Rechlin: Kuh büxt auf dem Weg zum Schlachter aus und schwimmt über die Müritz

25. November 2019

Eine Kuh haut auf dem Weg zum Schlachter ab, schwimmt über einen Kilometer weit durch die Müritz und wird Stunden später gerettet – jetzt darf Kuh „Hanna“ bleiben! Vor Rechlin hat sich am heutigen Abend ein regelrechtes Drama abgespielt. Als Roberto Schulz heute Morgen seine Kuh Hanna auf einen Anhänger treiben will, passiert es. Hanna bricht aus und rennt von Vipperow aus in Richtung Müritz. Umgehend nimmt Schulz, zusammen mit weiteren Helfern die Verfolgung auf, vergeblich. Rund acht Stunden bleibt Hanna verschwunden. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand weiß, Hanna schwimmt zu dieser Zeit seelenruhig durch die Müritz. Von Vipperow bis nach Rechlin – eine Distanz von über einem Kilometer.

Erst als am Nachmittag Spaziergänger auf die Kuh aufmerksam werden, rollt Hilfe an. Gegen 15 Uhr werden dann die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rechlin alarmiert. „Als wir vor Ort eintrafen, steckte die Kuh fast bis zum Hals im Schlamm. Sie konnte sich von alleine weder bewegen noch selbst befreien“, sagte Rechlins Wehrführer Marcel Schüler.

Weitere Hilfe musste angefordert werden. Sichtlich geschwächt von den Strapazen der letzten Stunden gelingt es Hanna, den Kopf über Wasser zu halten. Der Körper der Kuh wirkt ausgekühlt, die Kräfte schwinden. Eiligst organisieren die Kameraden dicke Seile und einen Radlader. Jetzt kommt auch Roberto Schulz zum Einsatzort und kümmert sich um seine Kuh Hanna. Nach rund einer Stunden gelingt es den Kameraden, die Kuh aus der Müritz zu ziehen.

Völlig fertig bleibt das Tier minutenlang im schlammigen Untergrund am Ufer der Müritz liegen. Noch ist nicht klar ob die Kuh diesen Tag überleben wird. „Wir haben ihr erstmal Zeit gegeben, damit sie sich ein bisschen erholen kann“, sagte Schulz. Mit vereinten Kräften gelingt es den vielen Helfern gegen 18:15 Uhr ,die Kuh sicher auf den Anhänger zu leiten.

Seit 19 Uhr steht Hanna wieder in ihrem Stall in Vipperow. Jetzt darf sie sich stärken und wird aufgepäppelt. „Nach diesem Tag darf Hanna (vorerst) bei uns bleiben. Was wir in ein paar Wochen mit ihr machen entscheiden wir später“, sagte Schulz. „Ich bedanke mich bei allen Helfern und vor allem bei der Freiwilligen Feuerwehr in Rechlin. Die Frauen und Männer haben heute alles gegeben“, ergänzt Schulz.

Nach rund vier Stunden war der Einsatz der Feuerwehr beendet. Übrigens: Kühe können tatsächlich weite Strecke schwimmen, wenn auch nur ungern.

Quelle: Nonstopnews Müritz


8 Antworten zu “Rechlin: Kuh büxt auf dem Weg zum Schlachter aus und schwimmt über die Müritz”

  1. Elimar sagt:

    Den Weg über die Müritz hat Hanna gut gewählt, um dem Schlachter effektiv zu entkommen. Dass sie im Schlamm steckenblieb, war Pech. Ich fände traurig, wenn das der Grund sein soll, ihrem Leben doch ein frühzeitiges, trauriges Ende zu bereiten. Wie wäre es, wenn sich Hanna sich bis ans natürliche Ende ihrer Tage ihres Lebens freuen darf? Schließlich ist sie offenbar kaum dümmer, als manche Menschen.

    • Helmut Schmidt sagt:

      Ich kann Ihre Meinung nur unterstützen!
      Wer gibt einem Menschen das Recht über Leben und Tot einen Lebewesens zu urteilen.
      Zumal dieses offensichtlich am Leben hängt.
      Wir Menschen nehmen Tiere als viel zu selbstverständlich.
      Ich finde es sollten deutlich strengere Gesetze für „Nutztier“ Halter gelten, auch diese Lebewesen verdienen die Chance auf eine schönes langes Leben.

  2. Astrid KuhnDP sagt:

    Hanna hat gekämpft und gewonnen. Das darf einfach nicht umsonst gewesen sein und schon gar nicht auf der Schlachtbank enden.

  3. Heerwagen sagt:

    Wie wäre es mit einer Spendenaktion für Hanna, damit Sie bis zum natürlichen Tod leben darf!? Berlin

  4. M. P. sagt:

    Ich schließe mich den Vorrednern an.
    So eine clevere Kuh hat es verdient bis zum natürlichen Tod ihr Leben zu genießen.
    Sie hat um ihr Leben gekämpft und es geschafft.
    Es war eine Botschaft an die Menschen die über Leben und Tod entscheiden, mit welchem Recht eigentlich.
    Wenn wir Menschen auch aussortiert werden würden, sicher würde jeder von uns auch alles tun um weiter leben zu können.

  5. Schulz sagt:

    Da kann man sehen das Tiere nicht dumm sind von Natur aus. Diese Kuh hat es gemerkt das die Ihre letzte Reise antreten sollte zum Schlachter.
    Umso mehr erfreut es uns Tierfreunde & ehrenamtliche Tierschützer das es gut ausgegangen war für das Tier..
    Weiterhin freut uns das der Tierhalter seine Kuh erstmal weiter leben darf. Es würde uns Tierfreunde noch mehr freuen wenn diese Kuh für immer leben darf bis zu Ihren natürlichen Lebensende!!
    Wenn viele Menschen mehr auf Fleisch in der Woche verzichten würden, würde es dann für die Nutztiere besser da stehen.. TIERE SIND GENAUSO LEBEWESEN WIE WIR & die haben das Recht auf ein liebesvolle Leben.

  6. K.Frind sagt:

    Ich bin mir sicher,wenn Deutschland die Fleisch u Wurstpreise verdoppeln oder verdreifachen würde,so wie es in anderen Ländern schon üblich is das Fleisch dort etwas besonderes ist,ich glaube dann würden fast alle Deutschen für ihr billiges Steak auf die Straße demonstrieren gehen. Hier im Land wird wahllos viel geschlachtet u wahllos viel Fleisch u Wurst in Müll entsorgt. Natürlich ohne darüber nach zu dencken,wie viele Tiere völlig umsonst gestorben sind. Es gibt immer noch genug Discounter,private Haushalte u genügend Gastgewerbe usw,die ihre Fleischprodukte ,täglich einfach so in Müll entsorgen. Ich finde es toll das man sich für eine Kuh freut die nun mal überleben darf,aber hinter dieser Kuh steht noch eine ganze Herde.

  7. Roland Heinrich sagt:

    Der Mut muss belohnt werden in dem man der Kuh Hanna das Leben schenkt . Wer hat die Möglichkeit dazu,man hofft der Halter hat ein Herz dafür.