Reichsbürger lassen Verhandlungen am Amtsgericht Waren sausen

22. März 2019

Wieder ein großes Polizeiaufgebot am Amtsgericht in Waren, wieder ging es um Reichsbürger, wieder um eine Frau aus Jabel, die in der Vergangenheit bereits mehrfach für Schlag- und Videozeilen sorgte: Gestern Vormittag waren sowohl Polizisten der Region als auch Bereitschaftspolizisten im Einsatz, weil die 53-Jährige aus Jabel und auch ihre Söhne erneut vor Gericht erscheinen sollten. Bei vorangegangenen Verhandlungen brachten die Jabeler stets um die 30 „Fans“ mit, die auch mal Verhandlungen störten.

„Vorsorglich haben wir die Polizei informiert und die Termine auf einen Tag gelegt“, sagte Amstgerichtsdirektorin Heike Paulmann auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. In welchem Umfang die Absicherung der Verhandlungen erfolge, sei Sache der Polizei.

„Wir haben rund 30 Beamte im Einsatz“, bestätigte Stefan Philipp, Leiter des Polizeireviers Waren.

Doch es blieb ruhig vor und im Amtsgericht. Die Reichsbürger aus Jabel sind gar nicht erst zur Verhandlung erschienen. Bei der 53-Jährigen Frau ging es um ihren Einspruch gegen ein Versäumnisurteil, der nunmehr wegen ihrer Nichtanwesenheit verworfen wurde, bei den Söhnen um Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Der zuständige Richter erließ daraufhin Strafbefehle.

Die Reichsbürgerin aus Jabel musste sich bereits mehrfach vor dem Gericht verantworten, unter anderem wegen Beleidigung. In einem Fall hatte sie an eine Mitarbeiterin des Justizministerium Sachsen-Anhalt, die sie für die Ministerin hielt, einen Brief geschrieben, in dem sie die Frau aufforderte, eine gegen einen Mann verhängte Freiheitsstrafe aufzuheben. Anderenfalls werde sie mit der dafür vorgesehenen Strafe – Händeabhacken – rechnen müssen.

Bei der Reichsbürgerin handelt es sich übrigens um jene Frau, die im Jahr auch mit einem Video für Aufsehen gesorgt hat. Sie filmte, wie ihr Sohn nach einer Verfolgungsjagd mit der Warener Polizei festgenommen wurde und stellte das Video ins Netz. Das allerdings ging gründlich nach hinten los, die Sympathien der Video-Zuschauer galten eindeutig den Polizisten.


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