Proteste gehen weiter

18. Februar 2015

Nachdem sich der erste Schock über die unrühmliche Abstimmung im Kreistag zum Sozialamtsumzug gelegt hatte, stand für die Betroffenen gestern schnell fest: Wir kämpfen weiter!

Wie Dieter Schröder als Geschäftsführer des Lebenshilfswerkes und Hauptinitiator der Proteste, gegenüber „Wir sind Müritzer“ bestätigte, soll am morgigen Donnerstag wieder demonstriert werden – zum vierten Mal und wieder auf dem Neuen Markt (10.30 Uhr).

Dem7„Viele Menschen dürften jetzt endlich mitbekommen haben, was die Politik treibt, wie vor allem auch unsere einheimischen Politiker ihre Wähler treten. Wir hoffen deshalb bei unseren Protesten auf ganz, ganz viel Unterstützung“, so Dieter Schröder.

Denn auch wenn die Betroffenen immer wieder mit dem Argument vertröstet werden, dass ja zwei bis drei Berater in Waren bleiben, sieht Schröder viele, viele Nachteile für Betroffene.

„Die Hürden für Antragsteller werden so hoch gelegt, dass damit viele abgeschreckt werden, überhaupt Anträge zu stellen. Somit spart die Verwaltung schon einmal Geld und mit der Reduzierung von Anträgen benötigt man dann natürlich auch weniger Personal und man spart ein zweites mal“, so Dieter Schröder.

Und: „In der DDR sollten sich auch die Menschen an das System anpassen. Das Ergebnis kennen wir alle. Sollen wir uns jetzt wieder an ein System anpassen? Muss sich das System nicht nach den Menschen richten? „


2 Antworten zu “Proteste gehen weiter”

  1. Schulz sagt:

    Richtig so man muss kämpfen bis zum Schluss.
    Drücke Ihnen / euch fest die Daumen das es doch noch zu einem gutem Ende kommt.
    Ich frage mich bloß wo sind die Menschen die damals auf der Straße gegangen sind & gerufen haben ,, Wir sind das Volk“,
    die sitzen nämlich in den Behörden.
    Persönlich sage ich unterdrücktes System !!

  2. Charly sagt:

    Wer in einem festgefügten System zumindest längere Zeit aufgewachsen ist oder gar einbezogen war, ist in Denk- und Verhaltensweise geprägt. Das sitzt tief und ist bei sehr vielen Menschen verständlicherweise! auch nicht völlig auszulöschen. Zum Zeitpunkt der Wende haben führende Soziologen und Politiker vorhergesagt, daß es mindestens! drei! Generationen benötigt, bis sich Denk-und Verhaltensweisen zwischen Ost und West (gemeint ist, in Richtung West) weitestgehend angenähert haben. Wenn dies auch manche von uns aus den sog. neuen Bundesländern ungläubig erstaunen oder vielleicht sogar erzürnen mag, so ist dies doch auch heute noch wissenschaftlich bestätigte und auch absolut verständliche Realität… auch wenn wir Bürger der neuen Bundesländer das selbst gar nicht wahrhaben können oder wahrhaben wollen. Eine Realität, die sich selbstverständlich in allen Lebensbereichen, also auch und gerade bei den Vertretern der sog. politischen Klasse widerspiegelt… wie gesagt, verständlicher Weise. Das müssen wir uns wohl immer aufs Neue klarmachen, wenn wir kopfschüttelnd oder gar fassungslos und verärgert immer wieder zur Kenntnis nehmen müssen, wie schwer sich gerade „unsere“ Volksvertreter tun, wenn es darum geht, mit Ohr, Verstand und auch Herz nahe an den demokratischen Spielregeln und an den Empfindungen des eigentlichen Souverän’s, nämlich des Wahlvolkes zu sein.
    Manchmal und zu manchen politischen Themen und Vorhaben wäre ein Bürgerforum -und zwar bevor! auch nur irgendetwas bereits veranlasst wurde- angesagt. Hier könnten Politiker und Beamte Planung und Umsetzung vorstellen und erläutern und dazu in einen sachlichen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern eintreten. Das bedarf einer eingeübten Umgangskultur unter der Leitung eines geübten Moderators.
    Wer gut begründet und erklärt, hat eine erheblich größere Chance, die erforderliche Zustimmung zu erreichen. Und wenn die Übereinstimmung auch nicht in allen Fällen erreichbar ist, dann wird doch in aller Regel ein gangbarer Kompromiss gefunden…. ein gerade in der Politik permanent geübtes und bewährtes Verfahren. Deshalb appelliere ich an die sog. Entscheidungsträger, die durch ihre bedeutsamen Beschlüsse betroffenen Bürger vor! Umsetzung Ihrer Planungen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Ja ich weiß, Demokratie ist erheblich mühevoller als Diktatur…… aber auch erheblich näher bei den Menschen und daher unvergleichlich besser. Die allgemeine Politikverdrossenheit kommt nicht von Ungefähr und muß wieder aufgelöst werden.
    In großer -und wie ich meine, auch berechtigter- Sorge um die Demokratie, in der alle Macht vom Volke ausgeht,
    bin ich Ihr Charly