Rechtsaufsicht begrüßt Ausschreibung des WOGEWA-Chef-Postens

20. November 2020

Die Warener FDP/MUG-Fraktion sieht sich bestätigt: Sie hatte eine Ausschreibung des Geschäftsführer-Postens der Wohnungsbaugesellschaft Waren mbH (WOGEWA) gefordert, die Rechtsaufsicht des Landkreises sieht das genauso. Die Fraktion wollte die Ausschreibung bei einer Sondersitzung der Stadtvertretung durchsetzen, doch zuvor lenkte Bürgermeister Norbert Möller plötzlich ein (WsM berichtete). Wohl auch, weil er ahnte, dass die Rechtsaufsicht des Kreises eben diese Ausschreibung für richtig hält. „Die Entscheidung des Bürgermeisters wird rechtsaufsichtlich ausdrücklich begrüßt“, heißt es in einem Schreiben von der Rechtsaufsicht an den Bürgermeister. Die Ausschreibung diene dazu, Schaden von der Stadt abzuwenden.

Zu Erinnerung: Wegen einer schweren Erkrankung des Geschäftsführer muss seine Stelle neu besetzt werden. Die WOGEWA ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt. Der Aufsichtsrat, in dem Politiker aller Parteien vertreten sind, wollte die Stelle ohne Ausschreibung neu besetzen – mit der jetzigen Prokuristin, die seit Beginn der Erkrankung des Geschäftsführer bereits die Geschicke des großen Vermieters leitet.

Doch die FDP/MUG-Fraktion hält diese Art der Neubesetzung für nicht richtig. „Wir sollten für so ein Unternehmen den besten Chef suchen und nicht danach entscheiden, wer wie lange in der Firma arbeitet. Und wir brauchen Transparenz und nicht die Vergabe von Posten so unter der Hand. Die Ausschreibung gibt uns die Möglichkeit, den Besten oder die Beste im Sinne der Mieter und der Stadt zu finden“, so Fraktionschef Toralf Schnur.

Seine Fraktion wolle auch darauf achten, dass es eine Ausschreibung gibt, die alle wichtigen Belange der WOGEWA berücksichtige. „Wir werden darauf achten, dass man jetzt nicht durch die Hintertür versucht, durch eine auf eine Person zugeschnittene Ausschreibung die Stelle so zu besetzen, wie man möchte“, kündigte Toralf Schnur an.


9 Antworten zu “Rechtsaufsicht begrüßt Ausschreibung des WOGEWA-Chef-Postens”

  1. Heidi sagt:

    Die Reaktion der FDP / MUG ist für mich absolut unverständlich. Nicht nur die Kompetenz des politisch besetzten Aufsichtsrates wird hier komplett in Frage gestellt, sondern auch die bereits erfolgte Leistung der derzeitigen Prokuristin.

    Kennt die FDP/MUG den Lebenslauf von Frau Görlach? Ich bezweifle, dass es jemanden gibt, der einen geeigneteren Lebenslauf vorweisen kann und besser zu der WOGEWA passt.

    Ich möchte nicht darüber nachdenken welche Kosten durch die Stellenausschreibung entstehen.

    • Hermann W. sagt:

      Sie kann sich doch bewerben und wenn sie besser als jeder andere für den Posten geeignet ist, wird sie ihn sicherlich auch bekommen. Was denken Sie denn wie hoch die Kosten einer Stellenausschreibung sind?

    • Mario sagt:

      Zum einen: Bezweifeln heisst nicht wissen. Zu anderen hat die Rechtsaufsicht des Landkreises die Ansicht der FDP/MUG-Fraktion anscheinend geteilt. Ohne korrekte Ausschreibung wäre die Neubesetzung wohl rechtlich angreifbar. Wäre damit der guten Frau geholfen gewesen? Und wer sagt denn, dass sie sich nicht auf diese Stelle bewerben darf?

    • Toralf Schnur sagt:

      Sie erklären hiermit, dass ein öffentliches Amt nach Ihrer Auffassung nicht ausgeschrieben, sondern ohne Ausschreibung vergeben werden sollte. Dies erklären Sie, obwohl jedes Gesetz, hier sogar das Grundgesetz, dies verbietet und die Rechtsaufsicht eine Vergabe ohne öffentliche Ausschreibung ebenso ausschließt. Selbst der erhebliche Schaden für die Stadt Waren hindert sie nicht daran die Ausschreibung infrage zu stellen. Sorry, aber hier handelt es sich um einen Beitrag, der offensichtlich von Insider-Kräften gesteuert wird, um meinungsbildend zu wirken.

      Sehr geehrte Frau Heidi, ich teile Ihnen hiermit mit, dass mir Hinweise darauf vorliegen, dass Sie als Kommentatorin offensichtlich in einer unmittelbaren verwandtschaftlichen Beziehung zu einer Mitarbeiterin der WOGEWA stehen, die selber dem engeren Freundeskreis/Mitarbeiterkreis der jetzigen Führung im Unternehmen zuzuordnen ist.

      Offensichtlich sind Sie bspw. in Kenntnis über den Lebenslauf der Prokuristin und die zu erwartenden Kosten einer Ausschreibung. Diese offensichtlichen Insiderkenntnisse sind durchaus beachtlich.

      Ihr Kommentar ist für mich die Bestätigung, dass eine öffentliche Ausschreibung überfällig ist. Sie werden verstehen, dass ich nunmehr eine Anfrage an den Gesellschafter stellen werde, wie es möglich ist, dass interne Informationen die Gesellschaft verlassen, nur weil meine Fraktion eine öffentliche Ausschreibung fordert.

      • FrankS sagt:

        Sehr geehrter Herr Schnur,
        selbstverständlich gehören Ausschreibungen bei öffentlich zu besetzenden Stellen dazu. Dass dies aber eine Gewähr sein soll, den besten zu finden, möchte ich stark bezweifeln. Diejenigen, die für die Einstellung verantwortlich zeichnen, entscheiden am Ende über den geeigneten Kandidaten und das muss nicht der/die Beste sein.
        Sonst hätten wir in Verwaltungen ja nur Spitzenkräfte und nicht auch wie es hier und da ja durchaus vorkommen soll, Versorgungsposten für gute (Partei-)Freunde, vor allem bei lukrativeren Stellen.

      • Jäger sagt:

        Sie machen sich doch lächerlich mit solchen Aussagen:

        „Offensichtlich sind Sie bspw. in Kenntnis über den Lebenslauf der Prokuristin und die zu erwartenden Kosten einer Ausschreibung. Diese offensichtlichen Insiderkenntnisse sind durchaus beachtlich.
        Ihr Kommentar ist für mich die Bestätigung, dass eine öffentliche Ausschreibung überfällig ist. Sie werden verstehen, dass ich nunmehr eine Anfrage an den Gesellschafter stellen werde, wie es möglich ist, dass interne Informationen die Gesellschaft verlassen, nur weil meine Fraktion eine öffentliche Ausschreibung fordert.“

        Welche besonderen Insiderkentnisse sind denn bitteschön erforderlich um zu wissen, dass eine Ausschreibung einer Stelle höhere Kosten verursacht als eine interne Stellenvergabe?

        Schon wenn man über die Mundpropaganda mal etwas über wen gehört hat oder über 10 Ecken mit einer Person bekannt ist, weiß man genug von der Person inklusive Vergangenheit. Da benötige ich keine internen Informationen aus den Stadtwerken.

        Einfach nur traurig wie sie sich in den letzten Tagen und Wochen nach der Bürgermeisterwahl aufspielen.
        Ich finde auch eine öffentliche Ausschreibung gut, aber oft wird intern eine Stelle versucht !!! zu besetzen und wenn das nicht klappt, dann extern ausgeschrieben. Völlig normaler Vorgang.
        Mag sein, dass ein Geschäftsführerposten eines kommunalen Unternehmens nicht nur intern ausgeschrieben werden sollte (oder darf), aber „ein öffentliches Amt“ ist etwas völlig anderes.

  2. Kerstin sagt:

    Sehr geehrter Herr Schnur !

    Bitte nicht mit Drohungen agieren, nur weil Ihnen eine Meinung nicht passen tut.
    Das wäre ganz mieser Stil !

  3. Franz Frantzen sagt:

    @Kerstin: Ich lese in der Einlassung Herrn Schnurs in keinem Wort eine Drohung. Ihre Reaktion zeigt, dass er mit seiner Feststellung ins Schwarze getroffen hat, sonst würden Sie hier nicht so reagieren.

  4. Jabo sagt:

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht weil
    dann hat DIE „Fraktion um Herrn Schnur“ doch wieder wie „IMMER „ alles richtig gemacht oder ?