Prozesse um Messerattacke und Malchiner Mordfall beginnen

2. Dezember 2019

Am Landgericht Neubrandenburg häufen sich derzeit Strafverfahren wegen schwerer Verbrechen. Neben dem Prozess um den Tod der sechsjährigen Leonie und dem Dauer-Berufungsverfahren gegen einen Mann aus Alt Rehse, dessen Lebensgefährtin tot in seinem Haus gefunden worden war (WsM berichtete), beginnen in dieser Woche, am 5. und 6. Dezember, zwei weitere Prozesse. In beiden Fällen müssen die Verfahren anfangen, da die Beschuldigten mehrere Monate in U-Haft sitzen und sonst freigelassen werden müssten. Die Taten hatten sich im Juni zugetragen.

So muss sich ein 24-jähriger Neubrandenburger ab 6. Dezember wegen versuchten Totschlags verantworten. Er hatte sich laut Polizei am 21. Juni mit einem Bekannten vor einem Einkaufszentrum im Wohngebiet Datzeberg gestritten und dabei wohl zum Messer gegriffen. Das 33 Jahre alte Opfer erlitt mehrere Stichwunden, darunter eine stark blutende Wunde am Hals. Nur weil Passanten fix die Retter holten und der Mann schnell notoperiert werden konnte, überlebte der Geschädigte. Der Tatverdächtige flüchtete, wurde aber kurz danach festgenommen. Das eigentliche Streitmotiv sei noch unklar, hieß es. Beide Männer hatten allerdings dem Alkohol „zugesprochen.“

Bereits am 5. Dezember müssen sich die Richter mit einem fast unglaublichen Verbrechen aus Malchin befassen. Ein 61 Jahre alter Mann hatte sich bei einem Bekannten aus dem Haus beschwert, weil es Ende Juni eine Feier im Innenhof eines Mehrfamilienhauses gab, die sehr laut war. Der Angesprochene soll dem Mann mehrfach mit Fäusten gegen den Kopf geschlagen und gleich mehrere Messerstiche verübt haben. Als das Opfer wehrlos am Boden lag, habe der 39-Jährige eine Wasserflasche gefüllt und diese seinem 16 Jahre alten Sohn in die Hand gedrückt. Dieser oder beide sollen den Malchiner dann die Wasserflasche so in den Mund gedrückt und die Nase zugehalten haben, dass der Mann ertrank.

Den beiden Männer wird Mord vorgeworfen. Darauf steht eigentlich eine lebenslängliche Haftstrafe. Erschwerend kommt hinzu, dass der 39-Jährige danach noch Autos demolierte und Polizisten bedrohte, als Nachbarn diese um Hilfe gerufen hatten. Dabei war der Mann unter anderem mit einem Fleischerbeil bewaffnet. Erst nach mehreren Warnschüssen hatten die Polizisten die Lage unter Kontrolle.

In beiden Fällen wird frühestens im Januar 2020 mit Urteilen gerechnet.


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