Rekord-Alkoholwert von 5,5 Promille nicht bestätigt

5. Dezember 2020

Dieser Fall hat Ende Oktober für viel Aufsehen und Schlagzeilen über Mecklenburg-Vorpommern hinaus gesorgt: An der Mecklenburgischen Seenplatte bei Woldegk hatte die Polizei einen torkelnden Unfallfahrer gestellt, bei dem das Alkoholmessgerät fast versagte. Als der 42 Jahre alte Mann pustete, zeigte die Anzeige „größer als 5,5 Promille“ an, wie die Polizei damals mitteilte. Zur Sicherheit wurde nochmal gemessen, wieder der hohe Wert. Dann wurde ein Bluttest gemacht. Und dieser hat nach WsM-Informationen nun erbracht: Der Mann aus Polen, der aber an der Seenplatte lebt, hatte 2,78 Promille Alkohol im Blut.

Die Differenz erklären sich Fachleute damit, dass der Mann vermutlich kurz vor dem Atemalkoholtest noch „etwas getrunken“ hatte. Vielleicht auch, um den Schock zu verkraften. Somit könnte noch viel mehr Alkohol in seinem Atem gewesen sein, als dann ins Blut gelangte. Dafür würde auch sprechen, dass seine Mitfahrerin noch eine Flasche Bier in der Hand hatte. Bei ihr waren exakt 0,0 Promillle gemessen worden.

Der Fahrer hatte vorher unweit von Woldegk mit dem Wagen einen Strommast auf der rechten Fahrbahnseite touchiert und das beschädigte Auto im Graben stehen lassen. Eine Zeugin rief die Polizei, die das Pärchen ein Stück vom Unfallort entfernt stellte. Weil der „Promille-Mann“ gar keinen Führerschein hat, wie herauskam, wird er sich nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrens ohne Führerschein verantworten müssen. Darauf steht bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe.


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