„Pürzelprämie“ wirkt sich aus: Mehr Wildscheine in MV erlegt

8. August 2020

Im Jagdjahr 2019/20 wurde in Mecklenburg-Vorpommern mit 96.559 Stück Schwarzwild ein Rekordergebnis erzielt. Die hohen Streckenergebnisse des Jagdjahres 2017/18 mit 85.949 erlegter Wildschweine und 2018/19 mit 73.177 Stück wurden weit übertroffen. „Dieses Ergebnis ist angesichts der zurzeit herrschenden Absatzprobleme umso erfreulicher. Somit zeigt die 2017 eingeführte ‚Pürzelprämie‘ deutlich Wirkung“, so der Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Die Jäger hätten damit deutlich ihren Anteil zur Verringerung des Risikos für einen Eintrag des ASP-Virus geleistet.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im vergangenen Jagdjahr (1. April 2019 bis 31. März 2020) insgesamt 181.439 Stück Schalenwild erlegt. Das Streckenergebnis liegt damit um ca. 25.300 höher als im Vorjahr.

Beim Rotwild wurden im abgelaufenen Jagdjahr 8.004 Stück erlegt. Dieser Wert liegt über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (7.537 Stück). Es zeigt sich in den vergangenen sechs Jahren eine deutliche Streckenzunahme.

Beim Damwild wurde ein Streckenergebnis von 14.614 Stück erzielt; das sind rd. 750 Stück mehr als im vergangenen Jagdjahr. Die Streckenergebnisse beim Damwild in den letzten fünf Jagdjahren zeigen einen kontinuierlichen Aufwärtstrend in den Abschusszahlen.

Muffelwild spielt in Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor eine nur untergeordnete Rolle. Nach dem Streckenanstieg der vergangenen fünf Jahren ist jedoch ein deutlicher Rückgang der Jagdstrecke zu verzeichnen. Es wurden 253 Stück erlegt.

Die Rehwildstrecke mit 62.009 Stück weist eine Steigerung von rd. 2000 Stück im Vergleich zum Vorjahr auf und zeigt ein steigendes Niveau der Vorjahre.

Beim Raubwild wirkten sich die Krankheitsverläufe von Räude, Staupe und Parvovirose in den Jahren von 2009 bis 2012 deutlich aus. Die Streckenergebnisse von 2011/12 mit den geringsten Strecken beim Fuchs, Waschbär und Marderhund sind im Jagdjahr 2019/20 wieder deutlich gestiegen.

So wurden beispielsweise mit 20.982 Füchsen, 7.261 Marderhunden und 20.773 Waschbären wieder zum Teil deutlich höhere Strecken als in den vergangenen Jahren erzielt.

Beim Waschbär ist ein stetiger Anstieg der Strecke zu verzeichnen. In den letzten Jahren gab es hier von Jahr zu Jahr einen überdurchschnittlichen Streckenanstieg. Vor 10 Jahren wurden ca. 1.000 Waschbären in Mecklenburg-Vorpommern zur Strecke gebracht.

Die Strecke beim Feldhasen (1.139 Stück) ist leicht gestiegen. Beim Wildkaninchen (52 Stück) liegt die Strecke unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die Bestände bewegen sich insgesamt auf sehr niedrigem Niveau.

Die Zahlen der erlegten Wildgänse (3.306 Stück) und Wildenten (6.342 Stück) liegen auf ca. gleichem Niveau des letzten Jahres.

Zum 1. September 2017 wurden weitere Tierarten dem Jagdrecht unterstellt. Auf dieser Grundlage wurden acht Nilgänse, 585 Nebelkrähen, 854 Rabenkrähen, 766 Elstern und 5.522 Nutrias erlegt.


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