Rauchen in der Schwangerschaft – Jede Zigarette schadet dem Kind

31. Mai 2020

Heute ist Weltnichtrauchertag. In diesem Jahr wird das Thema „Rauchen in der Schwangerschaft“ in den Vordergrund gestellt. Nicht ohne Grund. Zu Beginn ihrer Schwangerschaft rauchen circa 13 Prozent der werdenden Mütter noch. Nur etwa ein Viertel von ihnen hört auf. Die Babys von Raucherinnen können sich aufgrund des durch das Nikotin verursachten Sauerstoffmangels nicht so gut entwickeln. Das Nikotin geht direkt von der Plazenta auf das Ungeborene über und lagert sich nicht nur im mütterlichen Blut ab, sondern auch in der Gebärmutterschleimhaut. Dort tritt es sogar mit einer 10 bis 20-mal höheren Konzentration wie im Blut auf. Und die Lunge des Kindes speichert die im Rauch enthaltenen Toxine.
Rauchen während der Schwangerschaft kann zu Schwangerschaftskomplikationen führen. Babys von Raucherinnen haben ein niedrigeres Geburtsgewicht und das Risiko eines plötzlichen Kindstodes ist erhöht.

Mediziner in Neuseeland untersuchten, wie sich ein Rauchstopp der Mütter in den ersten 15 Schwangerschaftswochen auf den Geburtstermin sowie auf das Geburtsgewicht auswirkt und verglichen die Resultate mit Nichtraucherinnen. Bei Nichtraucherinnen und Frauen, die das Rauchen in der Frühschwangerschaft unterließen, bestand bezüglich Frühgeburten und Leichtgeburten kein Unterschied. Raucherinnen hingegen, die während der ganzen Schwangerschaft rauchten, hatten im Vergleich zu Nichtraucherinnen deutlich häufiger Frühgeburten (10 % respektive 4 %) sowie mehr leichtgewichtige Kinder (17 % respektive 10 %).

Auch Passivrauchen schadet dem Kind: Deshalb sollte auch der werdende Vater in Gegenwart seiner schwangeren Frau und Kindern auf die Zigarette verzichten. Von dem gesamten Rauch einer Zigarette wird nur etwa ein Viertel inhaliert. Der größere Teil des Rauches verbreitet sich in der Raumluft. Das gilt vor allem natürlich für kleine Räume, beispielsweise in einem Auto. Diese Luft enthält zum Teil noch höhere Konzentrationen giftiger Substanzen als die direkt durch die Zigarette eingesaugte Luft. Säuglinge und kleine Kinder leiden besonders darunter, weil ihr Organismus noch extrem empfindlich auf diese Schadstoffe reagiert. Selbst bei intensivem Lüften bleiben diese Schadstoffe noch lange im Raum. Es hilft also nicht, nur dann zu rauchen, wenn Schwangere und Kinder nicht im Raum sind.

Die aktuelle Studie der Universität Turku bestätigt nun auch den Zusammenhang zwischen vorgeburtlicher Nikotinbelastung und ADHS. Je höher der Nikotinkonsum der schwangeren Mütter, desto häufiger litten ihre Kinder später an ADHS. In der Gruppe mit den höchsten Cotininwerten[2] war die ADHS-Häufigkeit sogar um das Dreifache höher als bei den Nichtraucherinnen, wie die Forscher berichten.

„Ein Rauch-Stopp ist immer eine Herausforderung. Der Beginn einer Schwangerschaft ist ein guter Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören“, so Rainer Siedelberg, Geschäftsführer der LAKOST MV.

Darum haben die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV und die Landesfachstelle Familienhebammen in MV gemeinsam einen Flyer entwickelt, um Schwangere zum Nichtrauchen zu motivieren und ihnen Hilfsangebote aufzuzeigen.

Der Flyer kann bestellt werden bei:

Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV
Lübecker Str. 24a,
19053 Schwerin

Tel.: 0385/7851560, info@lakost-mv.de

Auf www.lakost-mv.de/material steht der Flyer auch zum Download zur Verfügung


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