Rentner lebte mit Rauchgasgranaten auf dem Papenberg

8. Juni 2017

Mehrere Mieter auf dem Papenberg in Waren an der Müritz haben jahrelang neben einem Rentner gewohnt, der eine ganze Reisetasche voller Munition und Granaten bei sich hatte. Das wurde jetzt erst bei einer Familie in Pritzwalk bekannt. Die Verwandten hatten den 85 Jahre alten Mann etwa am 20. Mai zu sich nach Nordbrandenburg geholt, weil sich sein Gesundheitszustand sehr verschlechtert hatte, erklärte ein Polizeisprecher in Brandenburg „Wir sind Müritzer“. Dabei habe der Rentner erstaunlich stur darauf bestanden, dass genau diese Tasche vorsichtig mitgenommen und bei ihm bleiben muss.

Warum, sei jetzt erst – etwa drei Wochen später –klar geworden. Der ältere Herr war vor wenigen Tagen in der Prignitz gestorben. Bei der Sichtung des Nachlasses erschraken die Angehörigen. In der Tasche waren diverse pyrotechnische Erzeugnisse, Schreckschusswaffen mit Munition sowie weiteren Munitionsarten und -teile und höhere zweistellige Zahl an Rauchgasgranaten aus russischer Produktion. „Wir vermuten, dass es sich um Granaten aus der DDR-Zeit gehandelt haben muss“, hieß es.

Ungeachtet der durchaus bestehenden Explosionsgefahr – beispielsweise bei einer größeren Erhitzung – brachten die Verwandten die Tasche in die nochmal etliche Kilometer entfernte Polizeidienststelle in Perleberg. Dort wurde der Fund, so wie er war, vom Munitionsbergungsdienst abgeholt. Wie lange der Mann mit seinem „Schatz“ in der Wohnung am Papenberg wohnte und woher er die «Sachen» hatte, das wisse bisher niemand.


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