens Russell und Monika Göpper von der BI Südbahn eindringlich von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: Verhindern Sie die endgültige Zerschlagung der Südbahn, investieren Sie in ein Verkehrsmittel mit Zukunft.

„Im Südbahn Gespräch am 21. Juni in der Staatskanzlei machte Staatssekretär Dr. Geue deutlich, in Bezug auf die Südbahn muss größer gedacht werden. Dem kann die BI nur zustimmen. Stoppen Sie die Stilllegungspläne und entwickeln Sie zusammen mit engagierten Akteuren aus den Landkreisen Ludwigslust Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Rostock ein modernes integriertes Verkehrskonzept mit Bus und Bahn Hand in Hand“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Und weiter: „Alle, Bund, Klimaschützer, Wirtschaft, Verkehrsplaner, Wissenschaft und Regionalentwickler verkünden es: Die Politik der Zerschlagung von Bahnstrecken gehört endgültig der Vergangenheit an. Was muss denn noch geschehen? Wir haben genug geredet, verhandelt: Verfahren und Verweise sind keine Antwort! Und auch dieser Sommersaisonverkehr auf der Südbahn hat es bewiesen: Die Nachfrage ist da und wir können Bahn! Stoppen Sie die Stilllegungspläne – investieren Sie und bestellen Verkehre auf der Südbahn – Sie haben uns als Partner.

Es wäre ein Irrwitz der Geschichte durch die Stilllegung und Zerschlagung von intakten Bahnlinien zwischen Parchim und Malchow und Meyenburg und Güstrow den drängenden Zukunftsfragen eine abschlägige Antwort zu geben.

Wir fordern die Fortsetzung der im Juni zugesagten Gespräche.“


Eine Antwort zu “„Pro Schiene“ appelliert erneut gegen Zerschlagung der Südbahn”

  1. Raina Jeschke sagt:

    Da steckt System dahinter!
    Es beginnt mit Fahrplänen, die so angelegt werden, dass keine vernünftigen Anschlüsse mehr möglich sind. Durchgehende Verbindungen sind trotz mehrmaligem Umsteigen in annehmbaren Zeiten nicht mehr realisierbar. Daraus resultiert ein drastischer Rückgang der Nutzerzahlen. Busse werden eingesetzt und es wird lauthals verkündet, dass dadurch eine wesentlich bessere Versorgung der Fläche möglich sei als mit der Bahn.
    Schön und gut, aber durch die Fläche verlängert sich die Reisezeit teilweise bis auf das Dreifache. Da die Bahn nicht mehr vernünftig genutzt werden kann, werden Teilstrecken abbestellt („Verstummelung“) was zu noch weniger Bahnreisenden führt. Ergebnis: vollständige Stilllegung der Bahnstrecken. Es bleibt der Busverkehr in der Fläche, dessen Fahrzeiten und nicht vorhandenen Anschlussmöglichkeiten die Reisenden Abschrecken. Was geschieht?
    Die Menschen nutzen hauptsächlich nur noch ihr Auto – Ziel erreicht, auch die Busse können abbestellt werden, Touristen kommen ja eh mit dem Auto (bisher… aber das kann sich ändern!)
    Ältere und gebrechliche Personen interessieren nicht, die sollen sich kümmern!
    Im Ergebnis steigt der Individualverkehr drastisch an und bietet so eine hervorragende Grundlage, unter dem Vorwand „Klimaschutz“, die Bürger über Mineralöl- und KFZ-Steuer abzuzocken.
    Man könnte es aber auch anders machen:
    Die Bahnlinien sanieren und auf ordentliche Geschwindigkeiten bringen und damit eine Art Rückgrat für den Zubringerverkehr mit Bussen „aus der Fläche“ zu bilden. Wenn dazu noch ein ordentlicher Takt eingerichtet würde, der Bus und Bahn sinnvoll verbindet, dann bin ich sicher, dass die Nutzerzahlen stark steigen würden.